Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums
Sempronia.
»Ich wollte gerade auf deine Heirat zu sprechen kommen«, antwortete Martinez.
Sempronia riss die Augen weit auf. » Meine Heirat ?«
»Deine oder wessen auch immer. Es scheint keine große Rolle zu spielen.«
Er berichtete ihnen von Lord Pierres Cousin PJ. »Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum wir in eine Familie einheiraten sollten, die uns nicht einmal in ihren Palast einlädt, vor allem da der Bursche uns nur zur Last fallen wird.«
»Das will gut überlegt sein.« Vipsania runzelte die Stirn und wandte sich an Walpurga. »Was wissen wir über PJ?«
»Er treibt sich in der feinen Gesellschaft herum und ist, soweit ich weiß, recht beliebt - gut gekleidet, hat natürlich gute Beziehungen, sieht gut aus. Ich könnte Felicia fragen. Sie weiß über ihn besser Bescheid als ich.«
»Ihr nehmt das doch nicht etwa ernst«, protestierte Martinez.
Vipsania wandte sich, immer noch mit gerunzelter Stirn, an ihn. »Noch nicht«, erwiderte sie. »Die Ngenis sind allerdings eine Familie, die uns in der Frage von Chee und Parkhurst nützlich sein könnten.«
»Sie sind unsere Patrone. Es ist so oder so ihre Aufgabe, uns nützlich zu sein.«
»In diesem Fall müssten wir sie aber am Gewinn beteiligen«, widersprach Walpurga. »Es wäre billiger, ihnen PJ abzunehmen.«
»Wer von euch hat denn die Absicht, diese Warze im Antlitz der besseren Gesellschaft zu heiraten?«
»Ich nicht!«, erklärte Sempronia. »Ich gehe noch zur Schule!«
Martinez grinste sie an. »Was für ein Glück für uns alle.«
Vipsanias Stirnrunzeln verstärkte sich noch. »Es gibt Schlimmeres, als einen beliebten Mann mit guten Beziehungen zu heiraten, selbst wenn er sein Vermögen durchgebracht hat.«
»Dann mach du das doch«, erwiderte Sempronia. Martinez verkniff sich ein Lächeln. Auf diesen Gedanken war er auch selbst schon gekommen.
Vipsania zuckte mit den Achseln. »Vielleicht werde ich das sogar tun.«
»Wir wollen nichts überstürzen«, schaltete sich Walpurga ein. »Bisher können wir in so einer Verbindung ja noch nicht einmal einen Vorteil erkennen.«
»Das ist wahr«, räumte Vipsania ein. »Außerdem werde ich nicht in eine Familie einheiraten, die uns gesellschaftlich nicht akzeptiert.« Sie wandte sich an Martinez. »Das bedeutet, mein lieber Gareth, du wirst mit Lord Pierre Verbindung aufnehmen und ihm erklären, dass wir uns gern mit seinem Cousin bekanntmachen würden. Da Lord Pierre jedoch der einzige Angehörige der Ngeni-Familie ist, den wir kennen, muss er die Vorstellungen übernehmen.«
»Sehr gut«, erwiderte Martinez. Vielleicht lag es an der blauen Melone, die sich zu dem Cocktail gesellte,
den er schon daheim getrunken hatte. Jedenfalls konnte er den Gedanken nicht unterdrücken, der ihm nun kam.
»Allerdings müsstest du dich mit ihm verloben«, sagte er zu Sempronia. »Das scheint mir die sinnvollste Lösung zu sein.«
Sempronia riss empört die Augen auf. »Ich werde ihn nicht heiraten! Das habe ich schon gesagt!«
Martinez grinste sie über den Rand seines Cocktailglases hinweg an. »Von Heiraten war nicht die Rede«, erwiderte er. »Ich sagte, du müsstest dich mit ihm verloben.«
Vipsania kniff die Augen zusammen. »Erklär das mal, Gareth.«
»Der einzige Grund, dich mit PJ zu verloben, ist der Zugang«, sagte Martinez. »Zugang zu den Kreisen, in denen die Ngenis verkehren. Die beste Möglichkeit, langfristig Zugang zu erhalten, ist eine Verlobung. Ich denke an eine ausgesprochen lange Verlobungszeit.«
Vipsania nickte nachdenklich. »Fahre fort.«
»Es gibt keinen Grund, warum du oder Walpurga nach einer kurzen Verlobungszeit nicht heiraten könntet. Besonders, wenn Roland hier ist«, sagte Martinez. »Deshalb muss sich Sempronia mit PJ verloben, denn dann können wir darauf bestehen, dass sie erst heiraten darf, wenn sie die Schule abgeschlossen hat. Wie viele Jahre bleiben dir noch, Proney?«
»Zwei«, erwiderte sie unsicher.
»Du kannst doch bestimmt hier und da mal durchfallen und drei Jahre daraus machen«, schlug Martinez
vor. »Danach ist vielleicht noch eine Studienarbeit nötig, um deine Ausbildung abzuschließen. Obendrein können unsere Anwälte die Ausgestaltung des Ehevertrags eine Ewigkeit lang hinauszögern, würde ich meinen.«
Vipsanias Augen funkelten. »Und in der Zwischenzeit …«
»In der Zwischenzeit haben wir Zugang zu den erlauchtesten Kreisen in der Hohen Stadt. Roland kann seine Pläne zur Entwicklung der Planeten direkt den Anführern der
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