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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Freunde. Ihre früheren Liebhaber hatten es nicht erlaubt. Deshalb freute sie sich, ihre Tochter wiederzusehen.
    Lamey war enttäuscht, dass Gredel nicht in eine seiner Wohnungen einziehen wollte. »Ich brauche jetzt meine Ma«, erklärte Gredel, und er gab sich damit zufrieden.
    Ich will nicht mit jemandem zusammenleben, der
bald getötet wird. Diesen Gedanken behielt sie natürlich für sich. Andererseits fragte sie sich, ob sie nicht verpflichtet war, bei dem Mann zu leben, der für sie getötet hatte.
    Auch Caro war enttäuscht. »Du hättest doch bei mir einziehen können!«, sagte sie.
    Gredel war entzückt. »Würde dir das auch nichts ausmachen?«
    »Aber nein!«, rief Caro begeistert. »Wir können Schwestern sein. Wir können einkaufen, ausgehen und … Spaß haben.«
    Einige Tage lang sonnte Gredel sich in der warmen Aufmerksamkeit, die Caro und ihre Mutter ihr zuteilwerden ließen. Sie verbrachte fast ihre ganze Zeit abwechselnd mit den beiden, bis Lamey eifersüchtig wurde oder zumindest so tat, als wäre er eifersüchtig. Lamey war manchmal schwer zu durchschauen. »Caro hat dich entführt«, scherzte er am Telefon. »Ich muss wohl meine Jungs schicken, um dich zurückzuholen.«
    An den Abenden, wenn Ava mit ihrem Liebhaber zusammen war, blieb Gredel bei Caro. Im großen Bett war viel Platz. Sie stellte auch fest, dass Caro eigentlich nicht einschlief, sondern sich eher ins Koma versetzte, indem sie Endorphine in den Injektor lud und sich eine Dosis nach der anderen verpasste, bis sie bewusstlos wurde.
    Gredel war entsetzt. »Warum machst du das?«, fragte sie eines Abends, als Caro wieder nach dem Injektor griff.

    Caro starrte sie an. »Weil ich es mag«, knurrte sie. »Ohne das Zeug kann ich nicht schlafen.«
    Gredel zuckte zusammen, als Caros Blick sie traf. Sie wollte nicht, dass Caro sie so wütend angriff, wie sie es manchmal bei anderen Leuten tat.
    Eines Abends lud Lamey sie beide zu einer Party ein. »Ich muss auch Caro mitnehmen«, erklärte er Gredel. »Denn sonst bekomme ich dich nicht zu sehen.«
    Der Anlass der Party war, dass Lamey jemandem ein Darlehen für ein Restaurant und einen Klub gewährt hatte. Die Leute hatten es allerdings nicht geschafft, und deshalb hatte er den Laden selbst übernommen. Da er nun ein großes Lager voller Schnaps und einen begehbaren Kühlschrank voller Lebensmittel besaß, hatte er beschlossen, dass nichts verschwendet werden dürfte, und so gut wie jeden eingeladen, den er kannte. Er bezahlte die Mitarbeiter für den zusätzlichen Abend und ließ alle Gäste wissen, dass Essen und Trinken sie nichts kosten würde.
    »Heute Abend werden wir Spaß haben«, sagte er, »und morgen sehe ich mich nach jemandem um, der das Lokal leiten kann.«
    Es war die letzte große Party, die Gredel mit Lamey und seinen Leuten feierte. Es gab Essen und Musik, der Raum war voller Leute, die sich amüsierten. Im Stockwerk darüber hatten einst schwere Maschinen gestanden, unter der verrosteten, verstärkten Eisendecke hallte das Lachen. Gredel trank nichts, doch sie war beinahe berauscht, weil sie mit so vielen Menschen zusammen
war, die sich einen schönen Abend machten und sich betranken. Ihre Gedanken rasten, als sie tanzte, drehten sich im Kreis wie ihr Körper auf der Tanzfläche, auf der Lamey sie mit eleganten, genau abgestimmten Bewegungen führte. Er beugte sich vor und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    »Komm und lebe mit mir, Erdmädchen.«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Noch nicht.«
    »Ich will dich heiraten und Kinder mit dir haben.«
    Ein wohliger Schauder lief ihr über den Rücken. Sie wusste nichts zu antworten, sondern schlang wortlos die Arme um Lameys Hals und legte den Kopf an seine Brust.
    Sie wusste nicht, warum sie es verdient hatte, so geliebt zu werden. Lamey, Caro, ihre Mutter. Sie alle stillten eine schreckliche Sehnsucht in ihrem Innern. Eine Leere, die sie nicht einmal wahrgenommen hatte, bis andere sie mit Wärme und Zärtlichkeit erfüllt hatten.
    Lamey tanzte auch mit Caro, oder vielmehr führte er sie über die Tanzfläche, während sie auf und ab hüpfte, statt richtig zu tanzen. Auch Caro amüsierte sich. Sie trank im Laufe des Abends nur zwei Flaschen Wein, was für ihre Verhältnisse zurückhaltend war, und tanzte oft mit Lamey oder seinen Leuten. Als sie den Klub verließen, küsste sie Lamey überschwänglich auf die Wange und bedankte sich für die schöne Party.
    Lamey legte die Arme um Caro und Gredel. »Ich möchte doch nur,

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