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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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schön, wenn ich jetzt Stiefel überziehen müsste. Ich soll also dekoriert werden?«
    »Sie bekommen die Verdienstmedaille Zweiter Klasse. Mit Ihnen werden noch neun andere Personen geehrt, und danach gibt es einen Empfang, auf dem Sie den Reportern Fragen beantworten dürfen.« Er sah sie scharf an. »Es sind Sportreporter, die sich für Rennjachten interessieren. Beantworten Sie die Fragen offen und ehrlich, und falls Sie dabei meinen brillanten Plan erwähnen, der Ihrem Erfolg zugrunde lag, wäre das nur fair.«
    Sula erwiderte seinen Blick. Er hatte gescherzt, aber offenbar doch mit einem größeren Nachdruck gesprochen, als es nötig gewesen wäre.
    »Ich glaube, ich würde jetzt gern duschen.« Sie wusste, dass die Duschen immer unmittelbar neben den sterilen Rüstkammern lagen, und ihr ganzer Körper schrie nach Seife und heißem Wasser.

    »Aber gewiss. Hier entlang, bitte.«
    Er führte sie zum Umkleideraum und hielt ihr höflich die Tür auf.
    »Es wird eine Weile dauern«, sagte sie.
    »Lassen Sie sich ruhig Zeit.« Er lächelte. »Übrigens habe ich einen Urlaub für Sie arrangiert, der in zwei Tagen beginnt und bis zum Tod von Siegesgewissheit dauern wird. Danach wird es sowieso eine Urlaubssperre geben.«
    Wieder lächelte er und ließ hinter ihr die Tür zufallen. Sula drehte sich um und stieß sie noch einmal mit einer Hand auf. Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete er sie.
    »Sind Sie immer so gut organisiert?«, fragte sie.
    Martinez dachte mit schief gelegtem Kopf über die Frage nach. »Ja«, sagte er. »Ja, ich glaube schon.«

    Mit ihrer neuen Uniform und der Medaille ausgerüstet, saß Sula im Aufenthaltsraum der Kadetten in der Kommandantur. Drei verschiedene Fußballspiele flimmerten auf den Videowänden. Sie hockte auf einem Stuhl aus Kohlefaserstäben und hatte ein nach Zitrone schmeckendes Getränk in der Hand. Kadett Jeremy Foote lümmelte vor ihr auf einem tieferen, dick gepolsterten Stuhl.
    »Martinez?«, sagte Foote. »Er hat wohl ein Auge auf dich geworfen, was?«
    »Ein Auge?«, schnaubte Kadett Silva, der auf einem Sofa saß. »Peng! Und wieder ist eine Jungfrau dahin.«
    Silva war offenbar stark angetrunken.
    »Jungfrau?«, überlegte Foote laut. Er drehte sich zu Sula um und zog eine Augenbraue hoch. »Du bist doch keine Jungfrau mehr, oder? Das wäre wirklich komisch.«
    »Ich bin rein wie das Vakuum«, erwiderte Sula und freute sich über Footes Gesichtsausdruck, als dieser angestrengt darüber nachdachte, was sie damit wohl gemeint hatte.
    Sie hatte sich für den Aufenthaltsraum der Kadetten entschieden, weil dies einer der wenigen Räume war, zu denen ein Kadett außerhalb seiner Dienstzeit Zutritt hatte. Ältere Offiziere und Politiker zogen es anscheinend vor, beim Arbeiten, beim Trinken und beim Essen keine linkischen, flegelhaften, pickligen und beschwipsten Offiziersanwärter sehen zu müssen.
    Schon nach ihrer kurzen Bekanntschaft mit Kadett Silva hatte Sula großes Verständnis für diesen Standpunkt.
    »Ist denn irgendetwas gegen Martinez einzuwenden?«, fragte sie.
    »Nichts. Jedenfalls, wenn du attraktiv, weiblich und willig bist«, erklärte Foote. »Er hat Geld, besitzt einen gewissen Charme und sogar ein wenig Stilgefühl, und ich bin sicher, dass er seinen Gefährtinnen keinen Grund zur Klage gibt. Wer gesellschaftlich über ihm steht, ist möglicherweise nicht ganz so begeistert.« Er warf Sula einen vielsagenden Blick zu. »Du könntest sicherlich eine bessere Partie machen.«

    »Höhlenmensch«, sagte Silva. »So nennen wir ihn. Tor!«, rief er aufgeregt. »Hast du das gesehen? Eins zu null für die Corona! Direkt vom Abschlag aus verwandelt!«
    »Höhlenmensch?«, fragte Sula.
    Foote lächelte leicht und strich sich eine blonde Locke von der Stirn. »Das liegt an seinen kurzen Beinen und den langen Armen. Ist dir das nicht aufgefallen? Er ist wohl eine Art Rückfall in eine primitivere Spielart der Menschheit.«
    »Aber er ist doch ziemlich groß«, protestierte Sula.
    »Das ist sein Rumpf. Die Beine sind kurz.« Er nickte. »Vergiss nicht, dass er einen guten Schneider hat. Der Schnitt seiner Jacke verbirgt es. Allerdings kann er nicht vertuschen, dass ihm die Hände fast bis zu den Knien herabhängen.«
    Der Kommunikator an der Wand zirpte. Foote befahl den Videowänden, den Ton abzustellen, stand auf und meldete sich. Dann drehte er sich zu Silva um. »Ein Paket im Flottenbüro, Silva«, sagte er. »Es muss persönlich zugestellt werden. Übernimmst

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