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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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gering!«
    Buldr deutete auf einen dunklen Gang. »Dort entlang«, und rannte schon los.

    Sie hatten keine Fackeln mehr und mussten sich durch die Dunkelheit tasten, was das Vorankommen erschwerte und vor allem verlangsamte. Andererseits konnten sie sich nicht durch das Licht verraten. Hinter sich hörten sie, dass die Verstärkung inzwischen die Halle erreicht und die getöteten Gefährten gefunden hatte. Befehle wurden gebrüllt, und dann schwärmten sie wohl aus, denn kurz darauf war es völlig still. Die Jagd hatte begonnen.
    Nadel , dachte Goren. Welche Figur ist er in diesem Spiel? Bisher hatte es immer geheißen, er würde gut zahlende Könige oder Fürsten unterstützen, wenn sie gegen einen Konkurrenten Krieg führen wollten. Stimmte das etwa nicht? Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Bisher hatte er noch nicht viel über den Elfenmagier nachgedacht, und das war offenbar ein Fehler gewesen.
    Buldr packte plötzlich Gorens Hand, der begriff, was der Zwerg meinte, und seinerseits nach Sternglanz tastete. Der Zwerg beschleunigte nun, und sie hasteten blind durch den Stollen, so schnell es eben ging. Goren fluchte leise, weil die Rüstung immer noch gegen den Schild schlug, aber das war jetzt nicht zu ändern. Er hoffte, dass ihr Vorsprung schon ausreichend war und dieses Geräusch nicht mehr weiter auffällig. Nach einer Weile hatte er den Rhythmus gefunden, dass die Rüstung kaum mehr schwankte und es fast kein Geräusch mehr gab.
    Goren hoffte, dass sich Buldr den Weg eingeprägt hatte, denn wenn es hier noch weitere Verzweigungen gab, waren sie verloren. Mehrmals bogen sie ab, und es ging aufwärts, dann wieder abwärts. Goren konnte aber nicht feststellen, ob dies ein natürlicher Verlauf des Weges war, oder eine Abzweigung.
    Das Atmen wurde mühsamer, je tiefer sie hineinliefen, die Luft stickig, zugleich aber auch unangenehm feuchtkühl. Goren rutschte mehrmals aus, und seine Gefährten mussten ihn halten. Außerdem musste er die ganze Zeit geduckt laufen, da er Angst hatte, irgendwo mit dem Kopf anzustoßen und bei dem ungebremsten Tempo außer Gefecht gesetzt zu werden.
    Schließlich blieb Buldr stehen, und Goren konnte seinen schweren Atem hören. Sie lauschten eine Weile. Goren hörte nichts, und Sternglanz wohl auch nicht, als sie ihn sanft schob. Er drückte Buldrs Hand und gab ihm damit das Zeichen, den Weg fortzusetzen. Der Zwerg setzte sich in Bewegung; er ging immer noch zügig, aber nicht mehr so schnell wie zuvor.
    Goren konnte nur hoffen, dass sie jemals wieder ans Licht kamen. Er schluckte seine wachsende Panik hinunter, und ebenso die vielen Befürchtungen, die auf ihn einstürmten. Aber er wusste nicht, wie lange er das noch durchhalten würde, in dieser Enge und Finsternis, nicht wissend, wo er sich befand, ob er im Gebirge im Kreis lief oder sich nach draußen bewegte. Schlimmer als jeder Alptraum, aus dem man nicht mehr erwachte.
    Buldr blieb noch einmal stehen, aus welchen Gründen auch immer. Sie sprachen die ganze Zeit über nicht miteinander, wagten nicht einmal ein leises Flüstern.
    Alles um sie herum war still.
    Goren drehte sich um – und erstarrte.
    Dort, wo er die Nyxar vermutete, sah er ein schwaches Schimmern. Als sich seine Augen daran gewöhnt hatten, erkannte er, dass es tatsächlich von Sternglanz ausging, als ob ihr Körper von hauchfeinem Lichtstaub umrahmt würde. Sogar die feinen Spitzen ihrer langen Ohren waren nachgezeichnet. So unglaublich schön und ätherisch hatte er sie noch nie gesehen. Je länger er sie ansah, desto deutlicher wurden ihre Konturen, ihre schmale Nase, das zierliche Kinn. Ihre großen Mandelaugen, die im zarten Schimmer ihrer Aura glänzten. Er war sicher, dass sie ihn ansah.
    Scheu hob er die Hand zu ihrem Gesicht, berührte ihre Wange, fühlte ihre samtige Haut. Sie hielt still, blickte ihn unverwandt an. Er schluckte. Dann neigte er sich und berührte ihren Mund, spürte für einen kurzen, kostbaren Moment ihre weichen, warmen Lippen, kostete die Süße des Augenblicks, versunken in ihrem Glanz, ihren unverwechselbaren Duft einatmend.
    Da drückte Buldr bereits wieder seine Hand und zog ihn mit sich. Hastig tastete Goren nach Sternglanz’ Hand und wandte sich nach vorn, in die lichtlose Finsternis. Doch sie hatte all ihre Schrecken verloren.

    Goren fuhr zusammen, als Buldrs Stimme unerwartet erklang:

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