DS023 - Terror in der Navi
Savage.
»Zwei Messestewards, kleine Burschen, die wie Ausländer aussahen«, sagte Blackstone Toy. »So wie mein Bruder es mir berichtete, soll der eine gesagt haben: ›Wenn die Yankees ihre kolonialistische Ölpolitik nicht ändern, machen wir sie jetzt fertig. Noch ein paar Anschläge, und die Navy ist ausgeschaltet.‹ Und der andere soll darauf geantwortet haben: ›Lange genug gewartet haben wir ja, aber jetzt steht unsere eigene Flotte bereit.‹ Leider erwähnten die beiden nicht, welche ausländische Macht gemeint war.«
»Können Sie mir die beiden Stewards zeigen?« fragte Doc.
Captain Toy machte eine hilflose Geste. »Die waren am nächsten Morgen verschwunden. Offenbar hatten sie gemerkt, daß mein Bruder sie verdächtigte.«
»Viel an Informationen ist das gerade nicht«, sagte Doc Savage ganz ruhig.
»Ich weiß. Mein Bruder will dann noch verschiedenes gehört haben, was ihn in seinem Verdacht bestärkte, gegen unsere Navy sei ein Komplott im Gange, aber was das im einzelnen war, weiß ich leider nicht.«
Das kleine Seitentor des Hangars stand offen, während sie drinnen miteinander sprachen, und Doc Savage stand so, daß er es im Auge behielt. Durch das Seitentor sah man auf einen betonierten Vorplatz und eine Rasenfläche, die weiter hinten von Büschen abgeschlossen wurde.
Und zwischen den Büschen hatte Doc einen Moment lang jenen weißhaarigen Zeitungsverkäufer gesehen, der ihm in den letzten Stunden so merkwürdig oft begegnet war.
Mit keiner Bewegung ließ sich der Bronzemann jedoch anmerken, daß er seinen Beobachter gesehen hatte. Er begann lediglich wie ein Mann, der in tiefes Nachdenken versunken ist, zwischen der Stelle, wo er gestanden hatte, und dem offenen Seitentor des Hangars hin und her zu gehen, wobei er in eine Art halblauten unverständlichen Singsang verfiel. Dann schien er aus seiner Versunkenheit in die Gegenwart zurückzufinden, blieb bei Captain Toy stehen, als er wieder an ihm vorbeikam, und fragte: »Ist das alles, was Sie mir darüber sagen können?«
»Ja, leider«, gab Toy zur Antwort. »Ich weiß, viel ist es gerade nicht. Aber wenn Sie der Sache weiter nachgehen wollen, bin ich gern bereit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
»Hilfe kann man nie genug haben«, sagte Doc. »Ihr Angebot nehme ich dankend an.«
Renny, Long Tom, Pat und alle, die den Bronzemann kannten, wären sehr erstaunt gewesen, hätten sie ihn so reden hören. Er verließ sich gewöhnlich lieber auf sich selbst; Hilfeangebote von Außenstehenden pflegte er sonst immer strikt abzulehnen.
»Ich würde mich dabei ganz Ihren Anweisungen fügen«, sagte Toy.
»Das würde ich sehr begrüßen.«
Dann schien Doc Savage darauf zu warten, daß sich draußen vor dem Hangar etwas tat – was auch prompt geschah.
Forschen Schrittes, mit ihren hohen Absätzen klappernd, kam Patricia Savage auf Renny und Long Tom zu und sagte: »Habt ihr gehört, was Doc euch gerade für Anweisungen gegeben hat?«
»Was?« sagte der bleichgesichtige Long Tom.
»Heiliges Gewitter!« platzte Renny heraus. »Nein, wir haben nichts gehört!«
»Er sprach in diesem Singsang-Mayanisch, in dem ihr euch immer verständigt, wenn niemand mithören soll.«
»Was waren das für Anweisungen?« polterte Renny. »Los, raus damit!«
Pat setzte ein zuckersüßes Lächeln auf. »Das erfahrt ihr von mir nur unter einer Bedingung.«
»Und die ist?«
»Daß ihr Doc überredet, mich weiter bei der Sache mitmachen zu lassen.«
»Pfui!« grollte Renny.
»Das ist glatte Erpressung«, sagte Long Tom.
»Wie ihr wollt. Ohne nichts gibt’s nichts.«
Finster versuchten Renny und Long Tom sie anzustarren, aber damit war Pat offensichtlich nicht zu beeindrucken.
»Also gut, wir versuchend«, stimmten sie zu.
»Okay, Doc sagte auf Mayanisch«, sprudelte Pat hervor, »ihr sollt unauffällig um die Büsche dort drüben herumgehen und den alten Zeitungshändler ab-fangen, der sich darin herumdrückt und den er euch gleich zutreibt.«
»Los, komm«, herrschte Renny Long Tom an.
Rasch, doch nicht auffällig entfernten sie sich – zu dritt, denn Pat kam wie selbstverständlich mit. Sie gingen in weitem Bogen um die Buschreihe herum, trennten sich dort und bezogen Posten, doch so, daß Pat in Long Toms Nähe blieb.
Sie standen dort ein paar Minuten untätig herum, dann hallte von dem Seitentor des Hangars Docs Stimme herüber: »Schnappt den Kerl, der dort in den Büschen herumschleicht!«
Der alte Zeitungsverkäufer war davon so
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