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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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keineswegs deprimierend.
    Das Gleiche galt für seine neue, unerprobte Crew, für die Offiziere, die er nicht kannte, für die Annahme, dass sich einige Kapitäne übergangen fühlen und wütend werden würden, und für den Zorn Kamarullahs, der ihm sicher war. Vielmehr fühlte er sich beinahe beschwingt, das Blut perlte durch seine Adern, und allmählich erkannte er, vor welche Herausforderungen Do-faqs Angebot ihn stellte.
    »Danke, Alikhan«, sagte er. Als sein Diener gegangen war, wies er seinen Kommunikator an: »Persönliche Antwort an Geschwaderkommandant Do-faq«, und drückte auf den Knopf, der das Gespräch verschlüsselte.
    Als das Lämpchen anzeigte, dass die Aufzeichnung lief, blickte er, wie er hoffte, mit größter Ernsthaftigkeit in die Kamera.
    »Ich fürchte beinahe, Sie könnten mich überschätzen«, sagte er, »doch ich fühle mich geehrt und nehme die Ernennung gern an. Das Geschwader und ich erwarten Ihre Befehle.«
    Beinahe hätte er » mein Geschwader« gesagt.

    Das, so dachte er, wäre allerdings tatsächlich dünkelhaft gewesen.

    Der nächste Anruf kam von Kapitänleutnant Kamarullah. Er hatte ein kantiges Gesicht und einen Schnurrbart. Seine ergrauten Schläfen verrieten, dass Do-faqs Zorn seiner Karriere tatsächlich geschadet hatte. Ein Kapitänleutnant wurde normalerweise befördert, bevor seine Haare grau wurden.
    »Sie hätten das Kommando ablehnen können«, sagte Kamarullah.
    »Es tut mir leid, Kapitän«, sagte Martinez, »aber Sie wissen, dass Do-faq dann einfach jemand anders ernannt hätte.«
    »Sie hätten alle ablehnen können«, beharrte Kamarullah. »Wenn sich das Geschwader vereint gegen ihn gestellt hätte, dann hätte er keine andere Wahl gehabt.«
    »Ich bedaure, dass es zu dieser Situation gekommen ist«, sagte Martinez, »aber ich habe das Angebot des Lordkommandeurs akzeptiert.«
    Kamarullah schnitt eine Grimasse. »Sie bedauern es«, wiederholte er. »Das kann ich mir lebhaft vorstellen.«
    Martinez sah den Mann kalt an. »Kapitänsfrühstück auf der Corona um nullsechs-nulleins«, sagte er. »Sie können Ihren Ersten Leutnant mitbringen.«
    Er würde wohl die Goldene Kugel aus der Schachtel holen, dachte er, um seine Autorität zu unterstreichen.
    Und wenn das nicht funktionierte, würde er Kamarullah das Ding über den Schädel ziehen.

    Zwei Stunden vor der Frühstückssitzung wurde Martinez von einem Boten geweckt, der ihm einen versiegelten Befehl vom Flottenausschuss überbrachte. Er legte ihn auf seinen Morgenmantel, quittierte den Empfang und brach das Siegel, um zu erfahren, wohin sein Geschwader geschickt würde.
    Hone-bar . Do-faq führte zwei Geschwader nach Hone-bar, das über einen Monat entfernt war. Damit hätte er genug Zeit, sein Schiff und sein Geschwader in Form zu bringen, damit beide bereit waren, wenn sie am Ziel eintrafen.
    Er rief seinen Steward und bestellte Kaffee.
    Dann schmiedete er Pläne.

    Die Heimatflotte beschleunigte weiter, indem sie um Zanshaa und Vandrith kreiste. Mit der Zeit wurden die Bögen größer, bis sie auch die anderen Planeten und Shamaah einschlossen, die Sonne des Systems. Verstärkt wurde der Verband durch das Daimong-Geschwader aus Zerafan, das bereits mit hoher Geschwindigkeit im System eingetroffen war und sich problemlos Jarlaths Kräften anschließen konnte.
    Nach einem Monat härtester Beschleunigung und verschiedenen Planungssitzungen mit seinem Stab, an denen per Video auch seine Kapitäne teilgenommen hatten, und nach endlosen Simulationen des Angriffs dachte Jarlath nicht mehr daran, seine bewaffneten Rächer zurückzuhalten. Die Möglichkeit, dass all die Arbeit und die Mühen umsonst gewesen seien, war viel zu empörend,
um überhaupt noch ins Auge gefasst zu werden. Er bat um die Erlaubnis, Magaria anzugreifen, und die Genehmigung wurde mit Freuden erteilt.
    Vierundvierzig Tage nach dem Aufbruch von Zanshaa schwang die Heimatflotte mit 0,56c zum letzten Mal um Vandrith herum und nahm Kurs auf das Wurmloch Zanshaa drei, das nach Magaria führte. Die Flotte würde die ganze Zeit weiter beschleunigen und mit mehr als 0,7c auf Fanaghees Flotte treffen.
    Jarlath war müde und litt Schmerzen, doch er war mit seinen Plänen zufrieden. Er wusste, dass ihm ein harter Kampf bevorstand, doch seine Zweifel waren verflogen, und er war siegessicher.
    Er und alle anderen, die in sein Vorhaben eingeweiht waren, übersahen jedoch einen wesentlichen Faktor. Sämtliche Pläne der Heimatflotte bauten darauf, dass die

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