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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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nur ihr Bruder.
    Der Neid wich jedoch der Bewunderung, als er Sula betrachtete, die schlank und kerzengerade im Salon des Shelley-Palasts stand. Ihre helle Haut war leicht gerötet, da sie sich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sah, und ihre dunkelgrüne Jacke betonte die smaragdgrünen Augen. Martinez’ Schneider hatte bei der Uniform hervorragend gearbeitet, und ein Bad, ein Haarschnitt und der sparsame Einsatz von Kosmetika hatten Wunder gewirkt und die kranke, vernachlässigte Haut nach der langen Reise wieder in Ordnung gebracht.
    Sie hob das Glas mit Mineralwasser, an dem sie sich schon den ganzen Abend festhielt. »Ich möchte mich bei Lady Vipsania und Lord Gareth«, sie warf ihm einen Blick zu, »und natürlich beim ganzen Martinez-Klan für die großzügige Gastfreundschaft bedanken.«
    Bescheiden verzichtete Martinez darauf, auch seinerseits das Glas zu erheben, als die anderen ihm zuprosteten. Er warf einen unauffälligen Blick zu PJ Ngeni, der seinerseits Sula hingerissen beobachtete. »Hervorragend!«, hörte Martinez ihn murmeln. »Ein wundervolles Mädchen.«
    Der Offizier lächelte in sich hinein. Bei der wirst du kein Glück haben, guter Mann, dachte er. Es sei denn, du kennst die Werke von Kwa-Zo.
    Die Party der Martinez-Schwestern war ein voller Erfolg. Martinez bemerkte mehrere Gäste, die er bereits auf Lord Pierres Dinnerparty gesehen hatte, und
PJ hatte zwei Freunde mitgebracht, die nicht ganz so erfolgreich wie er selbst die Tatsache zu verbergen vermochten, dass sie rein dekorativen Zwecken dienten. Walpurga redete lachend und lächelnd mit einem Anwalt, den sie im Ngeni-Palast kennengelernt hatte. Der Mann vertrat die Interessen des Qian-Klans. Sempronia unterhielt sich an der Terrassentür mit einem braunhaarigen jungen Mann, der die grüne Uniform eines Leutnants der Flotte trug.
    Sula dagegen hatte die Aufmerksamkeit einer ganzen Reihe junger Männer auf sich gezogen. Auch PJs Glitz-Freunde interessierten sich für sie. Martinez spielte schon mit dem Gedanken, sie irgendwie zu erlösen, doch dann rief ein dröhnender Gongschlag die Gäste zum Essen und ersparte ihm die Mühe.
    Er saß nicht neben Sula. Sie wurde von zwei anderen Gästen eingerahmt, die seine Schwestern im Ngeni-Palast gewildert hatten, doch er hatte sie wenigstens gut im Blick. Vor der Stuhllehne, die aus nachgedunkeltem altem Esker-Elfenbein bestand, kam ihr heller Teint sehr gut zur Geltung. Zwischen all den anderen Gästen und den wundervoll duftenden Blumenarrangements war Caroline Sula doch der bei weitem schönste Anblick im ganzen Raum.
    Als Martinez später vom Esszimmer in den Salon wechselte, zupfte Sempronia ihn am linken Ärmel. »Das ist alles deine Schuld«, zischelte sie. »Er will mit mir im Garten spazieren gehen.«
    »Es ist ein schöner Garten«, erwiderte Martinez.

    »Nicht, solange sich PJ dort aufhält.«
    »Außerdem ist es die Schuld deiner Schwestern, wie du ganz genau weißt«, fuhr der Offizier fort.
    Sie funkelte ihn an. »Du hättest ihnen um meinetwillen widersprechen müssen!«, warf sie ihm vor. »Wozu sonst hat man einen Bruder?« Damit schritt sie davon.
    Martinez mischte sich eine Weile unters Volk und war schon drauf und dran, Sula zu suchen, als PJ Ngeni ihn leicht am rechten Arm berührte. Symmetrie, dachte er.
    »Können wir uns mal unterhalten?« PJ legte verlegen einen Finger auf seinen schmalen kleinen Schnurrbart.
    »Gewiss.«
    »Ich habe Ihre, äh, Ihre Schwester Sempronia gefragt, ob sie mit mir im Garten spazieren geht«, sagte er.
    Martinez bekam ein Lächeln zustande. »Das ist eine schöne Idee«, sagte er.
    »Nun …« PJ zögerte. »Trotz dieser kurzen Zeit ist mir Sempronia sehr ans Herz gewachsen.«
    Martinez nickte. »Das wundert mich nicht. Sie ist überall sehr beliebt.«
    »Ich trage mich mit dem Gedanken … wenn ich mit ihr im Garten bin … sie um ihre Hand zu bitten.« Wieder zögerte er kurz. »Ich meine, ich will sie heiraten«, erklärte er hastig.
    »An etwas anderes habe ich keine Sekunde gedacht.«
    »Deshalb würde ich Sie nun gern um Rat fragen«, fuhr PJ fort und strahlte Martinez an.

    Der Offizier blickte auf den Mann hinab. Für jemanden, der angeblich ein ausschweifendes Leben geführt hatte, wirkte PJ ausgesprochen unsicher.
    »Wo ist das Problem?«, fragte Martinez. »Haben Sie sich denn noch nie einer Frau genähert?«
    PJ errötete. »Das schon«, antwortete er, »doch stets auf eher unverbindliche Weise. Einen Heiratsantrag mit all den

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