Drei Tage voller Leidenschaft
Katelina und sein ungeborenes Kind. Aber er machte ihr keine Versprechen; nicht einmal auf dem Höhepunkt des Liebesaktes sagte er ihr jemals, daß er sie liebte. Er bot ihr keine Zukunft, nur eine leidenschaftliche Gegenwart. Aber er liebte sie, und sie klammerte sich an dieses kleine Zeichen seiner Zuneigung.
»Ich habe zudem vor, dir weitere Kinder zu schenken und diese wunderbare Wildnis hier mit dir zu bevölkern«, flüsterte Nikki. Als er erkannte, was er gerade gesagt hatte, fiel ihm diese neue, verblüffende Variante von einer gemeinsamen Zukunft auf. Darauf erhob er sich rasch und schritt neben der Schaukel auf und ab, damit sie sein Gesicht nicht sehen konnte und sich keine falschen Hoffnungen in ihrem Herzen regten. Er versuchte resolut, dieses ungebetene Gefühl loszuwerden. Mon Dieu, das ginge doch nicht, einfach so seinen Emotionen freien Lauf zu lassen.
Welche Gefühle hatte er denn für sie? Das Wort Liebe wagte er nicht auszusprechen. Liebe war für ihn kein Thema. Er freute sich an seiner Unabhängigkeit und klammerte sich heftig an seine Existenz als Junggeselle. Genau das paßte zu ihm, und ganz sicher würde er sich niemals wieder für eine Frau demütigen. Er würde es sich nicht erlauben, über diese störenden Gefühle nachzugrübeln, die Alisa in ihm auslöste. Er würde keiner Frau erlauben, seine innere Zitadelle zu belagern, obwohl die Belagerung mit sanften Worten, weichen Lippen und weichen Schenkeln köstlich sein konnte.
Sie gefiel ihm – das war alles, daher würde er sie behalten, aber nur solange, bis sie ihm nicht mehr gefiel.
»Für dich bin ich nichts weiter als eine Zuchtstute«, klagte Alisa. Seit ihr Krieg vorbei war, hatte sie Spaß daran, offen mit ihm zu flirten und ihn bewußt ein wenig zu verführen. »Es ist herrschsüchtig und anmaßend, so etwas auch nur auszusprechen – mir weitere Kinder zu schenken.«
»Aber es ist auch nicht völlig verachtenswert, oder?« In seinem Blick funkelte es amüsiert, als er stehenblieb und sich zu ihr auf die Schaukel setzte.
»Nein, nicht vollständig, mein Herr und Gebieter«, erwiderte sie unterwürfig.
Nikki lächelte über ihren weichen, schönen Mund, der sich zu einem hübschen Schmollen verzogen hatte. Er war entzückt von ihrem Versuch, seine Wünsche zu befriedigen und sich seiner Vorliebe für Nachgiebigkeit bei Frauen zu fügen.
»Nicht nur als Zuchtstute, meine Liebe, du bezauberst mich auf viele andere Weisen, aber ich gebe zu, der Gedanke, daß du mein Kind in deinem Körper trägst, erwärmt mir das Herz mit angenehmer Arroganz.« Er beugte sich tief herab, um seine Hand auf ihren gerundeten Bauch zu legen. Sein Kind!
Katelina verlangte nun quietschend nach Nikkis Aufmerksamkeit. Er stand auf und lief zu dem ungeduldigen kleinen Mädchen auf ihrem Pony. Er sprach ein paar Worte zu ihr und ging zurück zu Alisa, während Katelina die stämmigen Beinchen in die Flanken des Ponys haute, um das Tier zum Gehen zu bewegen. In diesem Moment interessierte sich das Pferd aber mehr für die Taglilien und den sibirischen Goldlack auf den Beeten am Rand.
Nikki warf einen Blick in Katelinas Richtung, als er bei Alisa stehengeblieben war. »Ich habe Katelina versprochen, heute nachmittag mit ihr auf Eichhörnchenjagd zu gehen, und sie hat mich gerade daran erinnert. Kannst du ein paar Stunden allein bleiben? Ich verlasse dich nur ungern, aber ich muß mein Wort bei diesem hartnäckigen kleinen Ding halten.« Er grinste. »Ich bitte dich nicht, mitzukommen, denn ich will nicht, daß du reitest. Du mußt auf unser Kind aufpassen. Soll ich dir Rakeli oder Maria zur Gesellschaft rufen?«
»Nein. Ich bin ganz gern allein. Vielleicht mache ich einen Spaziergang zum See. Bisher habe ich ihn nur aus dem Schlafzimmerfenster gesehen.« Sie lächelte anzüglich durch halbgesenkte Wimpern.
»Ich entschuldige mich für mein verdammenswertes Temperament, Liebste. Ich versuche, mich in Zukunft besser zu beherrschen. Das Anwesen steht dir zur Verfügung.« Er machte eine weit ausholende Geste mit dem Arm. »Aber geh nicht zu weit in den Wald hinein. Man kann sich dort leicht verirren.«
»Ich verspreche es, Nikki.«
»Bist du sicher, daß du niemanden zur Gesellschaft willst?« fragte er noch einmal, ehe er sich zu einem Kuß zu ihr herabbeugte.
»Natürlich nicht, Schatz. Schieß bitte nicht zu viele von den armen Eichhörnchen.«
»Nein. Wir bleiben nicht lange fort. Au revoir.« Er hauchte ihr im Fortgehen noch einen Kuß zu,
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