DS023 - Terror in der Navi
der Kommandant ihn an und warf einen verstohlen-vergewissernden Blick auf die goldene Navy-Verdienstmedaille, die der Bronzemann ihm auf den Schreibtisch gelegt hatte.
»Nun, gut,
Sir
, wenn Sie darauf bestehen«, sagte er und erteilte die nötigen Befehle.
Der diensttuende Maat in weißer Navy-Uniform, der sie entgegennahm, brachte gleichzeitig ein Fernschreiben herein und legte es ihm vor.
»Unglaublich!« murmelte der Kommandant, nachdem er es gelesen hatte. »Hören Sie, Savage, arbeiten Sie zufällig an der Aufklärung der mysteriösen Dinge, die im Augenblick mit unserer Navy passieren?«
»Sie meinen, was da mit den fünf Zerstörern, dem Flugzeugträger, dem Kreuzer und dem Flottentanker geschah?« fragte Doc.
»Das ist noch längst nicht alles!« rief der Kommandant aus.
»Nicht?«
Der Offizier seufzte schwer. »In der letzten Nacht sind noch zehn weitere Vorfälle passiert. Und jedesmal soll es jene mysteriöse Kraft gewesen sein, die die Unglücke verursachte.«
Der Maat in weißer Navy-Uniform kam herein und meldete: »Captain Blackstone Toys Staffel ist in Sicht und setzt zur Landung an, Sir.«
Die United States Navy war, was ihren speziellen Aufgabenbereich betraf, schon seit längerem von der Maxime abgekommen, daß immer nur einsitzige Fighter-Jets die schnellsten, weitreichendsten und kampfkräftigsten Maschinen sein können. So bestand denn auch Captain Blackstone Toys Staffel aus sechs zweisitzigen Maschinen, die in eng geschlossener Formation herangedonnert kamen.
»Es sind jeweils der Pilot und ein Navigator an Bord«, bemerkte der Kommandant.
Die Navy-Air-Base lag unmittelbar am Meer, an dem wie überall vor der Küste von Long Island eine starke Gezeitenströmung herrschte. Der kräftige Nordostwind zwang Captain Toy, mit seiner Staffel von See her anzufliegen, um in gerader Richtung die Rollbahn anzuschweben.
Kaum hatten sich die Maschinen jedoch zur Landung hintereinandergesetzt und waren zum Sinkflug übergegangen, als mit dem ersten Jet etwas geschah. Er tauchte mit der Nase plötzlich ab, und schoß geradewegs auf die Meeresoberfläche zu. Die anderen taten es ihm nach.
An den Flugbewegungen sah man, daß die Piloten verzweifelt darum kämpften, die Maschinen abzufangen. Einem schien das auch zu gelingen. Er konnte mit seinem Jet noch eine kurze Strecke Höhe halten, aber dann wurde die Maschine erneut kopflastig und ging in den Sturzflug über.
Auf der Air-Base begannen die Alarmsirenen zu heulen. Doc Savage rannte mit seinen beiden Helfern zum Strand hinunter und sprang an Bord eines der Katastrophenboote. Dort duckten sie sich mit der übrigen Mannschaft zwischen die Tauch- und Rettungsgeräte, während das Boot mit röhrenden Motoren auf’s Meer hinaushielt.
Captain Toys Maschine war die erste, die zu stürzen begonnen hatte, und sie schlug auch als erste auf. Doch mit bewundernswertem Geschick gelang es Toy, sie so flach auf das Wasser zu setzen, daß sie wie ein Gleitboot dahinschlitterte und sich ganz natürlich abbremste, ehe sie sich auf die Nase stellte und überschlug.
Sekunden später schlugen auch die anderen Maschinen auf’s Wasser auf. Die meisten verschwanden sofort. Nur zwei konnten sich zunächst noch oben halten, gingen aber prompt in Flammen auf.
Auch Captain Toys Maschine brannte inzwischen und begann rasch zu sinken, und Toy, immer noch im Cockpit, wurde mit in die Tiefe gezogen.
Inzwischen war das Katastrophenboot nahe genug heran, und Doc Savage sprang über Bord und tauchte Toys absackender Maschine nach.
Das Wasser war kalt, und wegen der starken Gezeitenströmung herrschten überall Strudel und starker Sog, was Sportsegler veranlaßte, diesen Teil der Long-Island-Küste weitgehend zu meiden.
Die Unterströmungen zerrten an Doc Savage, und er mußte mit seinen sehnigen Armen wilde Schwimmbewegungen machen, um das wegen seines fast tonnenschweren Düsentriebwerks rasch absinkende Flugzeugwrack zu erreichen. Die Cockpithaube über dem Sitz des Navigators war abgeworfen und das Cockpit leer. Indem sich Doc an ihrem Innenrand festhielt, versuchte er die Decke der Cockpithaube über dem Pilotensitz loszureißen, unter der Captain Toys Gestalt zu erkennen war, nur undeutlich, denn die absackende Maschine war bereits in eine Tiefe gelangt, in die kaum noch Tageslicht drang. Außerdem machte der Wasserdruck, der von außen her auf die Flugzeugzelle wirkte, Docs Unterfangen noch schwieriger, obwohl der Bronzemann durch das Plexiglas der Cockpithaube
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