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Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Titel: Drei Frauen und los: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delia Ephron
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Bein von Tucker. »Tracee, komm. Du kannst mit uns fahren. Wir setzen dich ab.«
    »Wir setzen sie ab?«, erkundigt sich Tucker.
    »Ja, das machen wir. Dich auch, Rita. Und dann fahren wir weiter zu deiner Wohnung. Hast du eine Wohnung?«
    Er legt einen Arm um Lana, und sie verlassen das Lokal.
    »Danke, dass du mir deine Kleider geliehen hast«, sagt Tracee zu Tim. »Ich habe allerdings Bier aufs Hemd geschüttet.«
    »Ich wasche es. Mach dir keine Sorgen.«
    »Danke.« Sie rennt hinaus, um sich Lana und Tucker anzuschließen.
    Rita verspürt traurige Stiche, wenn sie sieht, wie Tim sich nach Tracee verzehrt. Sie tritt zu ihm und zitiert: »Halt Ausschau nach mir beim Schein des Mondes , / Warte auf mich beim Schein des Mondes , / Ich komme zu dir beim Schein des Monde s / Auch wenn Hölle und Teufel den Weg versperrn.«
    Sie verlässt den Raum, und nach einer Sekunde rennt Tim ihr nach, holt sie auf dem Parkplatz ein. »Was hast du da aufgesagt?«
    »Ein Gedicht.«
    »Hast du das selbst geschrieben?«
    »Nein, ich habe es nur auswendig gelernt.« Noch einmal zitiert sie: »Ich komme zu dir beim Schein des Mondes.«
    »Auch wenn Hölle und Teufel den Weg versperrn«, sagt Tim. »Genau das fühle ich.«
    »Dann bist du der Kavalier mit der Maske.«
    »Ich bin der Kavalier mit der Maske.«
    Ein Hupen. Rita läuft schnell zu Tuckers Pick-up und drängt sich in die Kabine, auf Tracees Schoß.
    Der Lastwagen holpert vom Parkplatz.
    Tim bleibt allein mit seinem Wischmopp zurück und schaut ihnen nach.

21
    Lana wacht auf. Sie dreht den Kopf nach links. Da steht eine Uhr, eine billige schwarze Digitaluhr auf einer Holzkiste, die Tucker als Nachttisch dient. Es ist 5:02. Sie setzt sich auf und betrachtet Tucker. Er ist nackt (genau wie sie), schläft auf dem Bauch, das Gesicht ins Kissen gedrückt. Er riecht widerwärtig nach Bier. Auf dem Boden stehen mehrere leere Bierdosen und ein paar Pepsidosen von Lana, und sie versucht, nicht darauf zu treten, als sie in die Küche geht und den Kühlschrank öffnet. Nur Sixpacks, sonst nichts. Budweiser ist das Bier der Wahl, obwohl es auch ein paar Dosen Papst und ein Coors gibt. Sie trinkt Wasser aus dem Hahn, dann geht sie aufs Klo im Badezimmer, das offensichtlich schon lange nicht mehr geputzt wurde.
    Zurück im Schlafzimmer zieht sie Tucker an den Füßen. Keine Reaktion. Er ist komplett weggetreten.
    Ihre Kleider liegen dort verstreut, wo sie sie in der Erregung heruntergerissen und hingeworfen haben. Lana sammelt einzelne Teile auf, trennt ihre von seinen, zieht sich währenddessen an, und als sie seine Hose hochhebt, fällt seine Geldbörse heraus. Sie nimmt sie und bemerkt die auf der Innenseite befestigte Marke. Tucker ist Polizist.
    Ein Polizist.
    Das hat sie nicht geahnt.
    Lana rennt ins Wohnzimmer und sucht nach dem Telefon. Wo könnte es sein? Sie muss Tim anrufen, er soll sie abholen, auch wenn es gerade erst hell wird. Sie muss weg von hier, so schnell wie möglich. Was soll sie Tracee erzählen? Ach, am besten gar nichts. Vielleicht kommt das Ganze nie zur Sprache. Hastig hebt sie Tuckers Sofakissen hoch in der Annahme, darunter könnte ein Telefon begraben sein, da entdeckt sie den Autoschlüssel auf dem Fernseher. Ein rundes Metallschild an der Schlüsselkette weist ihn als Eigentum der Polizei von Fairville aus.
    Durchs Fenster kann sie den Wagen sehen, er parkt vor dem Nachbarhaus.
    Lana vergisst, was sie gerade tun wollte – die Suche nach dem Telefon, die notwendige Rettung. All das verschwindet augenblicklich aus ihrem Hirn. Angesichts dieser faszinierenden Gelegenheit, unartig zu sein, vergisst sie sogar ihre panische Angst.
    Sie nimmt die Schlüssel, verlässt das Haus, geht über die Straße zu Tuckers Polizeiwagen und fährt davon.
    *
    Rita biegt auf den Parkplatz des Lion ein, um Marcel seinen Morgenbesuch abzustatten.
    Drinnen geht sie sofort zur Jukebox, wirft ein paar Münzen ein und drückt »Bamboleo«.
    Das Lied weckt Marcel in seinem Käfig. Er schiebt den Kopf aus seiner Höhle, und als er Rita sieht, erhebt er sich, streckt die Beine und gähnt. Seine Hinterbeine sind steif, das hat Rita bemerkt, er bewegt sich nicht schnell. Warum sollte er auch, da er ohnehin nirgends hin kann? Dennoch ist er beweglich. Sie wusste nicht, dass Löwen so dünne, sehnige Beine haben. Er schlendert auf die Käfigseite, wo Rita steht.
    »Ist diese Musik nicht einfach …« Rita hält inne, dann benutzt sie ein Wort, das sie in dieser Bedeutung noch nie verwendet

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