Du bist das Licht ... trotz allem
habt ihn jetzt ja
hinter Euch. Lasst diese Zeit des vielleicht „unnützen“
Umweges Revue passieren, und Ihr werdet etwas
finden, was diese Zeit dennoch irgendwo wertvoll
erscheinen lässt. Und sei es die Einsicht, gewisse
Umwege bestimmt nicht mehr machen zu müssen.
Das Leben ist ein Lernprozess. Zum Lernprozess
gehören Umwege. Und auch auf Umwegen kann man
lernen. Und da wir ja das Licht sind, … trotz allem …,
lassen wir unser Licht einfach auch auf den Umwegen
scheinen und sehen nicht alles schwarz. Nichts geschieht gänzlich ohne Grund, auch wenn wir diesen
Grund im Moment nicht verstehen, vielleicht nie
verstehen in diesem Leben.
Und noch etwas sind wir, wir sind alle Kinder
Gottes. Ob Ihr glaubt oder nicht. Ob da im Moment
noch die Skepsis die Überhand behält oder auch nicht.
Manches Mal ändern Menschen ihre Meinung, wenn
sie ein wenig anfangen, sich mit diesem Thema
auseinander zu setzen. Beginnen zu hinterfragen. Das
muss nicht alles in einer großen Runde passieren und
ausdiskutiert werden. Wenn der ein oder andere das
natürlich möchte, ist das völlig in Ordnung. Aber
wenn Ihr denn auf diese Art, nämlich in einer großen
Runde, beginnen solltet, könnt Ihr nicht lernen zu
hören. Ihr hört dann viel zu viel, hört, was andere
meinen und denken. Andere Meinungen sind
interessant. Andere Menschen haben Erfahrungen
gemacht, die für Euch wichtig und nützlich sein
können. Manchmal erfahrt Ihr da was auf Umwegen,
und schon haben sich ein paar Kilometer mehr doch
gelohnt. Aber Eure Basis könnt Ihr nur alleine finden.
Und hören müsst Ihr schon auch alleine für Euch. Das
können andere Euch nicht abnehmen. Nicht der
Partner, nicht die beste Freundin und auch kein
Skeptiker. Wobei das Thema Skepsis schon wieder
ein ganz anderes Thema in Bezug auf den Glauben ist.
Aber … selbst der größte Skeptiker und Zyniker in
Bezug darauf, dass der Weltfrieden sowieso nicht
mehr zu retten ist, eine glückliche Beziehung auch nur
eine Farce auf Zeit ist und so vieles mehr, könnte und
kann sich ein Stückchen Kraft aus dem Glauben
ziehen. Vielleicht weiß er oder sie es nur (noch) nicht.
Ich persönlich gehe recht offen mit diesem Thema
um. Irgendwie jedenfalls – es kommt auf mein Gegenüber an, auf die Situation, auf mein Bauchgefühl.
Kommt das Thema Glauben zur Sprache, sage ich,
dass ich gläubig bin und diesen Glauben so praktiziere, wie er für mich passend ist. Wenn ich das
Gefühl habe, ein kleines Zwiegespräch mit Jesus
führen zu müssen, dann mache ich das, während ich
auf meiner Couch sitze. Oder ich mache es auf
meinem Weg zur Arbeit. Ich bitte um etwas, ich
entschuldige mich, ich beschwere mich, ja sicher,
auch das manchmal. Wenn ich so etwas erzähle,
schauen mich meine Mitmenschen oft an, als wenn
ich, ja was, von einem anderen Planeten komme, oder
ich kann in ihren Augen deutlich lesen: „Du? Das
hätte ich von Dir nie gedacht.“ Des Öfteren habe ich
dann schon mal gehört: „Glaubst Du wirklich? An
Gott und so?“ „Und so“, halleluja, wenn ich das schon
höre. „Und so“ … was denn „und so“? Wenn ich
nachfrage nach dem „und so“ und ob sie denn nicht
glauben würden, dann schauen sie recht verdutzt aus
der Wäsche. Ich mache fast jede Wette, dass diese
lieben Mitmenschen sich noch gar keine großen
Gedanken über das „und so“ gemacht haben.
Ungläubige? Skeptiker? Bewusst oder unbewusst?
Wirklich?
Realitätsnah wären sie, die lieben Menschen, die
der Meinung sind, sie wären nicht gläubig. Finde ich
gut. Finde ich wirklich gut. Mit der Realität
umzugehen und auch alles realistisch zu sehen ist gut
und auch wichtig. Ich bin auch realistisch, aber ich bin
auch gläubig. Das eine hebt doch das andere nicht auf.
Doch der Glauben und die Wunder, die dahinter
stecken,
können meine Realität vereinfachen, verschönern, bereichern und mir Kraft in schwierigen
Situationen geben.
Ab und zu hört man, dass kirchliche Institutionen
wieder mehr Zulauf haben. Dann wieder hört man das
genaue Gegenteil. Viele bleiben auch einfach Kirchenmitglieder, weil sie gar nicht auf die Idee
kommen würden auszutreten. Sie haben Kinder, die
getauft werden sollen, Kommunion, Firmung, Konfirmation folgen. Viele sind noch nicht aus der Kirche
ausgetreten, weil man so etwas einfach nicht „macht“.
Was könnten die Nachbarn sagen?
Noch einmal: Ich bin gläubig, aber ich bin aus der
Kirchengemeinde ausgetreten. Und jetzt?
Gar nichts und jetzt – außer dass ich keine
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