Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Gräber bis Atlantis

Drei Gräber bis Atlantis

Titel: Drei Gräber bis Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte ihm nicht ausweichen.
    Die zweite Wachspuppe fiel gegen ihn.
    Plötzlich hielt er die Frau im Arm, schlang seine Hand um den Körper und spürte auch den Wachs, der erhärtet war und sich trotzdem eindrücken ließ, denn Bills Finger hinterließen auf dem Rücken der Wachsfrau tiefe Spuren.
    Sie schmolz in seinen Armen.
    Er merkte es am Gesicht, das plötzlich zerlief und zu einer widerlichen Fratze wurde. Der Mund verzog sich, und auch die Nase zerlief, als hätte jemand mit einem gewaltigen Hammer auf sie geschlagen. Das rechte Auge rann an einem langen Wachsfaden aus der Öffnung, und Bill hörte sogar das leise Knistern, mit dem die Haare einfach dahinschmolzen. Diese Figur widerte ihn plötzlich an, aber erst jetzt kam er dazu, sie wegzustoßen.
    Die Frau kippte. Bill hörte ein klatschendes Geräusch, als der allmählich zerschmelzende Körper Kontakt mit dem Boden bekam und sich dort immer weiter ausbreitete.
    Das war erledigt…
    Aber es gab noch eine weitere Wachspuppe in seinem Rücken. Das Knarren des Schaukelstuhls ließ den Reporter aufmerksam werden. Er fuhr wieder herum und sah vor sich das gleiche Phänomen. Auch diese Figur schmolz. Sie war schon zusammengezogen. Der Zylinder hatte sich nicht mehr halten können, war nach vom gerutscht und klebte jetzt auf dem Gesicht. Eine Hand der Puppe lag auf dem Oberschenkel. Gemeinsam mit ihm schmolz sie zusammen, so dass die beiden sehr bald eine Einheit bildeten. Der Stoff wurde noch dazwischengedrückt, es war ein Bild, das den Reporter irgendwie anekelte.
    Er war kein Feigling und stellte sich auch weiterhin den Problemen. Nur dachte er darüber nach, wie es möglich war, dass die Puppen plötzlich schmolzen. Er selbst hatte keinerlei Hitze gespürt. Sie musste eine völlig andere Ursache haben und aus dem Innern der Puppen hochgestiegen sein.
    Über die Frauenpuppe stieg er hinweg, weil er mehr Bewegungsfreiheit haben wollte. Wieder ließ Bill seine Lampe kreisen. Der dünne Lichtfinger huschte lautlos über die ausgestellten Gegenstände, aber er traf nicht das Ziel, nach dem der Reporter so gierte. Mason Oriol zeigte sich nicht.
    Mit einem leisen, knisternden Geräusch schmolzen die letzten Haarreste der beiden Puppen zusammen, und dieser Laut wurde von einem anderen übertönt.
    Die Stimme war es.
    »Schalte die Lampe aus!«
    Bill sackte ein Stück in die Knie. Er hatte dabei das Gefühl, als würde jemand über seine Nackenhaare streichen, so plötzlich hatte ihn der Befehl getroffen. Und es war die gleiche Stimme gewesen, die er und Suko schon im Keller vernommen hatten.
    Mason Oriol also!
    Bill Conolly überlegte noch, als er wieder angesprochen wurde. »Ich würde Dir raten, das Licht zu löschen. Du willst mich doch sehen oder nicht?«
    »Ja…«
    »Dann mach.«
    Bill löschte das Licht. Zudem vertraute er auf seine goldene Pistole. Gegen ihre Ladung war bisher noch keiner angekommen, selbst Bri-Onya nicht, einer der gefährlichsten Diener des Spuks, der aus der Spiegelwelt gekommen war.
    Es wurde düster. Nur die Lampe nahe des Eingangs verbreitete weiterhin ihr Licht. Das jedoch reichte nicht aus, um etwas erkennen zu können, so sehr Bill sich auch anstrengte.
    Hatte der andere ihn genarrt?
    Nein, er zeigte sich. Ohne ein Geräusch zu verursachen, erschien er plötzlich und unerwartet. Er tauchte zwischen den Möbelstücken und dem alten Trödel auf, wo eigentlich kein Platz für ihn hätte sein dürfen. Dass er es trotzdem schaffte, lag oder musste an seiner nicht menschlichen Existenz liegen, denn Mason Oriol hatte etwas Geisterhaftes an sich.
    Bill Conolly staunte ihn an.
    Oriol schob sich immer höher, bis er fast die Decke erreichte. Sein Gesicht wies chinesische Züge auf. Der Kopf bildete fast ein Dreieck mit seiner straffen, glatten Haut. Bedeckt wurde er von einer kleinen Kappe, die auch einen gewissen Prozentsatz des grauweißen Haares verdeckte. Das alles hätte Bill nicht gestört. Was ihn so erregte war die durchsichtige, brennende und trotzdem vorhandene Gestalt des anderen. Er sah den Körper, auch den langen Mantel, und er sah gleichzeitig das sich unter der Haut befindliche Knochengerüst, das von Flammen umtanzt wurde, die durch seinen Körper schossen. Eine innerlich brennende Gestalt, die trotzdem nicht verglühte. Das musste seinen Grund haben. Und der Reporter spürte auch nichts von der Wärme. Wäre er eine Wachspuppe gewesen, hätte dies sicherlich anders ausgesehen, so aber blieb seine Umgebung normal.
    »Du

Weitere Kostenlose Bücher