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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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damit?«
    Wieder einmal musste Martinez sich beherrschen. »Für eine Inspektion benötigt man keine Waffentechniker, Ingenieure und Wachtmeister, Lord ElCap«, sagte
er. »Man braucht Waffentechniker, um die Waffenschächte zu kontrollieren. Ingenieure steuern die Maschinen, und Wachtmeister halten die Mannschaft und die Offiziere unter Kontrolle.«
    Tarafah kniff die Augenbrauen zusammen und versuchte, das Rätsel zu lösen. »Ja, das ist wahr. Aber worauf wollen Sie nun hinaus?«
    Martinez holte tief Luft. »Ich glaube, die Naxiden wollen das Schiff entern und übernehmen. Genauer gesagt, alle Schiffe, die noch nicht in ihrer Gewalt sind.«
    Darauf schüttelte Tarafah den Kopf. »Warum soll Fanaghee so etwas tun? Sie braucht unsere Schiffe nicht zu kapern. Sie hat ja sowieso schon das Kommando über die Zweite Flotte.«
    Martinez hielt sich an der samtweichen Tischkante fest, um das Zittern seiner Hände zu unterdrücken.
    »Möglicherweise greift sie ein, um eine Meuterei zu unterbinden, deren Ausbruch sie befürchtet«, sagte Martinez. »Andererseits könnte es auch eine Art Aufstand sein.«
    Der Trainer Mancini war sogar noch verwirrter als sein Kapitän. »Während des Sportfests? «, fragte er mit schriller Stimme und machte aus seiner Empörung keinen Hehl. »Ein Aufstand während des Sportfests? «
    »Gäbe es einen besseren Zeitpunkt?«, erwiderte Martinez. »Die meisten Besatzungsmitglieder und alle höheren Offiziere werden nicht auf den Schiffen sein, sondern die Spiele verfolgen.«
    »Die Naxiden nehmen doch an dem Fest teil«, widersprach
Koslowski. »Sie richten ein großes Lighumane-Turnier aus und …« Er zögerte. »Außerdem ein paar andere Sportarten, die sie betreiben.«
    »Beim Sportfest ?«, wiederholte Mancini. »Damit würden sie uns die Fußballspiele verderben und die Fans enttäuschen. Das ist das Lächerlichste, was ich je gehört habe.«
    »Ich verstehe es auch nicht«, stimmte Tarafah zu. »Warum sollte Fanaghee einen Aufstand anzetteln? Sie hat alles erreicht, was man im Leben überhaupt erreichen kann. Meine Güte, sie ist Flottenkommandeurin .«
    »Ich weiß es nicht«, gab Martinez zu. Er zögerte, denn er wusste, wie absurd seine Gedanken waren, doch es war das einzige Argument, das er überhaupt noch hatte. »Vielleicht ist es nicht nur Fanaghee«, sagte er. »Vielleicht planen alle Naxiden einen Aufstand.«
    Die anderen starrten ihn an, dann senkte Koslowski den Kopf und schüttelte ihn, den Mund zu einem angespannten Lächeln verzogen. »Alle Naxiden? Das ist völliger Unsinn.«
    »Die Naxiden sind die konservativste Spezies der ganzen Praxis«, stimmte Tarafah ihm zu. »In der ganzen naxidischen Geschichte gab es nicht eine einzige Rebellion.«
    »Sie sind Rudelwesen«, fügte Koslowski hinzu. »Sie unterwerfen sich immer der Autorität.«
    »Nein, die Fußballspiele würden sie uns nicht verderben«, meinte Mancini und trank schmatzend einen Schluck Bier.

    »Aber was führen sie sonst im Schilde? Eine andere Erklärung habe ich nicht«, sagte Martinez.
    »Das heißt ja nicht, dass es nicht doch irgendeine plausible Erklärung gibt«, redete Koslowski ihm zu. »Vielleicht hat Fanaghee beschlossen, ihre Leute für das Entern von Schiffen zu trainieren. Vielleicht ist es eine Besichtigungstour für Neuankömmlinge. Wer weiß?«
    Tarafah stimmte seinem Torwart nur zu gern zu. »Diese Spekulationen führen zu nichts«, entschied er. »Ich kann nicht Fanaghees oder Kulukrafs Gedanken lesen.« Er wandte sich an Martinez. »Lord Gareth, ich weiß Ihren … Ihren Eifer zu schätzen, aber ich fürchte, jetzt geht Ihre Fantasie mit Ihnen durch.«
    »Lord ElCap«, begann Martinez verzweifelt, »ich …«
    »Wir wollen uns doch lieber auf das morgige Spiel konzentrieren«, fuhr Tarafah fort. »Das ist ein viel dringlicheres Problem.«
    Martinez unterdrückte den Impuls, dem Kapitän sein Glas ins Gesicht zu schleudern.
    »Ja, auf unseren Sieg!«, pflichtete Mancini dem Kapitän bei und hob sein Glas. »Sorensen auf Villa, Villa auf Yamana, zurück auf Sorensen und weiter zu Digby - und Tor!«
    Martinez trank mit den anderen, während verzweifelte stumme Schreie in seinem Kopf hallten.

    Zum Abendessen bekam er nicht viel runter. Als der ElCap vorschlug, noch einmal die Spiele der Beijing anzusehen, entschuldigte Martinez sich und kehrte in
seine Kabine zurück. Von dort aus schickte er Botschaften an die anderen Offiziere, die er auf der Ringstation kannte, und fragte sie, ob sie Lust

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