Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
seinem quiekenden Schrat nach draußen gesprungen und klammerten sich an dem Tau fest.
»Danke, Samy! « rief Sina. »Das war Rettung im letzten Moment!«
»Gut, dass du dir endlich den richtigen Zauberspruch gemerkt hast!« setzte Churasis hinzu. »In deiner kleinen Gestalt hättest du unser Gewicht kaum tragen können! «
„Was glaubt ihr, was ich alles kann!“ krähte der kleine Drache vergnügt. „Und jetzt sagt mir, wo die Gasse der Tortenbäcker zu finden ist. Ich hab nämlich noch nicht gefrühstückt. Mal sehen, ob die es schaffen, einen richtigen großen Drachen satt zu bekommen.“
„Ich denke, wir sollten uns erst mal einige Zeit in Salassar nicht sehen lassen.“ empfahl Ferrol. „Aber ich weiß da in der Nähe ein Wirtshaus, wo die Wirtin auch Torten zu backen versteht.“
„Hoffentlich gibt’s da auch Torten mit Mohrrüben und Schlagsahne.“ kräht es aus der Tasche des Zaubers. „Und ich lade euch alle ein. Wulo zahlt heute für alle.“
„Was?“ stieß Churasis hervor. „Du willst bezahlen? Du hast Geld?“
„Klar.“ triumphierte der Schrat. „Als ihr in der Schatzhöhle albernes Zeug zusammen geredet habt, habe ich praktisch gedacht und einige Goldstücke mitgehen lassen. Irgend jemand musste den Diebesgott doch beklauen, nachdem er euch das Drachenblut ja wie für geschenkt überlassen hat.
Nun, Sina? Wer ist denn nun wirklich der beste Dieb von Salassar?“
Doch auf diese Frage gab es keine Antwort.
Aufrauschten die ledrigen Flügel Samys, als er sich von der Mauer der Zitadelle in die Lüfte schwang und den Strick, an dem Sina und ihre Freunde hingen; mit sich trug. Erstaunt sahen die Bürger von Salassar einen gigantischen Drachen über ihre Dächer schweben und fern jenseits des Horizonts verschwinden . . .
ENDE
Gefangen in der Unterwelt
Der Macht-Kristall
Ein mächtiger Schatten zog über die Welt und verdunkelte unter sich die Erde. Alles, was unter diesen Schatten fiel, wurde für den Augenblick eines Herzschlages in graue Düsternis gehüllt.
Menschen, die den Himmelsschatten am Firmament erblickten, wurden bleich und begannen zu frösteln. Lippen bebten, Augen wurden glasig, und zitternde Hände streckten sich empor nach dem ungeheuren Wesen, das dort oben zwischen Erde und Wolken seine Bahn zog.
Das Himmels-Gigant mit den gewaltigen, ledrigen Flügeln flog höher, als selbst der erste Bogenschütze des Mardonios von Cabachas seinen Pfeil hinauf zur Sonne schießen konnte. Von unten her schien es, als wollte die mächtige Erscheinung geradewegs in den glühenden Feuerball hineinfliegen.
Obwohl das Wesen sich mit mächtigen Flügelschlägen mit der Geschwindigkeit eines sirrenden Pfeils bewegte, schien es den ehrfürchtig zum Himmel starrenden Menschen von Cabachas doch so, als zöge dieses gigantische Flügelwesen in majestätischer Anmut langsam seine Bahn.
»Ich hörte in Legenden singen, dass es sie gibt!« hauchte einer der Männer, die am Fluß Cu-Longa ihren kärglichen Lebensunterhalt mit etwas Landwirtschaft und gelegentlichem Fischfang bestritten. »Immer wieder erzählten die Sänger in Liedern von ihnen. Doch nie hätte ich geglaubt, dass es meinen Augen jemals vergönnt sein sollte, ein Wesen vom Volk der Lüfte zu erschauen!«
»Sag, Ohm Crago!« fragte neben ihm im Boot der noch knabenhafte Jüngling, während sich seine Finger um das halb herausgezogene Fischernetz krallten. »Was ist das für ein Wesen, das dort oben fliegt? Einen Vogel in dieser Größe habe ich noch nie gesehen!«
»Es ist kein Vogel!« sagte der Angesprochene und strich sich den langen, mit grauen Strähnen durchfurchten Bart. »Nein, bei Dhasor, dem Welten-Vater, das ist kein Vogel!«
»Doch was ist es dann?« fragte der Junge wissbegierig. »Ich habe Märchen gehört von jenem Wald im Norden, wo seltsame Wesen hausen sollen, die auch fliegen können. Greifen soll es da geben und den gewaltigen Vogel Rock!«
»Nördlich des Wunderwaldes, an der Grenze des Eismeeres, ragt auf steilem Felsen eine vieltürmige Burg auf! « sagte Ohm Crago mit feierlicher Stimme. »Nur wenige Menschen können sich rühmen, dass sie die hochragende Burg auch nur aus der Ferne im Licht der Sonne schimmern sahen.
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