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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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geweckt. Er lag auf einer der Krankenliegen und hatte geschlafen. Wie viel Zeit war vergangen?
    Zaghaft öffnete er seine Augen.
    Neben ihm stand die blaue Plastikbox mit den goldenen Riegeln. Es gab nur noch einen einzigen Riegel und ein paar mikroskopisch kleine Krümel. In seinem Magen tobte schon wieder der Hunger.
    Auf der anderen Seite der Krankenstation hupte der Türöffner. Wahrscheinlich machte sich Roland daran zu schaffen. Adam hatte in den letzten Stunden (Tagen?) immer wieder versucht die Schleuse zu öffnen. Jedes Mal mit demselben Ergebnis: Das empörte Hupen erklang und auf dem Display erschien der Schriftzug VERSCHLOSSEN.
    Seit Adam kräftig genug war um wieder zu gehen, hatte der Krieger seinen Platz kein einziges Mal verlassen. Adam hatte ihm zu essen und zu trinken gebracht, aber das meiste davon hatte Roland nicht zu sich genommen und achtlos auf dem Boden verteilt.
    Wieder das nervende Hupen. Adam versuchte es zu eliminieren , aber es gelang ihm nicht.
    VERSCHLOSSEN , las er in seinen Gedanken.
    Plötzlich hörte er ein helles Piepsen. Er blickte zur Schleuse hinüber und suchte Roland, aber von diesem fehlte jede Spur. Adam sah in der Ecke nach und fand den Krieger an seinem gewohnten Platz.
    Die zweigespaltene Schleuse öffnete sich mit einem mechanischen Zischen.
    OFFEN steht jetzt auf dem Display , vermutete Adam.
    Das rote Lämpchen über der Anzeige brannte grün.
    Aber wenn Roland in seiner Ecke ist und ich hier liege … Wer hat dann den Türöffner gedrückt? , fragte er sich mit einiger Verspätung.
    Wenn niemand auf dieser Seite der Schleuse steht … dann muss jemand von der anderen Seite auf den Türöffner gedrückt haben , schlussfolgerte er mit noch größerer Verspätung.
    Im Gegensatz zu der Trägheit seiner Gedanken reagierte sein Körper pfeilschnell. Adam sprang auf und durchquerte den Raum mit nur ein paar weit ausgreifenden Schritten. Die Schleuse hatte sich schon fast vollständig aufgetan. Er geriet in Hektik.
    Eine Waffe! , dachte er. Ich brauche eine Waffe!
    Er riss eine der Schranktüren auf und durchwühlte den Inhalt. Medikamentenpackungen flogen in hohem Bogen durch die Luft. Operationsbesteck fiel klirrend zu Boden. Schließlich fand er, wonach er gesucht hatte. Zwei messerscharfe Skalpelle. Nichts besonders Spektakuläres, aber dennoch sehr eindrucksvoll. Und vor allem gefährlich.
    Adam suchte einen sicheren Stand, packte seine improvisierten Waffen fester und wartete einen Angriff ab. Die Schleuse stand offen. Dahinter lag ein langer, schier endloser Korridor mit mehreren gleichartigen Schleusen auf beiden Seiten. Ein ungewöhnlicher Nebel drang von draußen in die Krankenstation herein.
    Sonst war da nichts.
    Kein mordlustiger, schwarzer Scherenschnittmann , kein Überlebender des apokalyptischen Krieges auf dem Todesplateau und auch sonst niemand.
    Die Anspannung fiel von ihm ab und Adam wollte die Skalpelle gerade beiseite legen. Da hörte er ein gehetztes Schnaufen. Eine Hand erschien am Rahmen der Schleuse. Sie war voller Blut. Adam zuckte zusammen und wich einen Schritt zurück. Die Messer blitzten auf. Adam verwandelte sich binnen Sekunden in eine lebende Tötungsmaschine. Er würde sich auf jede Art von Gegner stürzen, egal mit wem oder was er es zu tun hatte und er würde zusehen, dass er sein Leben so teuer wie möglich verkaufte.
    Das gehetzte Schnaufen wurde zu einem erstickenden Würgen. Die Hand verschwand, aber nur für einen Augenblick. Dann stürmte eine Gestalt geduckt in den Raum hinein. Sie bewegte sich unglaublich schnell, womit Adam nicht gerechnet hatte. Er machte noch einen Schritt nach hinten und spannte sich.
    Bevor du dich auf einen Nahkampf einlässt, solltest du deinen Gegner genauestens studieren. Finde alles über seine Stärken und Schwächen heraus. Zuerst über die Stärken, denn die können dich töten. Es nützt dir nichts, wenn du weißt wie du ihn verletzen kannst, er dich aber bereits getötet hat , erinnerte er sich an den klugen Ratschlag eines verhältnismäßig humanen Anweisers.
    Die Gestalt war etwa eine Haupteslänge kleiner als er und wies einen zierlichen Körperbau auf. Sie trug einen grauen, viel zu weiten Kittel, der ein seltsames Muster hatte, als hätte jemand hoch konzentrierte Bleiche auf den Stoff geleert. Das Wesen gehörte eindeutig zur Gattung homo sapiens , ging aufrecht auf zwei Beinen und hatte zwei Armen. Der Kopf steckte unter einer Kapuze.
    Kaum war die Gestalt in den Raum gestürmt, wirbelte

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