Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
ein ehrbarer Geschäftsmann, und diese Pferde führen ihren Stammbaum...!«
Ferrol konnte nicht weiter hinhören. Churasis hatte sich dicht an ihn herangeschoben, und in seinen Augen lag ein warnender Blick.
»Ich habe in dem, was bei den Pferden Gedanken, sind, gelesen!« hauchte der Magier dem Prinzen zu. »Die Tiere sind abgerichtet, drei Stadien vor der Stadt ihre Reiter abzuwerfen und sich drei Tage in Freiheit herumzutreiben. Inzwischen sorgt dieser Rosstäuscher dafür, dass die Reiter von den Stadtwachen gefangen und aufgehängt werden. Er selbst erbt dann noch still und heimlich das Reisegepäck. Und die Pferde kommen nach drei Tagen zu ihm zurück!«
»Aber wir brauchen die Pferde!« flüsterte Sina, während der Pferdehändler immer noch seine Rosse in glühendster Sprache anpries und sich schließlich sogar bereit erklärte, in einer Aufwallung von überschäumendem Großmut auf einen der drei Aurei zu verzichten.
»Lhamondo hat gesagt, dass wir einen halben Tagesritt außerhalb der Stadt den Hügel finden. Wir können den fliegenden Teppich nicht nehmen, da wir sonst die Entfernung nicht richtig kalkulieren können!« setzte die Diebin hinzu.
»Pferde brauchen wir - aber nicht von diesem Gauner!« knurrte Ferrol.
»Nur ich vermiete Pferde hier in der Stadt!« rief der Händler. »Und was den Gauner angeht...!« Seine Hand zuckte zum krummen Säbel, der in einer Scheide aus Schlangenleder in der Schärpe seiner schmutzigen Gewandung steckte.
»Auf fein. Das eröffnet mir ungeahnte Möglichkeiten, an drei Pferde zu kommen!« lachte Prinz Ferrol. Mit einem sirrenden Klang flog das Rapier aus der Scheide. Ferrol ließ die Klinge einige Male kreisen und ging dann in Angriffsposition. Sein unverschämtes Lachen war eine einzige Herausforderung.
„Komm an, du Sohn einer langen Ahnenreihe von Dieben, auf dass du erfahrest, ob es die Götter gibt oder nicht.“ Der Pferdehändler knirschte vor Wut mit den Zähnen. Die Knöchel der Hand, die den Säbelgriff umspannten, wurden weiß. Aber er wagte es nicht, die Waffe zu ziehen.
„Los, Kamerad. Raus mit dem krummen Käsemesser.“ spottete Ferrol. „Ich wollte schon lange mal wissen wie es ist, wenn man erbt. Und dann noch dazu drei Pferde...“
»Halt doch! Keinen Streit!« donnerte Churasis. Der Magier wusste, dass Prinz Ferrol es mit Leichtigk eit gegen drei oder vier geübte Schwertschwinger aufnahm. Der Kaufmann mit dem Säbel hatte gegen ihn absolut keine Chance. Vom Standpunkt eines ernsthaften Kampfes wäre ein Duell zwischen den beiden blanker Mord. Aber Churasis wusste auch, dass Ferrol den Mann nicht töten würde. Nur würde er es so weit treiben, dass ihnen der Pferdehändler die drei Tiere schenken würde, wenn der Prinz mit ihm fertig war.
»Leider haben wir nur einige Bronzestücke, guter Mann!« begann Churasis mit kleinlauter Stimme, während Ferrol mit feinem Lächeln das Rapier in die Scheide zurückschob und der Händler, an allen Knochen zitternd, die Hand vom Griff des Säbels nahm..
»Dann verschwindet und stehlt nicht länger meine Zeit, ihr Tagediebe!« brummte der Händler, dessen Gesicht noch immer vom Schreck gezeichnet war. Nachdem er gesehen hatte, wie Ferrol das Rapier durch die Luft sirren ließ war ihm klar geworden, dass ihm eben die Knochenhand des Todes bereits einmal leicht auf die Schulter geklopft hatte.
»Darf ich... darf ich die braven Tiere einmal streicheln?« fragte Churasis mit Unschuldsmine. »Ich habe hübsche Pferde sehr gerne. Und sie freuen sich ganz bestimmt, wenn sie gestreichelt werden!«
Der Pferdehändler maß Churasis mit einem misstrauischen Blick. Doch Churasis wirkte absolut nicht gefährlich und niemand sah es seiner verwahrlosten Gestalt an, dass er ein Zauberer war. Sollte dieser grauhaarige Trottel doch seinen Willen haben. Ungeduldig winkte der Pferdehändler mit der Hand.
»Von mir aus. Wenn deine Läuse und Flöhe nicht auf ihr Fell überspringen, kannst du sie streicheln!« knurrte er missmutig. Fast furchtsam tappte Churasis zu den Pferden, die ihm ihre Köpfe zu wandten und ihn misstrauisch beäugten. Nur Sinas scharfe Augen erspähten, wie der Zauberer unauffällig in seine Umhängetasche griff und es zwischen seinen Fingern plötzlich bläulich zu leuchten begann.
Churasis wollte die Khoralia-Magie seines Stern-Steins einsetzen. Über die Lippen des Zauberers flossen leise Worte, als er über die Nüstern des ersten Pferdes
Weitere Kostenlose Bücher