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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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entwendet hatten. Vielleicht, um sie auf Magarias Ringstation oder in den Orten an den Skyhooks ihren Freundinnen zu schenken.
    Aber wenn dem so war, warum hatten die Offiziere nicht einfach dafür unterschrieben? Schließlich hatten sie die Einkäufe ja selbst bezahlt.
    Martinez wusste ganz genau, dass die fehlenden Artikel
tatsächlich einmal da gewesen waren. Immerhin hatte er selbst die Quittungen unterzeichnet. Jetzt waren sie verschwunden.
    Er trommelte mit den Fingern auf den Rand des Displays. Das war vielleicht ein guter Augenblick, mal wieder mit Alikhan zu reden.
    Wieder zirpte sein linker Manschettenknopf. Martinez rechnete damit, dass Seisho zum wiederholten Mal etwas fragen musste, funkelte das Display an und befahl ihm, den Anruf anzunehmen.
    »Martinez hier. Was gibt es?«
    Auf dem Ärmel erschien ein verlegenes Gesicht. »Hier ist Dietrich in der Luftschleuse, mein Lord. Die Militärpolizei ist hier mit dreien unserer Leute, die freihatten.«
    Dietrich war einer der beiden Wächter, die an der Schleuse zur Ringstation Dienst taten. »Sind sie betrunken?«, fragte Martinez.
    Dietrichs Blick irrte kurz ab, als er etwas außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera betrachtete. »Im Augenblick nicht, mein Lord.«
    Martinez verkniff sich ein Seufzen. »Ich bin gleich da und unterschreibe für sie.«
    Dies waren die Freuden des Militärpolizisten an Bord eines Schiffs.
    Er sicherte die Buchhaltung der Messe wieder in der mit Passwort geschützten Datei und stand auf. Die Corona hatte mit dem Bug voraus an der Ringstation angedockt. Deshalb befand sich die vordere Luftschleuse jetzt »über« der Brücke, auf der Martinez gerade
seine Schicht absaß. In einem zentralen Tunnel befand sich ein Förderband - im Grunde eine bewegliche Trittleiter -, auf das Martinez steigen musste, um zur vorderen Luftschleuse der Corona zu fahren.
    Der Monteur Erster Klasse Dietrich erwartete ihn in der Luftschleuse, ausgerüstet mit Handfeuerwaffe, Schlagstock und Handschellen am breiten roten Gürtel und der elastischen roten Armbinde, die ihn momentan als Militärpolizisten auswies. »Zhou, Ahmet und Knadjian betrunken und ordnungswidrig. Haben eine Bar verwüstet, als sie von einer Truppe der Sturmwind verprügelt wurden.«
    Zhou, Ahmet und Knadjian. Martinez war noch nicht lange auf dem Schiff, doch er kannte sich bereits gut genug aus, um für die drei alles andere, aber ganz bestimmt kein Mitgefühl zu empfinden.
    Er marschierte durch die lange Andockröhre zur Station hinüber, wo die drei mit Handschellen gefesselten Delinquenten mit zerfetzter Kleidung, blauen Augen und aufgesprungenen Lippen auf ihn warteten. Knadjian hatte offenbar im Getümmel eine Handvoll Haare verloren. Nach der Rauferei mit den Rekruten von der Sturmwind hatten wahrscheinlich auch die naxidischen Militärpolizisten, die den Kampf beendet hatten, noch einige Male zugelangt. Die Missetäter hatten die Nacht im örtlichen Gewahrsam verbracht und rochen ungefähr so gut, wie sie aussahen.
    Mit einem jeweils unterschiedlichen Maß an Zuneigung wurden die Gemeinen der Flotte als Büchsenvolk,
Lochspringer oder - wegen der hohen Grav-Belastung, der sie ausgesetzt waren - als Krummbuckel, Matschmänner oder Pfannkuchen bezeichnet. Wie man sie auch nannte, sie gehörten unweigerlich bestimmten genau definierten Spielarten des militärischen Spektrums an. Zhou, Ahmet und Knadjian fielen in die Gruppe jener Zeitgenossen, die sich die Zeit vornehmlich mit Prügeleien, Würfelspiel, Saufgelagen, dem Diebstahl militärischer Vorräte und Beziehungen zu Frauen von zweifelhaftem Charakter vertrieben. Wären ihre Rollen in der Tradition nicht so genau definiert gewesen, dann hätte Martinez womöglich mit einer gewissen Gereiztheit reagiert. Wie die Dinge lagen, störte es ihn jedoch nicht weiter, und er amüsierte sich eher.
    Martinez las die Liste mit den Beschuldigungen, die ihm der Wachtmeister Erster Klasse überreicht hatte. Er hatte so weit Haltung angenommen, wie es einem Naxiden überhaupt möglich war. Martinez unterschrieb die Anzeige, die auf dem übergroßen Datenpad des Polizisten elektronisch dargestellt wurde, und dann ein weiteres Dokument, mit dem die Gefangenen seiner Obhut übergeben wurden. Dabei spürte er, dass die Naxiden zusammenzuckten, weil sich hinter ihm etwas tat. Er drehte sich um.
    Geschwaderkommandant Kulukraf, der Kapitän von Fanaghees Flaggschiff, marschierte mit gut zwanzig seiner Offiziere im Ring vorbei. Wahrscheinlich

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