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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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pfuscht mir auch in etwas hinein, an dem ich leidenschaftlich hänge.«
    »Und warum pfuscht er deiner Meinung nach darin herum?«
    »Weil er ein hartgesottener Geschäftsmann ist, der es nicht zulässt, dass sich die Menschheit, bei der er rein zufällig kein voll zahlendes Mitglied ist, seinem schnell verdienten Geld in den Weg stellt.«
    »Aber trotzdem stehst du auf ihn.«
    »Ja«, seufze ich. »Trotzdem stehe ich auf ihn.«
    Finn legt einen langen Arm um meine Schultern und drückt mich fest an sich. »Das Leben ist manchmal verdammt ungerecht, was?«, murmelt er.
    Müde lasse ich den Kopf an seine Schulter sinken, damit mir seine Wärme, seine Unvoreingenommenheit und sein Verständnis Stärke geben. »Du riechst gut«, sage ich und atme den sauberen Zitrusduft seines Aftershaves ein. »Manchmal wünschte ich, ich würde auf dich stehen.«
    »Ich weiß. Traurig, was? Aber das ist nicht das Ende der Welt. Wir könnten uns immer noch zu ein bisschen unerwünschtem Sex hinreißen lassen.«
    Ich richte mich auf, schnappe mir eines der Sofakissen und schlage damit kräftig auf ihn ein.
    »Oho, eine Kissenschlacht. Das ist gleichbedeutend mit einem Vorspiel, weißt du. Das war nur ein Scherz!« Er hält schützend die Hände hoch, als ich ihn in gespielter Empörung anstarre. »Tatsache ist, dass ich gar nichts mit dir anfangen könnte, selbst wenn ich wollte.«
    »Ach ja.« Ich halte mitten im nächsten Kissenschlag inne. »Gibt es da etwas, was du mir erzählen möchtest? Oder etwa jemanden , von dem du mir erzählen möchtest?«
    »Noch nicht«, antwortet er und grinst schüchtern. »Dazu ist es noch viel zu früh. Sagen wir einfach, du kannst dich auf Schlagzeilen gefasst machen...«

Kapitel 10
    Am kommenden Montagabend - oder Dienstagmorgen, um genau zu sein - übernachtet Tanya bei mir. Wir wollten ordentlich einen draufmachen, um uns alle aufzumuntern, was aber ziemlich danebenging, weil keinem von uns wirklich nach Feiern zumute war. Selbst Louis war schon kurz nach Mitternacht froh darüber, nach Hause zu gehen. Und das ganz ohne seine üblichen Betteleien, doch noch mit ihm in irgendeinen Club zu gehen, um bis zum Morgen durchzutanzen.
    Tanya und ich rösten uns gerade einen ganzen Laib Vollkorntoast, weil wir einem postmitternächtlichen Fressanfall erlegen sind, als es wiederholt an der Tür klingelt.
    »Wer könnte das um diese Zeit noch sein?«, entfährt es mir. Vor Schreck lasse ich eine Scheibe Toast mit der gebutterten Seite nach unten auf den Tisch fallen.
    »Louis?«, schlägt Tanya vor.
    »Der hat einen Schlüssel und würde einfach reinkommen.«
    Wieder läutet es, dieses Mal heftiger. Tanya lugt aus dem Küchenfenster. »Ich kann nicht erkennen, wer es ist. Du machst besser mal auf.«
    Ich bin versucht, mich mit dem Brotmesser zu bewaffnen, nur für den Fall, dass ein entflohener, axtschwingender Psychopath vor meiner Tür steht. Doch dann sage ich mir, dass so etwas paranoid ist und poltere nur mit einem Stück Toast bewaffnet treppab. Wer auch immer vor meiner Tür steht, scheint mit dem Finger auf der Klingel festzukleben, die nun ohne Unterbrechung bimmelt. »Schon gut, schon gut, immer mit der Ruhe«, rufe ich und mache die Tür auf.
    Grace muss sich sowohl gegen die Tür wie auch gegen die Klingel gelehnt haben. Kaum reiße ich sie auf, stolpert sie herein und landet zu meinen Füßen. »So ein Mist!«, ruft sie und reibt sich das Knie, das sie gegen die unterste Treppenstufe gerammt hat.
    »Grace?«, frage ich überrascht.
    Sie blickt zu mir auf; ihre Augen sind völlig verheult, blitzen aber auch vor Entrüstung. Meine Überraschung weicht ernster Beunruhigung.
    »Um Himmels willen, was ist los, Grace?«
    Sie schüttelt den Kopf, rappelt sich hoch, drängt sich an mir vorbei und geht nach oben ins Wohnzimmer. Der Toast entgleitet mir und fällt auf die Treppe, als ich hastig die Eingangstür zumache und ihr erschrocken folge. »Was ist los, Grace?«, wiederhole ich schnaufend. »Jetzt sag schon.«
    Sie dreht sich um und sieht mich hohläugig und traurig an, und doch funkeln ihre Augen vor Zorn. »Ich habe Stuart verlassen!«, ruft sie wütend.
    »Du machst Witze!«
    Tanya, die gerade aus der Küche kommt, formt ein lautloses »Ja«, hält eifrig die Daumen nach oben und führt hinter Grace‘ Rücken einen kleinen Freudentanz auf. Der wird glücklicherweise durch ihren angeknacksten Knöchel abgekürzt, der immer noch schmerzt.
    Ich dagegen kann das Gesicht meiner besten Freundin

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