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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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fünf Jahre her sein, daß ich einen solchen Anlaß aus reiner Höflichkeit besucht habe. Du darfst dich getrost für die Schönheit des Abends halten, weil du meine Aufmerksamkeit in einer so unüblich öffentlichen Zurschaustellung auf dich gezogen hast.«
    Inzwischen starrten die Musiker verblüfft auf die beiden Streitenden – mit katastrophalen Folgen für das Tempo des Walzers.
    Die Hälfte der anderen Tanzenden tat höflich so, als bemerkten sie Alisas gerötetes Gesicht und Nikkis grimmige Züge nicht, als hörten sie nicht den hitzigen Dialog zwischen Prinz Kuzan und seiner neuesten Geliebten.
    »Seien Sie beruhigt, Prinz Kuzan«, sagte Alisa förmlich, »ich habe weder für Ihr öffentliches noch Ihr privates Benehmen etwas übrig.«
    Falls Nikki sich seiner Verantwortung auf typisch männliche Weise entziehen wollte, würde sie sich weigern, ihn um Hilfe anzuflehen oder zu bitten.
    »Wenn es erst herauskommt, daß mein Mann noch lebt, ist mein Ruf dahin. Und ein illegitimes Kind kann kaum einem Ruf schaden, der bereits unter alle Würde gesunken ist. Sie können also aufhören, mir Ihre zärtliche wie auch öffentliche Aufmerksamkeit zuzuwenden, in welchem Fall Sie von allen anstrengenden Rangeleien um mich befreit sind.«
    »Nichts würde mir besser passen, Madame«, entgegnete er brutal. »Aber die Neugier zwingt mich, sicherzustellen, ob Ihre Absichten vielleicht in die entgegengesetzte Richtung gehen. Nach einer sehr offenen Unterhaltung mit meinem Vater heute nachmittag war ich nicht ganz sicher, wie ernsthaft Ihre Absichten sind«, fügte er mißtrauisch hinzu.
    Als er sich voll Unbehagen an die Konfrontation mit seinem Vater und an den ausdrücklichen Befehl erinnerte, wurde Nikkis Ärger weiterhin angefacht.
    Alisa starrte den Prinzen nun sprachlos vor Wut an. Doch dann holte sie Luft und machte ihre Position noch deutlicher.
    »Verstehe ich Sie recht, Monsieur«, sagte sie mit kalter Stimme, »daß Sie mich als lästiges Anhängsel betrachten? Welch ungeheure Arroganz! Doch ich fürchte, ich muß Sie in dieser Hinsicht enttäuschen. Leider …«, ihr Flüstern sprühte nur so vor Zorn, »… sind wir in ein dramatisches Spiel verwickelt, das ich aber nicht weiterspielen kann, auch nicht, um mein Kind vor einem unbestimmbaren Schicksal zu erretten. Den Rückzug zu Ihnen, als zu einem dauerhaften, aber unwilligen Beschützer finde ich völlig abstoßend!« Sie heftete ihren zornigen Blick auf ihn. Doch unerwartet brach er in ein jungenhaftes Grinsen aus, ein höchst bezauberndes Lächeln, dem unmittelbar ein tiefes, entspanntes Giggeln folgte. Nikkis kalte Miene verwandelte sich urplötzlich in heitere Belustigung.
    »Was für ein wunderbares Temperament du hast!« murmelte er und betrachtete liebevoll die verführerische Schönheit von Alisas erröteten Wangen und violetten Augen, die vor Wut funkelten.
    Erleichtert verriet er: »Ich hätte es wissen sollen, daß du nicht hinter dem verdammten Diktat stehen würdest, das mir mein Vater heute aufgezwungen hat.«
    Alisa starrte überrascht in Nikkis nun wieder friedliches Gesicht.
    »Welches Diktat?« fragte sie verdutzt.
    »Er hat mir unmißverständlich den Befehl erteilt, dich zu heiraten.« Er lächelte entspannt in ihr überraschtes Gesicht mit den vor Staunen leicht geöffneten Lippen. »Nun kann ich Vater mitteilen, daß kein Zwang nötig ist, da du einer solchen Verbindung ebensoviel entgegenzusetzen hast wie ich«, erklärte er freundlich.
    »Was für ein anmaßender Gedanke, wo ich doch bereits verheiratet bin. Das kann er nicht ernst gemeint haben.« Aber ihr Herz schlug bei diesem Gedanken einen Schlag schneller.
    »Im Gegenteil, meine Liebe, Vater läßt sich von solchen Kleinigkeiten weder ablenken noch abhalten, wie ich heute zum ersten Mal feststellen mußte«, sagte er leise. Sein Selbstbewußtsein war wieder hergestellt.
    »Nun, das muß er aber wohl. Eine Heirat wäre direkt absurd.«
    »Das meine ich auch!« stimmte Nikki unritterlich zu.
    Dann verstummte die Musik und der Tanz endete.
    Nikki blickte auf Alisa herab, die er immer noch in einer lockeren, aber warmen Umarmung umfangen hielt.
    »Monsieur, Sie können sich jetzt wieder aus meiner unwillkommenen Gegenwart verabschieden. Bitte fühlen Sie sich frei, den Tanzboden mit einem glücklicheren Objekt Ihrer Zuneigung zu beehren«, meinte Alisa sarkastisch.
    »Sehr wohl, meine Liebe, wie du willst.« Nikki gab sie frei, beehrte sie mit der Andeutung einer Verbeugung und

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