Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
Ruorim. Ich habe das Symbol des Drachen auf einer Fahne gesehen.«
Sie fuhr mit der Hand zu ihrem Mund. »Blaejas Schleier«, stieà sie erstickt hervor. »Mögen sie sich ausbreiten und uns schützen ...«
»Flieh, Weylin! Ich komme nach, so schnell ich kann. Versuche, Arkenstein zu erreichen, und warte dort auf mich.«
»Du willst kämpfen ...«, wisperte sie.
»Ich muss«, antwortete er. »Es ist meine Pflicht, ich kann diese Leute nicht im Stich lassen. Nun geh! Wir sehen uns in Arkenstein â gesund und munter, du wirst es sehen.« Er lief zurück zu seinem Zimmer, zog sich in fliegender Hast an, holte das Geld aus dem Versteck und verbarg es an seinem Körper, dann gürtete er sich. Das restliche Gepäck musste er zurücklassen. Hag verschaffte sich einen Ãberblick und kletterte dann aus dem Fenster. Er hatte schon bei der Besichtigung des Zimmers nach möglichen Fluchtwegen geschaut; das tat er immer, es war schon Gewohnheit. Er schwang sich auf das Dach, lief bis ans Ende, nahm Augenmaà und wagte den Sprung hinab auf das nächste Dach des angrenzenden Stalles. Von dort aus kletterte er die Schräge hinunter und sprang in einen dort abgestellten Heuwagen. Gleich darauf war er auf der StraÃe und griff zwei Orks an, die zwei schreiende Frauen aus einem Haus zerrten.
Ruorim lieà das Pferd die Treppe hinaufgaloppieren und in die Halle hinein. Dort drängte sich zitternd das Gesinde zusammen, Mägde, junge Knechte, und ein alter, halbblinder Mann. Wachen oder Stadträte waren keine zu sehen.
Der Drakhim saà ab und ging langsam auf die verängstigten Menschen zu. »Ihr wisst, wer ich bin?«, fragte er.
Sie nickten und klammerten sich noch enger aneinander.
»Gut. Dann werdet ihr mir gehorchen.« Er steckte sein Schwert ein. »Kümmert euch um das Pferd, und dann bringt mir zu essen und zu trinken in meine Gemächer nach oben!«, herrschte er sie an. »Bereitet mir ein Bad zu, und kümmert euch um meine Männer, sobald sie eintreffen! Habt ihr das verstanden?«
»J-ja, Herr« stammelte der alte Mann. »Wir werden sofort alles zu Eurer Zufriedenheit â¦Â«
»Packt euch!«, unterbrach Ruorim unwirsch. Dann stieg er die Stufen hinauf und öffnete die Tür zu den Privatgemächern des Bürgermeisters. Er stemmte die Hände in die Seiten und blickte sich um. »Alles was recht ist, der Mann hat es sich gut gehen lassen«, bemerkte er zufrieden. »Hier wird es mir eine Weile gefallen.«
Kostbare Stoffe, teures Holz, weiche Liegen mit geschwungenen Armlehnen, arrangiert um einen Tisch, auf dem unberührtes Obst, Wein und Früchtebrot stand. Das Schlafgemach nebenan wurde fast gänzlich von einem Bett mit Baldachin ausgefüllt. Auch von hier führte eine Tür auf den groÃen Balkon, der die ganze Seite einnahm. Auf der anderen Seite befand sich das private Badehaus des Bürgermeisters.
Ruorim goss sich Wein in einen Becher, brach ein Stück Brot ab und trat auf den Balkon hinaus. Zufrieden sah er den Kämpfen in den StraÃen zu. Als er ein Geräusch hinter sich hörte, drehte er sich um und entdeckte eine der jungen Frauen, beladen mit Tellern voll Essen und einigen Krügen. Das Geschirr klirrte, als sie es zitternd auf dem Tisch abstellte. Sie wagte nicht, ihn anzublicken.
Ruorim stieà mit dem Stiefel an die Leiche des Bürgermeisters. »Schick jemanden her, der das hier beseitigt und saubermacht!«, befahl er.
Das Mädchen nickte stumm und rannte davon. Ruorim widmete sich wieder dem Schauspiel in der Stadt, während er das Früchtebrot verzehrte. Nach einer Weile spürte er den katzenhaften Schritt Enarts.
»Wir haben die Vorratslager gefunden, Ruorim«, sagte er. »Der Kampf ist bald vorbei, ihnen sinkt der Mut.«
Ruorim nickte. »Lass sie alle einsperren, Enart, damit ich sortieren kann, wen wir rekrutieren, wer für uns von Nutzen ist, und wen wir nicht mehr brauchen. Die anderen lasst in Ruhe, wir werden später ein Haus nach dem anderen durchsuchen.« Er wandte sich seinem Stellvertreter zu. »Das war verdammt knapp, mein Freund. WeiÃt du nun, warum wir in der Nacht vor das Tor geritten sind?«
Enart nickte. »Ja, weil die Zwanzig, die du dabehalten hast, die Verwundeten waren, teilweise halbtot, zumeist ohne Waffen, zu keinem Kampf mehr fähig, ebenso die Pferde. Aber das konnten die Städter in
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