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Dschungel-Gold

Dschungel-Gold

Titel: Dschungel-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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dagegen gewesen, hätten Sie vielleicht die Genehmigung bekommen. Es war dumm von mir, ich gebe es zu. Ich hätte es wissen müssen.«
    »Leben Sie im Kriegszustand mit dieser verdammten Lady?«
    »Ich weiß nicht, wie man es nennen soll.« Dr. Falke schüttelte den Kopf. »Es gibt kein Wort dafür. Keinen Begriff. Ich stehe da wie ein nasser Hund … aber dann baut sie mir ein Krankenhaus, voll mit den modernsten Geräten. – Pérez, wer sind Sie?«
    »Das geht Sie nichts an, Doktor.«
    »Sie sollten mit mir sprechen, ehe es zu spät ist.«
    »Es ist nie zu spät.«
    »In Diwata sollten Sie anders denken.« Dr. Falke nickte ihm zu. »Die meisten, die hier im Berg nach Gold suchen, glauben an eine Zukunft … dabei ist hier die Endstation. Auch für Sie. Überlegen Sie sich das …«
    Draußen, vor Pérez' Werkstatt und Hütte, empfing ihn wieder der Gestank der offenen Kloakenkanäle, der süßliche, faulige, kotige Geruch, der wie eine Wolke über der Stadt lag. Er hörte das Kreischen und Krachen der Steinzerkleinerungsmaschinen, er sah die Kolonnen der Sackträger zu den Sammelstellen ziehen, eine endlose Schlange halbnackter, schwitzender, ausgemergelter, knochiger, lederhäutiger Körper, gebeugt unter der Last der gebrochenen Steine, in denen das Gold stecken sollte. Das verfluchte Gold. Das geliebte Gold. Das bißchen Überleben in Rattenhütten, Kneipen und Hurenarmen.
    Diwata … der goldene Höllenberg.
    Pünktlich um sechs Uhr in der Früh rollte das ›Chefflugzeug‹, ein Lear-Jet, über die Flugpiste und hob dann steil ab zum Flug nach Manila. Der Chefpilot, ein erfahrener, grauhaariger Dschungelflieger, den Juan Perón Toledo von der staatlichen Fluggesellschaft abgeworben hatte und der ein Direktorengehalt empfing, war mit dem Start zufrieden. Es war gar nicht so einfach, aus dem engen Hohlweg herauszukommen, und noch schwieriger, auf ihm zu landen, auch wenn die Piste eben war, lang genug und der Tropenregen immer schnell abfloß. Es gehörte großes fliegerisches Können dazu. Domingo, der Chefpilot, konnte nur den Kopf schütteln, wenn er in den Zeitungen las, wie gefährlich der Anflug auf Hongkong war und daß dazu eine Spezialausbildung nötig war. »Die sollten mal hier fliegen«, sagte er verächtlich. »Da würden sie sich in die Hosen machen, die Herren Flugkapitäne.«
    Toledo hatte volles Vertrauen zu ihm, und das teilte er jetzt mit Belisa, die Domingo für ein Pilotengenie hielt. Sie saß hinter ihm in einem breiten, weichen Sessel, natürlich angeschnallt. Dr. Falke saß neben ihr und blickte aus dem Fenster auf die vorbeisausenden, zum Greifen nahen Felsformationen. Er flog zum erstenmal in diesem Jet und fühlte sich unbehaglich.
    »So still?« fragte Belisa plötzlich. Dr. Falke zuckte zusammen und riß sich von dem bedrohlichen Anblick los.
    »Was wollen Sie hören?« fragte er zurück.
    »Sie sind ein miserabler Unterhalter …«
    »Zugegeben – ich halte nicht viel von dummer Konversation.«
    »Sagen Sie einfach, was Sie denken.«
    »Nichts.«
    »Das habe ich erwartet.« Giftig klang das. Eine rhetorische Ohrfeige. »Ist in Manila alles vorbereitet?«
    »Wie Sie es befohlen haben.«
    Das war die Revancheohrfeige. Belisa zog den Kopf zwischen die Schultern.
    »Fassen Sie meine Bitten als Befehle auf?« sagte sie in hartem Ton.
    »Ich muß mich wundern …«
    »Worüber?«
    »Ich höre zum erstenmal von einer Bitte.«
    Sie schwieg ein paar Augenblicke, als habe es ihr die Sprache verschlagen. Sie suchte nach einer passenden Antwort. Dann sagte sie:
    »Sie kommen sich wohl wie etwas ganz Besonderes vor?«
    »Ich bin ein verrückter Dschungelarzt … ist das was Besonderes? Für einen normalen Menschen vielleicht, ja, sicherlich … aber wir leben ja nicht wie normale Menschen.«
    »Ich schon!«
    »Darüber könnte man nun diskutieren.«
    »Das könnte man, da haben Sie recht. Was mißfällt Ihnen an meinem Leben?«
    »O Himmel! Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen. Ich möchte nicht, daß Ihr Bruder Carlos mir das Gesicht auf den Rücken dreht. Das hat er mit anderen bereits viermal getan.«
    »Das ist nicht wahr!« Belisa zuckte in ihrem Sessel zusammen. »Das ist eine Lüge.«
    »Ich habe die Totenscheine ausgestellt.«
    »Und wieder haben Sie geschwiegen. Immer Schweigen, Schweigen … Warum sagen Sie mir nichts?!«
    »Hätten Sie Ihren Bruder bestraft?«
    »Natürlich.«
    »Wie denn? Indem Sie ihn von Avila hätten hinrichten lassen?«
    »So etwas können auch nur Sie

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