DS059 - Der lachende Tod
tropfte. Beide Beamten waren mit Tränengas beworfen worden.
Doc wollte nach draußen stürzen, prallte aber zurück, als ihm Tränengas in die Augen biß. Er setzte erst seine Gasmaske wieder auf, die ihm noch um den Hals hing. Dann rannte er ins Freie.
Draußen herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander. Im Moment ließ gerade eine dröhnende Explosion den Boden erzittern. Docs schwere gepanzerte Limousine – der Wagen, in dem Johnny, Renny und Long Tom hätten sitzen sollen – machte einen halben Flipflop und landete auf dem Dach. Eine Bombe war darunter losgegangen. An einem Ende der Straße jagten zwei Tourenwagen um die Ecke, entschwanden dem Blick.
»Renny!« rief Doc.
Keine Antwort.
»Long Tom! Johnny!«
Vergeblich. Seine drei Helfer waren verschwunden.
Doc Savage rannte zum Eingang des Apartmenthotels zurück, vor dem mit laufendem Motor ein Streifenwagen stand. Doc riß die vordere rechte Tür auf und sprang auf den Beifahrersitz.
»Los, schnell! Ihnen nach! Da vorn um die Ecke!«
Der Fahrer des Streifenwagens sah ihn an. »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
»Doc Savage«, erklärte ihm Doc.
Der Beamte schnaubte: »Hören Sie, mir können Sie nichts vormachen, ich weiß, wie Doc Savage aussieht und ...«
Doc verlor wertvolle Zeit damit, dem Mann auseinanderzusetzen, daß er in Verkleidung war. Und als sie zur Ecke kamen, war von den beiden Tourenwagen nichts mehr zu sehen.
Doc kehrte zum Apartmenthotel zurück. Der Fahrstuhl zum Penthouse stand im Parterre, leer. Auch von dem Wächter war nichts mehr zu sehen. Mit einigen Polizisten fuhr Doc zum Penthouse hinauf. Auch dort war keine Seele mehr zu finden.
»Sie sind mit Renny, Long Tom und Johnny entkommen«, konstatierte Doc grimmig.
11.
Die Zeitungen brachten ausführliche Berichte über die Ereignisse am Riverside Drive. Der Hubschrauber auf dem Dach neben dem Penthouse lieferte einen zugkräftigen Aufhänger. Doc Savage gelang es jedoch, seine Beteiligung an der Sache geheimzuhalten, woraufhin die meisten Zeitungen sie als eine Schießerei zwischen rivalisierenden Gangsterbanden hinstellten.
Die Hauptsensation für die Zeitungen aber war immer noch die Gasverseuchung in New Jersey, die eine neue Komponente erhalten hatte. Diese neue Komponente war die S.R.G.V.
Die Abkürzungsbuchstaben standen für ›Society for the Relief of Gas Victims‹. Fast nach jeder Katastrophe sprießen neue Hilfsorganisationen aus dem Boden, die aber meist keine große Bedeutung erlangen; man verläßt sich lieber auf die alten bewährten Organisationen wie das Rote Kreuz.
Bei der S.R.G.V. war es jedoch anders, weil sie mit einer sensationellen Erklärung an die Öffentlichkeit trat. Die S.R.G.V. würde dafür sorgen, daß niemand durch die Katastrophe in wirtschaftliche Not geriet; sie würde die Grundstücke und Häuser der Gasopfer aufkaufen – soweit ihr Geld langte. Es wurde aber gemunkelt, daß eine Gruppe von reichen Philanthropen hinter ihr stünde.
Die S.R.G.V. fing auch sofort damit an. In vielen Fällen entsprachen die von ihr gebotenen Kaufsummen nach Meinung der Eigentümer nicht dem Wert der Grundstücke. Aber die S.R.G.V. erklärte, ihre Mittel seien beschränkt, und sie könne natürlich nicht die Preise zahlen, die die Grundstücke vor der Katastrophe wert gewesen waren; es handele sich um eine reine Unterstützungsmaßnahme, und niemand, so betonte die Gesellschaft, würde gezwungen, zu verkaufen.
Die Angst vor dem Gas bekam einen neuerlichen Schub, als sonische Meßgeräte zur Untersuchung der Erdschichten auf unterirdische Falten und Verwerfungen hindeuteten. Dies unterstützte die Theorie, das Gas käme aus einer Erdtasche, in der es schon seit unzähligen Jahrhunderten unentdeckt gelagert hatte.
Anscheinend kam niemand der Gedanke, auch die Erdfalten könnten schon seit Jahrhunderten bestanden haben und müßten nicht das mindeste mit dem Gas zu tun haben.
Jedenfalls wuchs die Befürchtung, das gasverseuchte Gebiet könnte niemals mehr bewohnbar sein, und daher wurde es für sehr nobel von der S.R.G.V. gehalten, daß sie den Eigentümern die wertlos gewordenen Grundstücke abkaufte.
Lieutenant Colonel Andrew Blodgett »Monk« Mayfair sagte dazu: »Menschliche Hilfsbereitschaft ist doch eine großartige Sache.«
»Was ist großartig?« fragte ihn Ham.
»Na, sieh doch, du rausgeputzter Winkeladvokat«, sagte Monk, »wie die S.R.G.V. all den armen Gasopfern hilft.«
Monk und Ham hatten sich inzwischen von der Wirkung
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