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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Flammen waren erloschen; fast sah er wie ein gewöhnlicher Wolf aus, wenn auch ein völlig verkohlter. »Ich hab den Krach gehört. Ich dachte, Jäger kämpft mit einem anderen Streuner. Ich bin hergekommen –«
    »Es besteht keine Gefahr mehr«, sagte Danielle. »Ich glaube, er ist tot.«
    »Wie ist ein Wolf hierher –« Seine Augen weiteten sich und seine Angst schien rasend schnell zu verschwinden. »Wow! Ist das ein Zauberschwert?«
    Danielle verdrehte die Augen. »Erik, wer kümmert sich gerade um den Laden deines Vaters?«
    »O Scheiße!«, sagte Erik. Er wandte sich zum Gehen, dann zögerte er. »Weißt du, seit du weg bist, ist viel geredet worden. Ich wollte sagen … ich meine, wir wussten nicht, wie schlimm … Ich bin froh, dass du frei bist! Von deiner Stiefmama, meine ich. Und hey, bist du jetzt wirklich eine Prinzessin?«
    Danielle nickte. »Wenn du es für dich behältst, dass ich hier bin, werde ich dir nächstes Mal, wenn ich vorbeikomme, etwas aus dem Palast mitbringen.«
    »Echt?« Er grinste so heftig, dass es aussah, als würde er sich die Backenmuskeln zerren. »Dein Geheimnis wird nie über diese Lippen kommen! Mein Wort darauf, Prinzessin!«
    Sobald er weg war, hob Danielle das Schwert vom Boden auf, das letzte Geschenk ihrer Mutter. Die Klinge war vollkommen glatt und fiel zu beiden Seiten zu einer rasiermesserscharfen Schneide ab. Blut und verkohlte Fellstücke klebten noch am Glas. Sie zog die Hand aus dem Wasser und wischte sie mit dem feuchten Ärmel ab.
    Die Schlichtheit der schlanken Klinge ließ die Ausführung des Hefts umso beeindruckender erscheinen. Sein Glas war grün gefärbt und im unebenen Rindenmuster des Haselnussbaums gegossen. Darin eingebettet waren dünne Holzadern, die sich um das Heft schraubten, um einen besseren Griff zu gewährleisten.
    Die »Wurzeln« am Knauf umschlangen eine himmelblaue Glaskugel. Die Parierstange wurde von zwei identischen Zweigen gebildet. Das Heft fügte sich perfekt in ihre Hand, und die Berührung des Holzes schien ihre Verbrennungen zu lindern.
    Sie hielt die Klinge in die Sonne. Tief darin, knapp über der Parierstange, glaubte sie die Form eines Haselnussblatts erkennen zu können, als ob es ins Innere des Glases eingeätzt worden sei.
    Das Schwert war genauso schön wie das Kleid und die Pantoffel, die sie von ihrer Mutter bekommen hatte. Sie fuhr sich mit der freien Hand übers Gesicht und legte es dann über ihre Beine.
    »Verstehst du jetzt, warum ich dich nicht dabeihaben wollte?«, fragte Talia.
    Schnee schnalzte tadelnd mit der Zunge, während sie Salbe auf Talias Verletzungen auftrug. »Sie hat den Chirka getötet.«
    »Sie wäre gestorben, wenn wir nicht hier gewesen wären, um sie zu retten!« Talia sah weg, als Schnee ihre Nadel einfädelte. »Keine Respektlosigkeit, Hoheit, aber du weißt nicht, wie du dich schützen kannst. Schnee und ich können deinen Ehemann finden; geh du zurück in den – verdammt, das tut weh!«
    Danielle klopfte mit dem Schwert leicht gegen einen kleinen Stein im Schlamm. Das Glas erklang wie Kristall, aber kein einziger Kratzer verunzierte die Klinge. Es war auch so viel leichter als Stahl.
    »Meine Mutter wusste, wie sehr ich die Arbeit meines Vaters geliebt habe«, sagte sie. »Er konnte Magie mit nichts weiter als einem Tropfen geschmolzenem Glas, einer Glasbläserpfeife und einem heißen Feuer hervorbringen.« Sie lächelte, als ihre Gedanken in die Vergangenheit wanderten. »Als ich klein war, habe ich immer die Glasspritzer aufgesammelt, nachdem sie erkaltet waren. Sie waren wie gläserne Kieselsteine, glatt wie Wasser auf der Oberfläche, aber rau darunter, wo ihnen der Herd sein Gepräge gegeben hatte. Ich bin sicher, er hat das Glas absichtlich heruntertropfen lassen, nur für mich.«
    Sie bewegte die Finger und zuckte zusammen. Die Haut fühlte sich wund an und spannte. Sie hob das Schwert in eine Abwehrposition und beobachtete versonnen, wie sich das Licht im Glas fing.
    »Halt die Spitze tiefer und den Ellbogen ruhig!«, wies Talia sie durch zusammengebissene Zähne an. »Dein Arm sieht wie ein Hühnerflügel aus!«
    »Du willst mich nicht mehr beschützen müssen? Dann bring mir bei, wie ich mich selbst beschützen kann!«
    »Die beste Art, dich selbst zu beschützen, ist nach Hause zu gehen«, murmelte Talia.
    Danielle ignorierte sie. Zu Schnee sagte sie: »Vor der Hochzeit haben meine Stiefschwestern nichts über Zauberei gewusst. Jemand muss sie angeleitet haben.«
    »Elfen«, sagte

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