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Drei Wunder (German Edition)

Drei Wunder (German Edition)

Titel: Drei Wunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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Skater hier herumrast und meine Erinnerungsfilmchen stört.«
    Violet, die hinter ihnen hergegangen war, schüttelte ungläubig den Kopf. »Wirklich?«, sagte sie und stand mit den Händen in die Hüften gestemmt neben Soren. »Ich meine, bist du wirklich so absolut anbetungswürdig?«
    Olivia biss sich auf die Lippen, um nicht laut aufzulachen. Soren zeigte jetzt auf den überfüllten Pier am Ende der Budenreihe. »Am Pier warst du schon, oder?«, fragte er. Olivia schüttelte den Kopf, und seine grünen Augen wurden groß. »Im Ernst? Du hast die Seelöwen noch nicht gesehen?«
    Olivia lächelte schüchtern. »Ich habe dir ja gesagt, dass ich neu bin.«
    Soren seufzte übertrieben und lief los. »Also gut, neues Mädchen«, scherzte er. »Wenn du eine Touristin sein willst, dann machen wir es jetzt aber so, wie es sich für Touristen gehört!«
    Olivia zögerte und tippte zögernd mit ihren Schuhspitzen gegen den Rinnstein.
    »Kommst du?«, rief er ihr zu und blieb stehen, als er merkte, dass sie sich nicht bewegt hatte.
    Olivia zögerte immer noch. Sollte sie sagen, dass sie irgendwo anders erwartet wurde? Was, wenn irgendjemand sie zusammen sah?
    Violet drehte sich zu Olivia, den Kopf zur Seite gelegt, und in ihren blauen Augen war leichte Ungeduld zu erkennen.
    »Seelöwen?«, wiederholte Violet. »Komm schon. Wie süß ist das denn?« Und mit einer energischen Bewegung schubste sie ihre Schwester in die Menge.
    ***
    »Ist das dein Auto?«
    Nachdem sie eine ganze Stunde lang zugesehen hatten, wie die Seelöwen um das Dock herumtollten, und anschließend praktisch alles auf dem Markt probiert hatten, von gebackenem Tempeh bis zum Reistaler, hatte Soren Olivia dazu überredet, mit ihm einen Ausflug zu machen. Sie hatten den überfüllten Markt verlassen (und damit auch Violet, die weiter dort herumschlendern wollte) und waren eine schmale Seitenstraße entlanggegangen, bis Soren vor einem blauen Toyota Prius anhielt.
    »Willkommen in meinem kleinen Raumschiff«, sagte er, als er die Beifahrertür aufschloss und für sie öffnete, damit sie sich hineinsetzen konnte. Beide Stoßstangen waren mit verschiedensten Recyclinglogos und allen anderen Umweltaufklebern gepflastert, die man bei einem Hybridfahrzeug nur erwarten konnte.
    »Es gehörte meiner Schwester«, erklärte Soren, nachdem er sich hinter das Steuer geklemmt hatte und in dem beschränkten Platz noch schlaksiger wirkte. »Sie geht seit letztem Jahr in New York zur Uni und brauchte kein Auto mehr. Also habe ich mal wieder etwas Abgelegtes bekommen.«
    Olivia lächelte, während er sich in den Verkehr einfädelte und um eine scharfe Ecke bog, um dann geradewegs einen Hügel hinaufzufahren, der jeglichen Gravitationsregeln trotzte.
    »Nicht, dass ich mich beschwere«, fügte er hinzu. »Absolut niedriger Verbrauch.«
    Olivia wurde plötzlich bewusst, dass sie ganz allein mit einem Jungen im Auto saß, der schon mit einem beiläufigen Blick bei ihr Herzrasen verursachen konnte, und verkrampfte prompt ihre Hände im Schoß.
    »Habe ich das gerade laut ausgesprochen?«, fragte Soren und schüttelte den Kopf. »Niedriger Benzinverbrauch! Ich höre mich ja an wie ein Autoverkäufer.«
    Olivia lachte und merkte, wie sie sich wieder entspannte. Ihre Schultern sanken nach unten wie die einer Marionette, die plötzlich von ihren Schnüren befreit wurde.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Soren. »Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Ich habe das Gefühl, ich kann einfach nicht aufhören zu reden, und jedes Mal, wenn ich den Mund aufmache, kommen die albernsten Sachen heraus. Passiert dir das auch manchmal?«
    Olivia lachte. Ein richtiges, echtes Lachen, wie das von Violet, einfach so, ohne groß nachzudenken. »Ähm, ja.« Sie nickte. »Sogar ziemlich oft.«
    Soren drehte sich kurz zu ihr, und eine leichtere Version seines typischen übermütigen Grinsens spielte um seine Mundwinkel.
    »Cool.« Er seufzte, dann holte er tief Luft, als zwänge er sich zu einer Pause. Sein freies Bein hüpfte immer wieder gegen die Innenseite der Tür, und gelegentlich trommelte er mit einer Hand auf sein Knie, als könne er diesen Teil seines Körpers anders nicht kontrollieren.
    Olivia musterte Soren aus den Augenwinkeln. Er räusperte sich, als er das Auto in eine schmale Seitenstraße lenkte, hoch oben auf den Hügeln über der Stadt.
    »Wo sind wir?«, fragte Olivia und spähte durch das rundliche Seitenfenster. Sie parkten vor einer kleinen Treppe.
    »Das wirst du gleich

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