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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Wächters zum Hof hin
dazu, waren es zwanzig. Die mussten doch jetzt langsam um sein.
Die bange Frage war letztlich, wann sich der Fürst mit so etwas
Unwichtigem wie der Nachricht, dass sie seinen Enkel am Einlass
nicht passieren ließen, weil er nur einen B-Schein hatte,
beschäftigen würde.
Er hatte sich gerade wieder auf den Weg in Richtung Hütte
gemacht, als ihm eine Hand schwer auf die Schulter krachte.
"Danke, Mann!"
    Daan fuhr herum und riss die Hände hoch, doch als er einen
der beiden Elfen vom Fluss wiedererkannte, ließ er die Hände
wider sinken.
    Der Elf hob beschwichtigend die Hände. "Beruhig dich Mal,
ich wollt´ mich nur bedanken, dass du uns die Taue
´rübergeworfen hast, sonst wären wir jetzt immer noch am…"
    Sein Kopf, gerade noch auf nahezu gleicher Höhe mit
Daans, flog nach unten weg. Staub wirbelte auf; Daans Bekannter
vom Fluss lag auf dem Weg, die eine Wange fest in den Dreck
gepresst durch den schwarzen Wildlederstiefel, der seinen Kopf
am Boden festnagelte.
    Der Hedon elandilih hielt mit einer Hand das Handgelenk
des Elfen und verdrehte den gestreckten Arm so, dass er ihm bei
der geringsten Bewegung die Schulter auskugeln würde. Die
andere Hand umfasste mit leichter Eleganz den Griff des
Einhänders, dass er dem Elfen mit der Spitze an den Hals gesetzt
hatte.
"Weißt du nicht, wen du vor dir hast, Elf?" zischelte der
Gardist.
     
"Üch…"
     
Der Gardist trat fester zu, machte dem Geschundenen das
Sprechen unmöglich.
     
"Du wirst den Lichtelf nicht noch einmal berühren, es sei
denn, er befiehlt es dir, verstanden?"
     
Der Elf nickte behutsam, um der scharfen Schwertspitze
nicht noch näher zu kommen.
    Der Gardist ließ von ihm ab, die Schwertspitze jedoch
weiter erhoben, und klopfte sich die Stiefelspitze an einem Stein
ab, als sei sie beschmutzt. Der Elf suchte das Weite.
"Himmel, das wäre doch nicht nötig gewesen, er hat nicht
einmal gewusst, dass…." sagte Daan.
    Der Hedon elandilih, der tief auf das Knie gesunken war,
musste nicht antworten, denn die Stimme in Daans Rücken
übernahm das für ihn.
    "Stimmt. Das wäre nicht nötig gewesen, wenn du dich nur
ein einziges Mal verhalten hättest, wie es deinem Stand gebührt.
Oder standesgemäß gekleidet gewesen wärst."
    Daan erstarrte kurz, dann drehte er sich herum und warf
sich ebenfalls auf das Knie. Wie lange stand sein Großvater da
schon? Hatte er den freundlichen Schulterklopfer mit angesehen?
Iyel-Aton Lwynn war noch nicht fertig.
     
"Meinst du sie werden deine Freunde , wenn du dich mit
ihnen gemein machst?"
     
Daan stöhnte innerlich auf; der Fürst hatte alles mit
angesehen.
     
"Sie werden nicht deine Freunde, sie verlieren nur den
Respekt. Folge mir."
     
Glück
    Leo trommelte mit dem Fingerspitzen gegen die Wand. Das
Wasser war immer noch nicht weit genug abgelaufen, um die
Schleuse zu öffnen. Eigentlich eine Frechheit, dass Nereide ihm
nicht sofort eine Audienz gewährte; schließlich war er nicht
irgendwer. Gut, zugegeben, es war mitten in der Nacht. Aber ein
wichtiges Anliegen kannte keine Tageszeit.
    Er seufzte. So waren sie halt, diese Elfen. Hochmütig und
eiskalt. Heiliger Zipsel, hoffentlich war es für Julie noch nicht zu
spät. Wenn sie alles vergaß, würde sie auch ihn vergessen, und er
war noch gar nicht dazu gekommen, ihr von seinem neuen
Freund zu erzählen. Einem richtigen Freund, dem er nicht auf die
Nerven ging. Oh, er hatte es immer gemerkt wenn die Leute ihn
nur geduldet hatten; wie sollte man denn mit so etwas auch
umgehen? Also tat er immer so, als sei alles in bester Ordnung
wenn ihn jemand zurückwies. Aber mit Ronan war das anders,
das spürte er genau. Ronan mochte ihn mindestens so gerne, wie
er den Wolfsjungen. Was für eine Ironie, dass er seinen besten
Freund genau aus der Rasse wählte, die seine Familie am meisten
hasste.
    Er würde seine Freundschaft geheim halten müssen. Außer
Julie gegenüber, irgend jemandem musste er es erzählen, sonst
würde er platzen, und Blau zählte in diesem Fall ausnahmsweise
nicht.
    Endlich klackte der Mechanismus und die Schleuse öffnete
sich. Wenigstens hatte man ihm gesagt, dass Fanea genau wusste,
wo Julie war. Das klang doch so als ob…
    "Röwe von der Weiden. Was führt euch zu mir?" fragte
Fanea. Das Kind saß in einem Ohrensessel, die Augen gerötet, die
Haut im Gesicht verquollen. Eine Kühlpackung wäre wohl das
Beste, dachte Leo, riss sich aber schnell zusammen. Es gab
wirklich Wichtigeres als ein verschwollenes

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