Dschungel der Leidenschaft
leicht.
Schweigen. Brian lächelte. Sein Gesicht wurde vom Mondlicht schwach erhellt,
und sein begehrlicher Blick brachte Nickys Herz zum Rasen. Sanft umfasste er ihr Gesicht und küsste sie. Sein Kuss war innig und verlangend.
Hitze durchflutete Nicky, und all ihre Sinne erwachten zum Leben. Brian zog
sie an sich, sein Kuss wurde fordernder und nahm ihr alle Kraft. Wie in Trance überließ Nicky sich den Liebkosungen seiner Lippen, den vertrauten Empfindungen, dem Sehnen, dem verzweifelten Zueinanderdrängen. Sie spürte
Brians Körper an ihrem , sein Begehren . . . .
Aufstöhnend löste er sich von ihren Lippen. „Komm ins Bett", sagte er rau.
Nicky wurde bewusst, dass nur zwei dünne Sarongs sie voneinander trennten, und sie brachte kein Wort hervor.
Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. „Nicky?"
Verzweifelt kämpfte sie gegen das Verlangen an. „Ich kann nicht.", antwortete sie.
„Warum nicht?"
„Es wäre ... nicht richtig." Nicky kam sich wie eine prüde Jungfrau vor und wusste nicht, wie sie Brian ihre Furcht erklären sollte. Ich kann das alles nicht noch einmal durchstehen, dachte sie voller Panik.
Brian lachte leise. „Wir sind beide erwachsen und frei und verlangen nacheinander.
Ist das so schrecklich, Nicky?"
Die Gefühle drohten sie zu übermannen, und sie konnte nicht sprechen.
„Begehrst du mich?" drängte Brian.
„Ja", flüsterte sie. Es wäre sinnlos, zu lügen. Er kannte sie zu gut. Die unglaubliche gegenseitige Anziehungskraft war immer noch da, der Sinnenreiz, das Feuer der Leidenschaft. Ihr Körper hatte es nicht vergessen und sehnte sich nach Brian.
Er wusste, wie er sie berühren, sie erregen, ihr das Gefühl geben konnte, lebendig und geliebt und etwas Besonderes zu sein. Das hatte er immer gewusst. Die Erinnerungen wurden übermächtig und schürten das Verlangen.
Aber miteinander zu schlafen war nicht genug. Es konnte die anderen Wünsche
und Bedürfnisse nicht aufwiegen.
Für heute nacht genügt es, drängte die Stimme des Herzens. Liebe Brian und
vergiss das andere.
Tränen brannten Nicky in den Augen. „Nein", wisperte sie. „Das ist nicht genug.
Ich kann nicht mit dir schlafen, einfach nur ... weil es schön ist. Das wäre zu ...
bequem."
Sie ballte die Hände zu Fäusten, und Zorn wallte in ihr auf, als sie an das Klingeln des Telefons in ihrem einsamen Schlafzimmer dachte. „Vergiss es! Ich habe nicht die Absicht, für dich wieder bequem verfügbar zu sein!"
Lastendes Schweigen folgte. Verbitterung überschattete Brians Züge, und er wich vor Nicky zurück, als könnte er ihre Nähe nicht mehr ertragen.
„Was willst du eigentlich?" fragte er bewegt. „Was hast du jemals gewollt? Ich habe dir alles gegeben. Alles! Aber selbst das genügte dir nicht!" Er drehte sich um und ging ins Haus.
Nicky zitterte am ganzen Körper. „Nein, Brian", flüsterte sie, „du hast mir eben nicht alles gegeben."
Am nächsten Morgen frühstückte Nicky allein. Brian war in seinem Büro und
arbeitete. Etwas später kam er in die Küche, als Nicky sich Kaffee nachschenkte. Mit einem kurzen Blick wünschte er ihr höflich einen guten Morgen, schenkte sich ebenfalls Kaffee ein und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.
Am liebsten hätte Nicky sich ins Auto gesetzt und wäre einfach weggefahren.
Aber sie hatte keinen Wagen, keine Papiere und kein Geld und wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte. Sie fühlte sich wie eine Gefangene, und das machte sie wütend.
Schließlich verließ sie die Küche, holte sich Schreibzeug aus ihrem Zimmer und setzte sich auf die Veranda, um sich mit der Arbeit an einem neuen Artikel abzureagieren.
Zum Mittagessen erschien Brian nicht, und Nicky sah ihn erst abends bei Tisch wieder. Die Spannung zwischen ihnen war unerträglich. Er sprach kaum ein Wort, und Nicky machte keinen Versuch, ein Gespräch zu beginnen. Sie hatte keinen Appetit, aß jedoch etwas, um Ramyah nicht vor den Kopf zu stoßen.
Nachdem die Haushälterin den Kaffee serviert hatte, wünschte sie eine gute Nacht und zog sich zurück.
„Da ist etwas, das ich dich fragen wollte, Nicky", sagte Brian beherrscht.
„Was?" Sie trank einen Schluck Kaffee.
Der Ausdruck in Brians Augen war nicht zu deuten. „Was ist damals
schiefgelaufen? Ich habe nie verstanden, was letztlich zu unserer Trennung geführt hat."
Nickys Herz hämmerte, und das Atmen fiel ihr schwer. Sie wusste genau, was
Brian meinte. „Es hatte einfach keinen Sinn mehr."
Er hielt die
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