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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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den ich je erlebt habe. Zu angenehm sogar... ich meine, ich hatte kein Feuerwerk erwartet, aber... Ich ziehe mich zurück und bemerke denselben leicht verwirrten Ausdruck auf Finns Gesicht.
    »Ging es nur mir so?«, frage ich ihn.
    Er schüttelt den Kopf. »Was ist mit dir?«
    Ich schüttle ebenfalls den Kopf. »Nichts. Absolut nichts.«
    »Kein Aufflackern, nichts«, stimmt er mir zu. Er sieht enttäuscht aus. »Können wir das noch mal probieren?«, fragt er seufzend. »Nur, um sicherzugehen.«
    Ich nicke.
    Wieder küssen wir uns.
    Mein Blick wandert nach oben zum Dach, wo das Gras aus den Dachrinnen wächst. Ich befinde mich mitten in einer leidenschaftlichen Umarmung, und alles, woran ich denken kann, sind die Dachrinnen, die gereinigt werden müssen? Ich wende meinen Blick von dem Unkraut auf dem Dach ab und wieder Finns Gesicht zu, in der Hoffnung, dass der Anblick seiner süßen Gesichtszüge wenigstens etwas Erregung in mir auslöst.
    Immer noch nichts.
    Mein Blick wandert weiter über seine Schulter, während Finn, der offensichtlich zäher ist als ich - eine Frage männlichen Stolzes, vermute ich -, verbissen die Augen geschlossen hält und mir seinen besten Zungenkuss offeriert. Seine Hand gleitet über meinen Nacken, bis seine Finger mit meinem Haar spielen. Er küsst gut, das muss man ihm lassen, und meine Augen wollen sich ebenfalls gerade schließen, als ich sie plötzlich weit aufreiße. Ich bin mir sicher, ich sehe einen schwarzen BMW, der langsam am Ende der Gasse vorbeirollt.
    Nein. Das kann nicht sein. Ich sehe Gespenster. Meine Paranoia gegen Dan Slater nimmt allmählich überhand. Zurück zur Arbeit. Oder besser zu Finn. Ich glaube, er hat aufgegeben.
    »Wie war es diesmal?«, frage ich ihn und ziehe mich zurück, als sein Mund aufhört, sich zu bewegen.
    Wieder schüttelt er den Kopf. »Immer noch nichts!«
    »Bei mir auch nicht. Es war, als küsste ich meinen Bruder. Nicht, dass ich meinen Bruder küsse«, füge ich hastig hinzu. »Zumindest nicht auf den Mund.«
    »Keine Sorge, ich weiß schon, was du meinst. Ich würde meinen Bruder auch nicht küssen.«
    Das ist nicht gerecht. Der erste Mann seit Ewigkeiten, den ich wirklich mag, und ich stehe nicht auf ihn. Das wäre für jedermann ein verflucht guter Kuss gewesen, doch meine perversen Hormone haben sich einfach geweigert zu reagieren.
    Es bleibt nur eine Möglichkeit. »Freunde?«, frage ich ihn.
    »Freunde«, antwortet er, ergreift meine ausgestreckte Hand und schüttelt sie.
    »Man kann nie genug Freunde haben«, entfährt es uns beiden wie aus einem Mund.
    »Willst du immer noch auf einen Kaffee reinkommen?«
    Finns Gesicht hellt sich ein wenig auf. »Kriege ich dann auch Camping - Ist ja irre zu sehen?«, fragt er hoffnungsvoll.
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Und kann ich das Bild einfrieren, wo Babs BH aufplatzt?«
    »So oft du willst.«
    »Dann aber schnell.«
    Tanya taucht als erste am nächsten Morgen auf, um sich brühwarm berichten zu lassen, wie die »heiße Verabredung«, wie sie es nennt, gelaufen ist.
    »Und?«, fragt sie und stibitzt sich eine Scheibe Toast, den ich gerade für einen Gast zubereitet habe. Dann lässt sie sich mit einer Tasse Tee und einem Glas Zitronenkonfitüre am Tisch nieder.
    »Es war nett; wir hatten einen schönen Abend«, antworte ich zurückhaltend.
    »Nett?«, giftet sie. »Schön? Fang nicht wieder so an.« Sie lässt die Butter links liegen und bestreicht ihren Vollkorntoast dick mit Marmelade. »Seit Stuart mit u habe ich genug von nett. Also, hast du ihn nach oben auf einen Kaffee eingeladen?«
    »Yep.«
    »Wirklich!«
    »Freu dich nicht zu früh. Wir sind bis vier Uhr wach geblieben und haben uns »Ist ja irre«-Filme angesehen. Dann ist er auf dem Sofa eingepennt.«
    »Das ist alles?«
    »Das ist alles, fürchte ich.«
    »Du hörst dich ein bisschen enttäuscht an.«
    »Bin ich auch. Er ist süß, und wir kommen toll miteinander aus, aber - frag mich nicht, warum - der romantische Touch fehlt einfach. Wir sind gute Freunde, mehr nicht. Er ist dir ein bisschen ähnlich, weißt du, mal abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden.«
    »Jetzt sag nicht, dass er, abgesehen von der Anatomie, eine totale Schlampe ist?«
    »Du hast‘s erfasst.«
    »Wann ist er gegangen?«
    »Noch gar nicht.«
    »Was!« Der Toast, den Tanya in Richtung Mund dirigierte, fällt zurück auf den Teller.
    »Er sitzt im Restaurant und frühstückt. Er wollte hier essen, aber ich brauche den Tisch«, bemerke ich

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