Du bist die pure Sinnlichkeit
offen zu reden und dann auch die Konsequenzen zu tragen. Bei ihrer Arbeit konnte man sich nichts vormachen. „Außerdem weißt du das selbst ganz genau, auch wenn du es nicht gerne hörst, nicht wahr?”
„Du steckst mit Melissa unter einer Decke! Ich weiß es! Ihr beide wollt Kelsey in dieses Rehabilitationszentrum stecken, und ihr seid sogar zur Verleumdung bereit, wenn es euch nützt.”
„Wenn Melissa dafür ist, daß Kelsey in das Reha-Zentrum geht, dann kann ich ihre Gründe verstehen, aber wir stecken mit Sicherheit nicht unter einer Decke”, erwiderte sie finster. „Ich habe sie gestern zum ersten Mal getroffen.”
Sie schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. „Du leidest an Verfolgungswahn und bist empfindlich wie eine Mimose, Ryan Eine schlechte Kombination. Und warum?
Weil du tief in deinem Innern weißt daß es nicht das Beste für Kelsey ist, wenn sie hierbleibt und sich alles erlauben darf! Weil du ein schlechtes Gewissen hast wegen des Sorgerechtsstreites, den du beginnen willst? Oder fühlst du dich schuldig, weil du den Unfall nicht verhindern konntest”
Seine Wut entlud sich mit gewaltiger Kraft. „Ich weigere mich, mir so einen… so einen Psycho-Quatsch anzuhören! Ich dulde so etwas nicht in meinem Haus! Ich muß mich weder damit noch mit dir abgeben! Du bist augenblicklich entlassen!”
Alexa verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn kühl an Du kannst mich nicht entlassen. Ich habe einen Vertrag, der genau das verhindert und mich vor deiner Willkür schützt.”
4. KAPITEL
Rvan versuchte sich zu beherrschen. Manchmal war ein wenig herablassende Belustigung wirksamer als ein Wutausbruch.
„Verträge kann man brechen, vor allem solche, die mein Anwalt aufgesetzt hat. Du hast dir leider nicht die Mühe gemacht zu lesen, was du unterschrieben hast, Alexa.“ Es ist zwar nur ein Bluff, aber ein guter, dachte er. „Das zeigt nicht nur schlechten Geschäftsinn, sondern auch einen beklagenswerten Mangel an gesundem Menschenverstand.”
Sein hochnäsiger Ton würde sie garantiert wütend machen.
Alexa war in der Tat wütend. Doch das sie im Laufe der vergangenen Jahre mit den recht hinterhältigen Machenschaften ihres Bruders zu tun gehabt hatte, kam ihr nun zustatten. Sie hatte dabei selbst ein paar Tricks gelernt.
„Ich mußzte den Vertrag nicht lesen“, erwiderte sie in dem gleichen unterkühlten, arroganten Tonfall. „Ganz gleich, welche ausgeklügelte Gesetzeslücke du und ein Anwalt eingebaut habt, der Vertrag wird anerkannt werden, dafür werde ich sorgen.
Denke deshalb lieber nicht daran, ihn zu brechen.“
Und weshalb nicht? Willst du mich verklagen?” Er lachte verächtlich auf.
„Zweifelst du etwa daran?“
„Allerdings.“ Er starrte wütend auf sie herab. Sie war zornig, stur und wiederspenstig.
Doch sie war auch so atemberaubend schön und begehrenswert. Ein Schauer des Verlangens durchströmte ihn aber er wehrte sich dagegen; er wollte diesem Gefühl nicht nachgeben – er mußte sie ein für allemal aus seinen Gedanken verbannen!
“Du würdest mich nicht verklagen”, wiederholte er und verzog den Mund zu einem drohenden Lächeln.
„Oh doch, das würde ich”, versicherte Alexa ihm. „Ich nehme meinen Beruf sehr ernst. Ich wollte diesen Vertrag, um die Therapie für Kelsey zu gewährleisten, und ich werde tun, was immer nötig ist, um dies durchzusetzen.”
„Das bedeutet, daß du dir einen Anwalt nehmen, vor Gericht gehen und eine Menge Zeit und Geld investieren mußt in einen Prozeß, den du zweifellos verlieren wirst.”
Doch selbst als er diese Drohung aussprach, wußte er, daß er diese Situation nicht herbeizwingen würde. Irgendwie bewunderte er ihre Hartnäckigkeit hinsichtlich ihrer Patienten. Denn schließlich würde ein zartes, nachgiebiges Persönchen mit Kelsey nicht weit kommen.
Trotzdem wollte er nicht so einfach nachgeben. Laß sie ruhig ein bißchen schwitzen!
dachte er.
Aber Alexa hatte nicht die Absicht, sich einschüchtern zu lassen.
„Du verkennst die Lage wie mir scheint. Du wirst den Prozeß verlieren,”, sagte sie kühl. „Ein Wort zu meiner Schwester Carrie genügt, und ich habe die ganze Macht des Tremaine-Unternehmens hinter mir. Die können sich die besten Anwälte leisten, die es gibt. Ich werde gewinnen, Ryan. Zweifle lieber nicht daran.”
Sie klang schon wie ihr Bruder mit seiner Die-Tremaines-und-ich-Masche! Doch der Zweck heiligte schließlich die Mittel, und Ryan brauchte nicht zu wissen, daß
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