Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
Vom Netzwerk:
die Schultern hoch. »Buldr, ich glaube, wir sind nicht mehr allein«, sagte sie leise. »Schon seit einiger Zeit höre ich Zischeln und Wispern, und Schritte. Dann ein Kratzen und Schaben.«
    Goren nickte zustimmend. Auch er hatte schon länger das Gefühl, dass sie nun doch einige Wesen aus ihrem Schlummer aufgeweckt hatten. Wahrscheinlich durch den Geruch, den sie überall hinterließen, sowie durch heruntergefallene Brotkrümel und dergleichen mehr. Sie hinterließen Spuren.
    Â»Ja«, grummelte Buldr. »Hier gibt es auch natürliche Höhlengänge, und ich hörte an verschiedenen Stellen Wasser. Irgendwelche Tiere, die unsere Witterung aufgenommen haben.«
    Â»Dann sollten wir uns besser beeilen«, meinte Goren und gähnte. »Aber ... seid mir nicht böse ... ich muss zuvor ein wenig schlafen, ich kann die Augen nicht mehr off...«

    Goren träumte von der Wüste, von abscheulichen Kreaturen, die der Sand dort gebar. Er sah eine große Dunkelheit über die Welt kommen, und ein Ascheregen fiel auf die Erde herab. Aus einem Felsen in der Mitte der Wüste, leuchtend wie ein Fanal, strömten riesige, dunkle Schatten hervor, die ihre krallenbewehrten Klauen nach ihm ausstreckten ...
    Der junge Drakhim erwachte schlagartig, als hätte ihn jemand getreten – innen gegen die Schädelwand. Er fühlte kalten Schweiß auf seinem Gesicht und Körper, und er fror. Aber das war es nicht allein; auf seiner Brust hockte eine unbeschreibliche Kreatur, wie er sie noch nie gesehen hatte. Grau und pockennarbig, der Kopf bestand nur aus einem Maul mit langen spitzen Reißzähnen. Es kauerte auf zwei Beinen, und zwei dünne Ärmchen waren vor der vogelartigen Brust gefaltet. Es stieß ein rasselndes Geräusch aus, als müsse es nach Atem ringen. Und jedesmal, wenn es einatmete, hatte Goren das Gefühl, als würde ihm der Atem ausgesaugt. Er fühlte sich immer schwerer und schwächer werden. Gleichzeitig spürte er einen lähmenden Druck auf der Brust; sein Herz schmerzte, und in seinem Verstand regte sich etwas Lauerndes im Schlaf.
    Nein , dachte er. Nein ... nein ... lass mich los ...
    Das Wesen kam mit seinem Maul immer näher. Speichel tropfte herab und hinterließ klebrige Spuren auf dem Lederwams. Goren zweifelte nicht daran, dass es bald zubeißen würde, ihm die Kehle aus dem Hals reißen und sein Blut trinken. Sobald nicht mehr genug Leben in ihm war, dass er sich überhaupt noch rühren konnte.
    Nein , wiederholte er. Er spürte, wie das Dunkle in ihm energischer wurde, forderte und drängte. Mit einem einfachen Schutzzauber konnte er das Wesen wahrscheinlich bannen. Aber dann ... war es den womöglich hohen Preis wert ...? Gab es keinen anderen Weg ...
    Konzentration . Er versuchte, sich loszulösen und die Hand zu bewegen. Es gab nichts mehr außer der Hand, die er zu seinem Gürtel führen wollte, wo Blutfinders Ritualdolch steckte. Die mächtige Waffe konnte wahrscheinlich den Bann brechen durch den darin eingewobenen Schutzzauber. Es war besser, als es selbst zu tun ... obwohl alles in ihm danach drängte, forderte, rüttelte. Lass mich endlich frei, öffne dich ...
    Nein .
    Es kam Goren wie eine Ewigkeit vor, dabei waren es nur wenige Herzschläge. Seine Mutter Derata hatte ihn gelehrt, was es bedeutete, den Willen über alles andere zu stellen, sich loszulösen und nur auf ein einziges Ziel zu konzentrieren, selbst wenn der Körper dabei immer schwächer wurde und vielleicht sogar starb. Doch eine einzige schnelle Handlung konnte diese Gratwanderung beenden, die Durchsetzung des Willens, die Verteidigung, und die Rettung herbeiführen.
    Goren riss den Dolch aus dem Gürtel und stieß ihn in die magere Brust des Wesens, so heftig er nur konnte, und schleuderte es weg von sich.
    Der Aufhocker, oder was auch immer er war, stieß einen schrillen Schrei aus, während er durch die Luft flog, prallte an die Wand und stürzte zu Boden, wo er sich kreischend wand und um sich schlug. Rauchschwaden stiegen auf, und Goren sah, von Ekel erfüllt, wie das Wesen immer mehr in sich zusammensackte, als würden seine Knochen zu Wasser, und es zerfiel mit einem letzten Wimmern zu einer stinkenden, dampfenden Pfütze.
    Goren rappelte sich auf und taumelte zu Buldr und Sternglanz, die gleichfalls in tiefem Schlummer dalagen, doch deren Peiniger waren schon geflohen. Goren

Weitere Kostenlose Bücher