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DS087 - Der purpurne Drache

DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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kürzeren gezogen hatte. Seine Kleider waren schmutzig und zerrissen. Im Gesicht hatte er Schrammen. Und am ominösesten war der dunkelrote Fleck, der sich vorne an Hams Hemd gebildet hatte und nur von Blut stammen konnte.
    Vorsichtig rollte sich Monk zu Ham hinüber und fühlte nach seinem Puls. Und noch während Monk das tat, stöhnte der Anwalt und schlug die Augen auf.
    Ham sah dabei direkt in Monks häßliches Gesicht. Auch ihm schien nicht zu gefallen, was er sah. Als Chemistry auf ihn zugehoppelt kam und aufgeregt schnatterte, schloß Ham wieder fest die Augen und gab einen weiteren Stöhnlaut von sich.
    »Ich wußte, daß dir das eines Tages passieren würde«, murmelte er. »Aber ein Kandidat für einen männlichen Schönheitspreis warst du ja ohnehin noch nie.«
    »Wie, zum Teufel, meinst du das?« knurrte Monk. »Du solltest dir lieber Sorgen machen, wie du aussiehst.«
    »Geh zu einem Spiegel und sieh dich an, du Affe!« protestierte Ham schwach. Er behielt dabei die Augen geschlossen.
    Monk stieß einen Grunzlaut aus und stellte sich auf die Beine. In diesem Augenblick war es, daß er bemerkte, daß in dem Zimmer, in dem sie waren, ein Kampf stattgefunden haben mußte. Zwei Stühle waren umgestürzt, und von einem Beistelltisch waren Bücher heruntergeworfen worden.
    Der behaarte Chemiker stand ein paar Augenblicke ganz still und lauschte angestrengt. Es war absolut nichts zu hören, nicht einmal Straßengeräusche von draußen. Anscheinend waren sie hier in einem Apartment, das schallgesichert sein mußte. Aber dennoch war es seltsam, daß darin nicht das mindeste Geräusch zu hören war.
    Er durchquerte den Raum, und zu seiner eigenen Überraschung merkte er, daß er dabei schlich. Aus irgendeinem Grund stellten sich ihm sogar die Nackenhaare auf.
    Monk stieß einen unwilligen Knurrlaut aus. Aus keinem ersichtlichen Grund zerrte ihm diese Umgebung hier an den Nerven. Irgendeine unheimliche Drohung schien in der Luft zu hängen. Nur konnte er nicht bestimmen, woher das kam.
    Auch Chemistry benahm sich ganz merkwürdig. Er schnatterte aufgeregt, als ob er ihnen irgend etwas sagen wollte. Monk fiel auf, daß ihm immer noch die Pocketkamera am Riemen auf dem Rücken baumelte.
    Dann entdeckte er etwas, das ihn Chemistry vergessen ließ. Ein Bild hing an der Wand, das Foto eines äußerst hübschen Mädchens.
    Es war ein Foto von Marcella. Und auf einem Tischchen in der Nähe der Tür sah er den Hut und die Kostümjacke liegen, die er Marcella zuletzt tragen gesehen hatte.
    »Marcella!« rief Monk scharf.
    Aber die einzige Antwort war ein weiteres Stöhnen von Ham. »So wie du im Moment aussiehst«, knurrte der Anwalt, »wirst du ihr doch wohl kaum begegnen wollen.«
    Monk ließ ihn ohne Antwort darauf. Er hatte endlich einen Spiegel gefunden, und als er hinsah, bemerkte er, daß er ebenfalls wie durch den Fleischwolf gedreht aussah. Auch er hatte Schrammen im Gesicht, und seine Kleider waren zerrissen.
    Ein überraschter Ausruf von Ham ließ ihn herumfahren. Ham hatte sich herumgewälzt und aufstehen wollen. Aber noch auf Händen und Knien hielt er plötzlich inne. Seine Augen waren wie gebannt auf eine Tür gerichtet, die offenbar in ein Schlafzimmer führte.
    Monk sah ebenfalls hin, und das Kinn fiel ihm herab. Er stand starr.
    Unter der Tür kam eine kleine, sich aber rasch vergrößernde Lache durchflossen.
    Sekundenlang herrschte Totenstille. Dann kam von Monk ein ärgerlicher Knurrlaut. Er stakte vor. Ham stellte sich auf die Beine. Gemeinsam öffneten sie die Tür und sahen hindurch.
    Monks Vermutung war richtig gewesen. Die Tür führte in ein Schlafzimmer. Aber es sah nicht so aus, als ob bald wieder jemand darin schlafen würde.
    In dem Zimmer schien ein schrecklicher Kampf stattgefunden zu haben. Möbel waren zerbrochen, ein hoher Spiegel zertrümmert.
    Die rote Lache erstreckte sich nur ein kurzes Stück ins Zimmer hinein. Aber es war niemand zu sehen. Derjenige, von dem das Blut stammte, mußte fortgeschafft worden sein.
    Ham fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Seine sonstige Selbstsicherheit hatte ihn verlassen. Eine besorgte Frage stand in seinem Gesicht, als er sich zu Monk umwandte.
    »Gl-glaubst du, daß wir das ..
    Monk schluckte schwer. »Das... das hab’ ich mich auch schon gefragt«, sagte er mit dünner, unsicherer Stimme.
    Ham sah zu Boden, und sein ohnehin weißes Gesicht wurde noch bleicher. Eine Pistole lag da, fast zu seinen Füßen. Mit einem Taschentuch hob er

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