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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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hätten eine andere Geschützbatterie benutzt«, antwortete Alikhan.
    Martinez knetete sein Kinn. »Glauben Sie, der Kapitän wird herausfinden, was geschehen ist?«
    »Nein. Die verklemmten Roboter wurden repariert, sobald wir unsere Unterstände verlassen konnten. Das beschädigte Geschoss wird irgendwie abgeschrieben. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, eine Rakete verschwinden zu lassen.«
    »Das tröstet mich nicht unbedingt«, erwiderte Martinez. Er trank noch einen Schluck Whisky. »Glauben Sie, der Kapitän sollte es erfahren?«
    Eigentlich meinte er damit: Sollte der Kapitän erfahren, dass wir ihn während des Manövers gerettet haben?
    Alikhan machte ein ernstes Gesicht. »Ich würde die Karriere eines Mannes, der dreißig Jahre im Dienst ist und kurz vor der Pensionierung steht, nicht beenden wollen. Die Schuld trifft ja den Waffenmeister, nicht die Fußballspieler.«
    »Das ist wahr«, stimmte Martinez zu. Es gefiel ihm
nicht, dass er etwas Kluges getan hatte, das niemand je erfahren würde. Alikhan würde jedoch nicht erfreut sein, wenn er den Waffenmeister verpetzte, und Alikhan war viel zu wertvoll, um ihn zu verärgern.
    »Nun ja«, sagte er achselzuckend. »Dann vergessen wir es. Hoffentlich gerät die Corona nicht vor der Pensionierung des Waffenmeisters noch in einen Krieg.«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich, mein Lord.« Alikhan strich mit einem Fingerknöchel seinen Schnurrbart glatt. »Die Corona hat schon schlechtere Kommandanten als Tarafah überlebt. Keine Sorge, wir werden das Schiff schon durchbringen.«
    »Aber werde auch ich durchkommen?« Martinez seufzte, griff in das mit Mahagoni vertäfelte Fach unter seinem Bett und zog eine neue Flasche Whisky heraus. »Vielleicht hilft das beim Nachdenken. Aber teilen Sie die Flasche nicht mit irgendjemandem aus der Waffenkontrolle.«
    Alikhan nahm die Flasche würdevoll entgegen. »Danke, mein Lord.«
    Martinez trank aus und beschloss, sich nicht nachzuschenken. Jedenfalls jetzt noch nicht. Er wollte ja nicht dem schlechten Vorbild des Waffenmeisters folgen. »Nur schade, dass dies die einzige Belohnung bleiben wird, nachdem Sie den Kapitän aus einer peinlichen Situation herausgehauen haben.«
    »Das ist schon mehr, als ich gewöhnlich bekomme«, bemerkte Alikhan mit einem ironischen Lächeln. Dann salutierte er und ging.

    Zwei Tage später, als die Sitzungen der Führungsoffiziere nach dem Manöver vorbei waren, kündigte Flottenkommandeurin Fanaghee ein Sportfest an, das auf dem Planeten stattfinden würde. Alle Schiffe unter Fanaghees Kommando sollten Mannschaften schicken, und das Fußballteam der Corona würde gegen die Mannschaft der Bombardierung von Peking antreten. Tarafah ordnete auf der Stelle intensive Trainingseinheiten für sein Team an, die augenblicklich beginnen sollten.
    Als Martinez an diesem Abend nach der Wache in seine Koje kroch, hörte er nach einem oder zwei Drinks nicht auf.

8
    Das Bankhaus war aus Granit gebaut und eine miniaturisierte Nachbildung der Großen Zuflucht. Es besaß sogar eine Kuppel als Symbol der Dauerhaftigkeit, doch da kein Großer Meister mehr lebte, ließ es vielleicht auch an andere Dinge denken. Wesley Weckman, der Treuhänder, war ein junger Mann mit ernstem Gebaren, das ihn älter wirken ließ, als er tatsächlich war. Seine glänzenden Stiefel und der modische Armreif aus Menschenhaar bewiesen jedoch, dass sein Leben außerhalb der Bank keineswegs so beschaulich verlief wie seine Bürostunden.
    »Seit Sie die Akademie besuchen, ist der Zinssatz bei drei Prozent im Jahr geblieben«, erklärte er. »Deshalb kann ich Ihnen erfreulicherweise mitteilen, dass sich Ihr Guthaben trotz der Auszahlungen immer noch auf über neunundzwanzigtausend Zenith beläuft. An Ihrem dreiundzwanzigsten Geburtstag steht Ihnen der gesamte Restbetrag zur Verfügung.«
    Das war in elf Tagen. Jemand, der sich mit »Erdtagen« auskannte, hatte einmal ausgerechnet, dass sie dann nach terranischer Zeitrechnung knapp über zwanzig Jahre alt wäre.

    Sula überschlug kurz, was sie mit fast dreißigtausend Zenith kaufen konnte. Ein bescheidenes Apartment in der Hohen Stadt oder ein ganzes Wohngebäude in einem guten Viertel der Unterstadt. Eine bescheidene Villa mit einem großen Grundstück auf dem Land.
    Sie konnte sich bei den besten Modedesignern von Zanshaa mindestens ein Dutzend Mal komplett einkleiden.
    Oder die echte »Rosé Pompadour«-Vase aus Vincennes kaufen, die vierhundert Jahre vor der Eroberung Terras

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