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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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was ich jemals erlebt habe!«
    »Gütiger Himmel.« Die Herzogin lachte über ihre Begeisterung.
    »Kein Wunder, dass man Mr. Scott als lebende Legende bezeichnet. Er … er …« Madeline hielt inne, da sie nicht wusste, wie sie ihre Reaktion auf ihn beschreiben sollte.
    Madelines Begeisterung war plötzlich verschwunden. »Es tut mir leid, aber Mr. Scott hat mich heute Abend hinter der Bühne entdeckt. Er ist immer noch gegen meine Mitarbeit. Das hat er ganz deutlich zum Ausdruck gebracht.«
    Erstaunt runzelte Julia die Stirn. »Das passt gar nicht zu ihm. Er hat sich noch nie eingemischt wenn ich jemanden eingestellt habe. Ich verstehe nicht, warum« sie brach ab und blickte Madeline verwundert an. »Machen Sie sich keine Gedanken, meine Liebe. Ich treffe ihn morgen früh vor den Proben, und dann werde ich alles klären.«
    »Das hoffe ich, Ihre Hoheit.« Madeline überlegte. »Ich möchte so gern im Capital arbeiten.«
    »Dann werden Sie es auch tun«, versicherte ihr die Herzogin. »Es sei denn, Mr. Scott liefert einen stichhaltigen Grund für das Gegenteil – und dass ihm das gelingen wird, halte ich für unwahrscheinlich.«

Kapitel 2
    In der Zimmerei im hinteren Teil des Capital-Theaters stand Logan Scott und begutachtete kritisch die neu konstruierten, doppelseitigen Bühnenbilder. Diese Kulissen, die aus mit Leinen bespannten Holzrahmen bestanden, würden schon bald zu den Bühnenmalern geschickt werden.
    »So große haben wir bislang noch nie hergestellt«, bemerkte Logan gegenüber zwei Zimmerleuten, die die riesigen Leinwände zu seiner Begutachtung aufgestellt hatten. »Wie kann man sie befestigen?«
    »Wir dachten, dass es das beste sei, sie mit Verstrebungen abzustützen«, erwiderte Robbie Cleary, der erste Zimmermann. »Das müsste während der Vorstellung sicher genug sein.«
    Logan griff mit seiner kräftigen Hand nach einer der Holzverstrebungen und überprüfte deren Dicke. »Ich halte es für besser, wenn Sie die Rahmen im Boden festschrauben. Ich möchte nicht riskieren, dass sie auf irgendjemanden stürzen. Die Rahmen sind verflucht schwer.«
    Robbie nickte zustimmend und schlenderte hinter die Leinwand, um sie genauer zu untersuchen. Die doppelseitigen Bühnenwände waren so konstruiert, dass sich die Vorderseite aufgrund ihres Eigengewichts zusammenrollen konnte und bei einem raschen Szenenwechsel ein weiteres Motiv enthüllte. Diese Arbeit war aufwendig gewesen und erforderte Können und das richtige Maß an Zeitgefühl, um Fehler zu vermeiden.
    Logan trat von der Leinwand zurück und fuhr sich gedankenverloren durch das Haar. »Ich möchte sehen, wie sich die erste zusammenrollt«, sagte er.
    »In Ordnung, Mr. Scott«, erwiderte Robbie skeptisch.
    »Allerdings muss ich Sie warnen, ich muss das Verfahren noch eingehend prüfen.«
    »Dafür ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt.«
    Jeff, der Botenjunge, schloss vor, um den Zimmerleuten zu helfen, und stützte mit seinem wenigen Gewicht die Leinwand ab.
    »Lasst die Vorderseite hinunter«, befahl Robbie, und seine Gehilfen ließen die erste Szene langsam hinunterrollen.
    Aus seinem Augenwinkel bemerkte Logan, dass jemand die Werkstatt betrat ein schlankes Mädchen, das einen Besen, eine Kehrschaufel und einige Staubtücher bei sich trug. Die Neue, stellte Logan mit einem Anflug von Verärgerung fest. Sie schien die soeben stattfindende Demonstration nicht zu bemerken – und marschierte geradewegs in Richtung der nach unten gleitenden Leinwand. »Vorsicht, verflucht!« herrschte Logan sie an. Sie blieb stehen und blickte ihn verwirrt an, während der Holzrahmen auf sie zu sauste.
    Impulsiv stürmte Logan vor und packte sie, um sie mit seinem eigenen Körper zu schützen. Die schwere Leinwand landete auf seiner verletzten Schulter und verursachte ihm einen solch entsetzlichen Schmerz, dass er fluchte und ins Schwanken geriet. Einen Augenblick lang rang er nach Luft. Irgendwie gelang es ihm, nicht zu stürzen.
    Verschwommen sah er, dass Robbie und die anderen rasch die Leinwand hochzogen, während das Mädchen zurücktrat.
    »Mr. Scott?« fragte sie verwirrt. »Ist alles in Ordnung? Es tut mir so entsetzlich leid.«
    Logan schüttelte unmerklich den Kopf, sein Gesicht war kreidebleich, und er musste gegen eine Übelkeit ankämpfen. Undenkbar, wenn er sich mitten in der Zimmerei übergab! Da er stets darauf bedacht war, Vorbild zu sein und dies aufrechtzuerhalten, war er nie krank, zeigte keinerlei Schwächen und im Umgang mit seinen

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