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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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vielleicht erfolgreicher wirkte. Er wollte, daß Nikki diese faszinierende junge Frau heiratete, die sein Enkelkind trug, aber scheute davor zurück, nackte Gewalt zur Erreichung dieses Ziels einzusetzen. Er konnte Nikki selbstverständlich einfach zwingen, das Mädchen zu ehelichen. Er zog weniger drastische Maßnahmen vor. Doch abbringen ließ er sich von seinem Plan auch nicht. Er würde seinen widerspenstigen Sohn dazu bringen, ihm auf die eine oder andere Weise zu folgen. Ob durch Gewalt – oder zunächst einmal durch einen feinsinnigeren Versuch.
    »Alisa, mein Schatz, kann ich Sie vielleicht nach dem unverschämten Spektakel bei den Golschoffs gestern abend überreden, zumindest vorübergehend in unseren Flügel zu ziehen? Ich meine, daß dieser Bengel von meinem Sohn eine kleine Lektion verdient. Wie finden Sie das? Kaisa-Leena und ich würden uns freuen, Sie in unserer Nähe zu haben.« (Und in einem Palast mit zweiundneunzig Schlafzimmern lag eine beträchtliche Entfernung zwischen dem Ostflügel der Eltern und dem Westflügel des Sohns.)
    Alisas Augen hellten sich auf. Das war die perfekte Lösung für ihr Dilemma. Sie konnte sich einfach nicht wehren, wenn Nikki sie bedrängte, und es geschah ihm nur recht mit seiner Anmaßung. Sie würde sich einfach der Versuchung entziehen, die Nikkis weiche Lippen und geübten Hände darstellten. Schon die Erinnerung an die stürmische, aber demütigende Vereinigung der letzten Nacht machte sie wütend, wann immer sie daran dachte. Sie reckte daher entschlossen das Kinn vor und lächelte.
    »Das ist wirklich eine ausgezeichnete Idee, Monsieur, denn ich fürchte, Ihr Sohn hat für mich nur wenig Verwendung.«
    Würde diese Rache ihr Ziel treffen? Würde es Nikki überhaupt bemerken? Sie erkannte in verzweifelter Hoffnungslosigkeit, daß ihr sehr daran lag, daß er sie vermißte. Sie wurde von einer Welle der Einsamkeit überspült – trotz der Freundlichkeit von Nikkis Eltern. Sie war ebenso allein wie in den vergangenen sechs Jahren. Man konnte sich in dieser Welt letztendlich auf niemanden anderen verlassen als auf sich selbst, und manchmal war diese Einsamkeit einfach zu erdrückend.
    »Wir werden für den Umzug sorgen, mein Kind. Ich meine, daß der Narr Ihre Abwesenheit sehr provozierend finden wird.«
    Als Nikki später ausging, wurde umgeräumt. Beim Abendessen hatte er wohl die Änderungen bemerkt, tobte aber nicht, noch drohte er ihr. Alisa bemerkte konsterniert, daß er kaum zu erkennen gab, ob er den Umzug überhaupt bemerkt hatte. Das Pochen in ihren Schläfen wäre nur dem aufmerksamsten Beobachter aufgefallen, als Nikki ungerührt feststellte: »Ich sehe, Vater, daß du etwas Bestimmtes im Schilde führst. Bitte sei nicht enttäuscht, wenn ich auf diesen Köder nicht anbeiße.«
    Er verzehrte sein Essen mit der üblichen lässigen Gleichgültigkeit, trank vielleicht ein, zwei mehr Gläser Wein als sonst, und bat höflich, ihn vor dem dritten Gang zu entschuldigen, denn ihm sei gerade eingefallen, daß er sich dringend um eine Angelegenheit kümmern müsse. Dann verabschiedete er sich höflich und schlenderte in seinem makellosen Abendanzug aus dem Speisesaal.
    Prinz Michail begleitete Alisa und Prinzessin Kaisa-Leena an diesem Abend zu einer Tanzveranstaltung, und als Alisa sah, daß Nikki eine sehr junge Dame in züchtigem rosa Organdy begleitete, wirkte der Schock so, als habe ihr jemand einen Dolch ins Herz gebohrt. Ihre Verzweiflung linderte sich kein bißchen, als sich später an diesem Abend Gräfin Amalienborg kaltschnäuzig neben Alisa setzte, sich vertraulich zu ihr beugte und sie augenscheinlich höflich nach ihrer Beziehung zu den Kuzans ausfragte. Alisa war zu betroffen, um ihre Angriffe geschickt parieren zu können.
    »Ach, meine Liebe, Ihre Eifersucht ist zu offensichtlich. Ihnen stehen Ihre Gefühle ja ins Gesicht geschrieben, chérie.« Gnadenlos fuhr die weltgewandte Dame fort: »Es ist nur natürlich, daß er Sie wollte, denn Sie sind eine wirkliche Schönheit, und er ist immerhin ein junger, gesunder Stier. Aber verzehren Sie sich doch nicht so öffentlich. Er ist ein unverbesserlicher Schuft und hat unzählige Affären, die aber alle nur kurzlebig sind. Nikki ist der berüchtigtste Frauenheld der Stadt. Er hat ein entsetzliches Temperament und alle Skandalgerüchte, die Ihnen zu Ohren kommen, sind wahr. Aber aufgrund seines unverschämten Charmes seines Reichtums und seiner Abstammung ist er trotzdem der begehrenswerteste

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