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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Konvokation mitteilen, und eine von euch«, er nickte Vipsania und Walpurga zu, »wird in diesen Kreisen sicherlich einen geeigneten Ehemann finden. Wahrscheinlich sogar ihr beide, wenn ich euch richtig einschätze. Sucht euch bitte jemanden aus, der mir eine Beförderung oder einen Job beim Generalstab verschaffen kann oder sogar beides. Und dann …« Er lächelte Sempronia an. »Bei einem Mann wie PJ wird es dir nicht zu schwerfallen, einen Grund zu finden, um die Verlobung zu lösen. Er tritt betrunken in der Öffentlichkeit auf, er hat ein schreckliches Geheimnis, eine heimliche Geliebte, eine inakzeptable Zahl außerehelicher Kinder, was auch immer. Es sei denn natürlich«, fügte er hinzu, »du verliebst dich tatsächlich in den armen Trottel. In diesem Fall würde ich dich eigenhändig in eine Kiste packen und nach Laredo zurückschicken.«
    Es gab ein kurzes Schweigen, als die drei Schwestern Martinez ansahen. Schließlich nickte Vipsania
und wandte sich an Sempronia. »Wir müssen noch einmal darüber reden, liebe Proney.«
    »Nein, werden wir nicht!«, erwiderte die Jüngere.
    Walpurga nickte ebenfalls. »O doch, das werden wir.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du mir das antust«, warf Sempronia ihrem Bruder vor.
    »Ich auch nicht«, gab Martinez zu. »Wenn es nach mir ginge, würde ich PJ mit einem Tritt in die Umlaufbahn befördern, sobald er auch nur daran denkt, eine meiner teuren Schwestern zu heiraten. Da Vipsania und Walpurga jedoch darauf bestehen, die Sache ernst zu nehmen, halte ich es für klug, den Schaden möglichst gering zu halten.«
    »Vielen Dank auch.«
    »Gern geschehen.« Martinez trank seine blaue Melone aus.
    Der arme PJ, dachte er. Der Mann hatte keine Ahnung, worauf er sich einließ.
    Es schellte, und nach und nach trafen die anderen Gäste ein. Ein Anwalt namens Gellimer, der Vipsania besonders zugetan war, zwei junge Frauen, die Sempronia aus der Schule kannte, außerdem zwei ältere Verwandte der Shelleys, die hinten im Palast lebten und als Anstandsdamen aushalfen. Ihre Gegenwart erlaubte es den jungen Damen, Herrenbesuch zu empfangen. Mit einiger Verspätung traf ein Beamter aus dem Schatzamt namens Castro ein, der sich für Rennen interessierte und sich eingehend nach Martinez’ Lösung für die
Annäherung an Blitsharts’ durchgegangene Jacht erkundigte. Martinez führte ihm die Eigenbewegungen der Midnight Runner vor, indem er ein Tafelmesser zwischen Daumen und Zeigefinger hielt und es in komplizierten Schwüngen kreisen ließ. Dabei bemerkte er, dass Vipsanias Blick auf ihm ruhte.
    »Kennst du Lady Sula gut?«, fragte sie ihn später.
    Martinez war überrascht. »Wir tauschen uns hin und wieder aus«, sagte er. »Aber sie ist ja noch eine viertel Lichtstunde entfernt.«
    »Ob sie vielleicht Lust hat, zu unserer Party zu kommen?«
    Das überraschte Martinez sogar noch mehr. »Ich werde sie fragen«, sagte er lächelnd.
    Seine Schwestern machten selten so nützliche Vorschläge.

    »Sie wollen mich Ihrer Familie vorstellen?«, sagte Sula. »Ich sollte mich wohl geschmeichelt fühlen.« Sie war müde, schien sich aber ehrlich zu freuen. »Nun ja, warum nicht? Wenn der Dienst es zulässt, sage ich gern zu.«
    Martinez freute sich. Ihm wurde warm ums Herz, und er war beinahe bereit einzuräumen, dass seine Schwestern hin und wieder doch zu etwas nützlich waren.
    Er hörte den Rest von Sulas kurzer Nachricht an und überprüfte das Display, um herauszufinden, wann Lordkommandeur Enderby zurückkehren würde. Vorläufig
nicht, denn der Befehlshaber und Gupta mussten noch eine der unendlichen Planungssitzungen über sich ergehen lassen, die mit dem Tod des Großen Meisters zusammenhingen. Während sie fort waren, überwachte Martinez die Kommunikation. Da er nicht viel zu tun hatte, rief er Lord Pierre an. In diesem Augenblick fühlte er sich, als könnte er mit einem Dutzend Lord Pierres fertigwerden.
    »Meine Schwestern sind damit einverstanden, dass sie Ihrem Cousin vorgestellt werden«, sagte er.
    Lord Pierre schien im ersten Augenblick verwirrt, als wüsste er nicht, worauf Martinez sich bezog. Dann verstand er. »Soll ich ihn zu …« Er zögerte. »Wo leben Ihre Schwestern eigentlich?«
    Martinez tat überrascht. So leicht würde er Lord Pierre nicht davonkommen lassen. »Sie können PJ nicht einfach zu einer Inspektion in den Shelley-Palast bringen«, sagte er. »Der Mann ist doch kein Zuchthengst.« Aber natürlich ist er genau das. »Ich fürchte, Sie müssen schon

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