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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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jetzt in einem kleineren, modernen Anwesen in einer vornehmeren Straße und hatten den vorderen Teil des alten Palasts an die Martinez-Schwestern vermietet. Den hinteren Teil benutzten sie als Lager und als Wohnsitz für alte Diener und mittellose Verwandte, die oft wie alte, heimatlose Geister durch den Innenhof schlichen.
    Eine junge, unansehnliche Dienerin führte ihn hinein.
Natürlich durfte keine Frau im Haus den Glanz der Martinez-Schwestern überstrahlen. Sie führte ihn zum südlichen Wohnzimmer, das einen schönen Ausblick auf die Unterstadt bot. Seine Schwestern Vipsania und Walpurga erhoben sich, damit er sie auf die Wange küssen konnte.
    »Ein Cocktail?«, bot Vipsania an.
    »Das wäre nett.«
    »Wir haben gerade eine Schale mit blauer Melone.«
    »Soll mir recht sein.«
    Martinez nahm seinen Drink, der weder blau war, noch Melonen enthielt, und ließ sich seinen Schwestern gegenüber auf einem Stuhl nieder.
    Vipsania trug ein malvenfarbenes Gewand, Walpurga eins in Türkis. Ansonsten waren sich die Schwestern sehr ähnlich und hatten wie Martinez einen braunen Teint und dunkle Haare und Augen. Vipsanias Gesicht war vielleicht ein wenig eckiger, während Walpurgas Kinn ein wenig stärker ausgeprägt war. Beide waren recht groß, was sich allerdings wie bei ihrem Bruder stärker im Rumpf als in den Beinen zeigte. Die Schwestern waren eher imposant als schön und keineswegs dumm.
    Martinez begriff immer noch nicht, wie er mit ihnen verwandt sein konnte.
    »Wir haben etwas von Roland gehört«, erklärte Walpurga. »Er kommt nach Zanshaa.«
    Roland war Martinez’ älterer Bruder, also voraussichtlich der Erbe des Feudalbesitzes, den die Martinez auf Laredo unterhielten.

    »Warum?«, fragte Martinez.
    »Er will dabei sein, wenn es mit dem Großen Meister zu Ende geht.«
    Martinez überschlug es im Kopf. »Die Neuigkeiten können doch noch gar nicht in Laredo angekommen sein.«
    »Nein, er hat es wohl geahnt.«
    »Will er wirklich beim Tod des Großen Meisters dabei sein?«, wunderte Martinez sich.
    »Er will vor allem beim Neubeginn dabei sein«, widersprach Vipsania. »Er will der Konvokation die Bitte vortragen, Chee und Parkhurst besiedeln zu dürfen.«
    Natürlich unter Schirmherrschaft der Martinez. Das war klar und musste nicht eigens betont werden.
    Chee und Parkhurst waren zwei bewohnbare Planeten, die der Erkundungsdienst schon vor langer Zeit auf dem Höhepunkt der Entdeckungsphase entdeckt hatte. Man konnte sie nur über Wurmlöcher im Laredo-System erreichen. Beide waren für die Besiedlung vorgesehen, doch da die Zahl der Großen Meister geschrumpft war, hatte auch der Ehrgeiz nachgelassen. Die Expansion des Reichs war ins Stocken geraten, und der Erkundungsdienst war auf einen Bruchteil seiner früheren Größe zurechtgestutzt worden.
    Der Martinez-Klan war schon lange darauf aus, die beiden fast vergessenen Welten zu besiedeln. Wenn sie über drei Welten herrschten, würden sie in die höchsten, vornehmsten Ränge der Peers aufsteigen.
    »Ich würde nicht darauf hoffen, dass die Konvokation
kurzfristig die Politik der Großen Meister ändert«, wandte Martinez ein.
    Vipsania schüttelte den Kopf. »Es gibt viele kleine Projekte, die noch nicht vollendet sind. Natürlich geht es nicht immer um Planeten, die zu besiedeln sind, aber wir müssen Absprachen treffen, Verträge erfüllen, Zuschüsse gewähren, Belohnungen verteilen, Steuern eintreiben oder erstatten … wenn Roland mit Lord Pierres Hilfe genügend Unterstützer in der Konvokation findet, könnte das Projekt sehr gute Fortschritte machen.«
    Martinez schnitt eine Grimasse. »Ich hoffe, Roland kann bei Lord Pierre mehr erreichen als ich«, sagte er. »Da wir gerade über ihn reden - er hat einen Cousin namens PJ, der …«
    »Gareth!«
    Martinez stand auf, als seine jüngste Schwester Sempronia hereinstürmte. Sie umarmte und drückte ihn kräftig, und er begrüßte sie auf die gleiche Weise.
    In den Genen der Martinez’ musste man viele Generationen zurückspringen, um das zu finden, was Sempronia als Vorbild gedient hatte. Ihr welliges hellbraunes Haar glänzte golden in der Sonne, ihre haselnussbraunen Augen schimmerten auf die gleiche Weise. Beides hob sich stark von der dunklen Haut der Martinez’ ab. Sie hatte eine Stupsnase, volle Lippen und lange Beine und war die einzige seiner Schwestern, in der er noch das lebhafte Mädchen sah, das er früher auf Laredo gekannt hatte.
    »Habe ich etwas verpasst?«, fragte

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