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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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die Fähigkeit, Dinge zu verändern ... neu zu gestalten ... und du bist der Einzige, der Ruorim Einhalt gebieten kann. Nur du bist ihm gewachsen, Blut von seinem Blut.«
    Goren hob abwehrend die Hände. »Davon will ich nichts hören!«, rief er panisch. »Nein, das bin ich nicht, das will ich nicht sein! Ich bin kein Magier! Alles, wonach ich verlange, ist Rache! Lass mich – lass mich aus diesem Spiel heraus, damit habe ich nichts zu tun! Ich werde das niemals ... nein, das kann ich nicht.«
    Goren lief zum Fenster und sah hinaus, um zu wissen, dass dort draußen die Welt auf ihn wartete, die er kannte, die ihm vertraut war, abseits dieser verstaubten Kammer mit der uralten Drachenfrau und ihrer Bürde, die sie ihm aufdrücken wollte.
    Und er sah: Dort draußen erwartete ihn ein strahlender Tag, fern von den Regengüssen, dem Feuer und dem Morden der vergangenen Tage. Sein neues Leben. 
    Er hatte ein Anrecht darauf!
    Willkommen , flüsterte der Wind und strich liebevoll um seinen Kopf und zauste leicht sein Haar. Wir haben dich vermisst.
    Goren antwortete nicht. Er wusste nicht, ob er seine Gabe jemals wieder bewusst einsetzen wollte. Er hatte gelernt, die Magie zu fürchten.
    Â»Ich will nicht anders sein!«, schrie er verzweifelt.
    Â»Du bist, was du bist«, erwiderte Dreyra sanft. »Du willst vielleicht die Magie nicht. Aber sie will dich.«

Epilog
Der Blick nach Morgen

    Goren stand auf einer Mauerzinne und blickte aufs Land hinaus. Der goldene Sonnenschein wandelte sich allmählich zum sanften Rot des Nachmittags und zeichnete alle Farben weicher. Das Gras der Steppe begann sich bereits in der Sommerhitze gelblich zu verfärben. Von dem starken Regen der vergangenen Tage war hier nichts zu sehen. Der Boden war rau und rissig, die Blätter an Büschen und Bäumen faltig und trocken.
    Der Wind brachte mit seiner Brise das Versprechen einer milden Sommernacht mit, fern aller Trockenheit und Dürre, ein kurzes Aufatmen für wenige Stunden, bevor die grelle Hitze wieder alle Bewegungen lähmte und Mensch und Tier zwang, nach Schatten zu suchen. Hoch am Himmel zogen Adler ihre Kreise, unermüdlich mit scharfen Augen auf der Suche nach Beute.
    Die Steppe zog sich, soweit das Auge reichte, rings um Drakenhort, die mächtige Festung. Auf den höchsten Zinnen über Goren hielten die Wachen Ausschau, wie es Tag und Nacht ihre Pflicht war, seit Bestehen der Burg der Drachenblütigen. Die stolze Fahne wehte im Wind.
    Unten in der Halle feierten die Gefährten ausgiebig, und inzwischen hatten sich Drakhim dazugesellt, erstaunt über die Fröhlichkeit, erstaunt auch darüber, dass diese verschiedenen Völkern entstammenden Wesen keine Hemmungen im Umgang miteinander hatten und sich offenbar prächtig verstanden.
    Goren wusste, dass seine Freunde auf ihn warteten, und vor dem Gespräch mit Dreyra hätte er auch mit Freuden daran teilgenommen, sich zum ersten Mal in seinem Leben frei und ausgelassen gefühlt.
    Doch nun war sein Herz schwerer denn je; er konnte sich nicht einfach zu ihnen gesellen und so tun, als wäre alles in bester Ordnung. Er hatte es nicht über sich gebracht, die Hiobsbotschaft sogleich weiterzutragen. Auf den einen oder anderen Tag kam es nicht an, sollten sie einige Zeit Unbeschwertheit und Glück genießen. Das galt auch für seinen Großvater.
    Als er eine Bewegung in seinem Rücken spürte, drehte er sich um.
    Sternglanz stand vor ihm, in fein gewebte Stoffe aus Drakenhort gekleidet, mit einem neuen Umhang. Sie sah erholt aus, und zum ersten Mal erblickte er ihr Gesicht bei Tageslicht, erhellt vom rotgoldenen Glanz der Sonne, und er wusste, er würde sich nie satt sehen können an ihr, und er wünschte, er hätte ein drittes Auge, das sie immer erblicken könnte, wo sie auch war. Er konnte kaum glauben, dass sie eine Nyxar war, so rein und hell erschien sie in diesem Moment; lediglich ihre dunkelvioletten Sternaugen waren so tief und unergründlich wie immer.
    Eine Weile sahen sie sich schweigend an.
    Dann griff sich Goren an die Brust, wo sein Herz schlug. »Ich war tot, nicht wahr?«, fragte er leise.
    Sie nickte. »Nur so konnten wir Blutfinder bannen. Aber nur für kurze Zeit, und ich bewahrte dein Herz, wie ich es versprochen hatte.«
    Er wandte sich wieder dem Land zu und legte die Hände auf die Brüstung. »Alles ist anders«, flüsterte

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