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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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geheimnisvolle Stadt, von der sie so viel gehört und in den Zeitungen gelesen hatten. Sie schien hoch in der Luft zu schweben, wie auf einem hohen Berg, aber sie sahen keinen. Und sie fluoreszierte, als sei sie mit Leuchtfarbe angestrichen. Ein wenig unscharf, schien es. Aber es gab dort eindeutig Gebäude. Pyramidenförmig waren sie, jedes einzelne von ihnen. Am Boden breit und oben spitz zulaufend, aber nicht streng geometrisch, sondern so, als ob es hier und dort Balkone und Veranden an ihnen gäbe.
    Auch die Spitze jeder Pyramide war irgendwie unregelmäßig, dünn und schmal. Es war nicht zu erkennen, woher das kam.
    Am seltsamsten aber war das Gebäude im Hintergrund der Stadt. Ein mächtiger Bau, auch eine Pyramide, aber sie schien auf dem Kopf zu stehen, umgekehrt in der Luft zu hängen.
    Monk lachte auf, und es klang etwas schrill und hysterisch. Aber niemand wunderte sich darüber. Das Ding, das sie da sahen, war einfach unmöglich.
    »So, nun brauchen wir nur noch herauszufinden, was wir da sehen«, sagte Ham.
    »Wenn es ein Dia wäre, das von der Benny Boston aus an die Wolken projiziert wird, müßten wir den Lichtkegel sehen«, sagte Long Tom, »denn die Benny Boston ist hinter uns.«
    Aber solch ein Lichtstrahl eines starken Diaprojektors war nicht zu entdecken.
    Der hagere Johnny zog ein Taschenfernglas hervor und musterte damit die Vision. »Jetzt bin ich doch superperplex!« japste er.
    »Was ist?« fragte Monk.
    »Da, sieh selbst«, sagte Johnny und reichte ihm das Fernglas.
    Monk sah hindurch und setzte das Glas wieder ab. Ihm schien es die Worte zu verschlagen.
    »Was habt ihr zwei?« schnappte Ham.
    »Nichts«, sagte Monk, »außer daß dieses Fernglas die Stadt kein bißchen vergrößert.«
    »Nicht vergrößert? Aber das ist doch völlig ...«
    »Sich selbst«, forderte Monk ihn auf.
    Ham schaute hindurch, nahm das Glas sofort wieder herunter und schimpfte: »Da muß jemand aus Jux die Linsen rausgenommen haben!«
    Aber die Linsen waren drin, und das Fernglas vergrößerte alles außer dem, was sie am dringendsten vergrößert haben wollten.
    Stille hatte sich über ihr Boot gesenkt. Stille der Verblüffung, des nicht Verstehens.
    »Was liegt in dieser Richtung, Doc?« fragte Monk schließlich.
    »Neuguinea«, sagte der Bronzemann.
    »Wie weit entfernt?«
    »Etwa sechzig Meilen.«
    »Niemand kann nachts auf See sechzig Meilen weit sehen.«
    Weder Doc noch sonst jemand sagte etwas darauf. Doc hielt mit dem motorisierten Rettungsboot weiter in die Richtung, in der sie die Stadt am Himmel schweben sahen. Er und seine Männer hatten gar nicht gemerkt, daß inzwischen eine Brise aufgekommen war, wie sie in jenen Teilen der Südsee der Morgendämmerung vorherzugehen pflegt. Sie merkten es erst jetzt, als sie von gelegentlichen Gischtspritzern durchnäßt wurden.
    Vor zweitausend Jahren, noch vor Christi Geburt, hatten Nordmänner mit kleinen offenen Nußschalen, deren Planken von Holzstiften und Lederriemen zusammengehalten wurden, den Atlantik bezwungen. In ihrem Rettungsboot, das vielleicht noch kleiner war, hatten sie jetzt und hier das gleiche Gefühl, ins Ungewisse zu fahren.
    Außer, daß sie durchnäßt wurden, kamen Doc und seine Männer heil durch die Brise hindurch. Aber irgendwo in dem gischtsprühenden Dunkel und dem pfeifenden Wind war die Stadt am Himmel verloren gegangen. Sie waren überhaupt überrascht gewesen, wie lange sie sichtbar geblieben war. Zum Umsinken müde legten sie sich auf die Planken und schliefen.
    Nur Doc blieb wach, steuerte und überwachte den tuckernden Diesel. Zwischen den Beinen hatte er eine ihrer Ausrüstungskisten aus Aluminium stehen. Niemand von den anderen hatte in der Aufregung überhaupt bemerkt, daß er sie an Bord gebracht hatte.
     
     

13.
     
    Einesteils waren Docs Männer froh, daß der Morgen kam, denn mit ihm kam die warme Sonne, und sie zeigte ihnen außerdem Land.
    Aber sie zeigte ihnen nicht die Stadt. Es gab keine Stadt. Johnny benutzte sein Taschenfernglas, und es vergrößerte das Land, also war es in Ordnung.
    Kurz vor Mittag erreichten sie das Ufer. Es war felsig, aber hier und dort gab es auch einen Streifen dunklen Sands. Sie zogen das Boot auf den Strand und banden die Bugleine um einen Palmenstamm. An Bord des Bootes hatte sich ein Notvorrat an Frischwasser und Konserven befunden. Captain Smooth, zwar ein harter Mann, aber ansonsten ein guter Seemann, hatte die Rettungsboote gut ausgerüstet gehabt, bei dem Zustand der Benny Boston

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