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Du oder der Rest der Welt

Du oder der Rest der Welt

Titel: Du oder der Rest der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Darlene. Erinnerst du dich an sie? Dieses Mädchen hätte mit dem gesamten Footballteam geschlafen, nur um auf der Popularitätsskala nach oben zu klettern.«
    Wieder einmal ist mein Bruder mir keine Hilfe. Danke, Mann.
    »Es war echt nett, euch beiden zu lauschen, wie ihr mein Leben diskutiert habt, während ich daneben saß, aber jetzt muss ich wirklich los.«
    »Wie kommst du denn hin?«, fragt Alex.
    »Ich laufe. Es sei denn …« Ich werfe einen Blick auf Brittanys Autoschlüssel, die auf ihrer Handtasche liegen.
    »Er kann mein Auto haben«, sagt sie zu meinem Bruder. Sie sagt es nicht zu mir, weil, Gott behüte, keiner von beiden eine Entscheidung ohne die Zustimmung des anderen trifft. »Aber kein Alkohol. Und keine Drogen.«
    »Okay, Mom«, sage ich sarkastisch.
    Alex schüttelt den Kopf. »Das ist keine gute Idee.«
    Sie verschränkt die Finger mit seinen. »Das ist schon in Ordnung, Alex. Wirklich. Wir wollten doch sowieso den Bus zu meiner Schwester nehmen.«
    Für eine Nanosekunde mag ich die Freundin meines Bruders sogar, doch dann erinnere ich mich daran, wie sie sein Leben kontrolliert, und das warme, prickelnde Gefühl verschwindet blitzschnell wieder.
    Ich nehme Brittanys Autoschlüssel und lasse sie an meinem Finger kreisen. »Komm schon, Alex. Mach mein erbärmliches Leben nicht noch schlimmer, als es eh schon ist.«
    »Gut«, sagt er. »Aber bring das Auto ohne einen Kratzer wieder. Sonst …«
    Dann zieht er sein Handy aus der Hosentasche und wirft es mir zu. »Und nimm das hier mit.«
    Bevor einer der beiden seine Meinung ändern kann, bin ich aus der Tür. Ich habe vergessen zu fragen, wo das Auto geparkt ist, aber es ist nicht schwer zu finden. Der BMW strahlt wie ein Engel vor dem Appartementhaus und ruft nach mir.
    Ich greife in meine hintere Hosentasche und ziehe ein Blatt Papier mit Madisons Adresse darauf heraus. Ich habe sie abgeschrieben, bevor ich meinen Arm gewaschen habe. Nachdem ich rausgefunden habe, wie man das Ding benutzt, gebe ich die Adresse in das Navi ein, lasse das Verdeck herunter und brause mit quietschenden Reifen vom Parkplatz. Endlich … frei.
    Ich parke am Straßenrand und gehe die lange Auffahrt bis zu Madisons Haustür hoch. Dass ich hier richtig bin, verraten mir die laute Musik, die aus den Fenstern im ersten Stock dringt, und die Masse an Leuten, die auf dem Rasen im Vorgarten rumhängt. Das Haus ist riesig. Zuerst bin ich nicht sicher, ob es ein Haus oder ein ganzer Wohnkomplex ist, aber als ich näher komme, sehe ich, dass es tatsächlich nur eine große Villa ist. Ich betrete das Monsterhaus und erkenne ein paar Leute aus meinen Kursen.
    »Carlos ist hier!«, kreischt ein Mädchen. Ich tue so, als ob ich das Gequietsche, das darauf folgt, nicht höre.
    Madison, die ein kurzes, enges schwarzes Kleid trägt und eine Dose Bud Light in der Hand hält, bahnt sich einen Weg durch die Menge und umarmt mich. Ich glaube, sie veschüttet dabei Bier auf meinem Rücken. »Omeingott, du bist tatsächlich gekommen.«
    »Yeah.«
    »Wir müssen dich erst mal versorgen. Komm mit.«
    Ich folge ihr in die Küche, die aussieht wie aus einem Magazin. Die Oberflächen sind aus Edelstahl, die Arbeitsplatte aus Granit. Neben der Spüle steht ein großer Kübel, der bis obenhin mit Eis und Bierdosen vollgepfropft ist. Ich greife mir eine.
    »Ist Kiara auch hier?«, frage ich.
    Madison schnaubt. »Soll das ein Witz sein?«
    Okay, dumme Frage.
    Madison fasst mich am Ellbogen und führt mich in den Flur und eine Treppe hinauf. »Ich muss dir unbedingt jemanden vorstellen.« Sie bleibt stehen, als wir ein Zimmer erreichen, das mit fünf Spielkonsolen der ersten Generation, einem Billardtisch und einem Air-Hockey-Tisch ausgestattet ist.
    Es ist der wahrgewordene Traum eines jeden männlichen Wesens.
    Es stinkt außerdem nach Pot. Mann, ich werde schon high, wenn ich nur die Luft in diesem Raum einatme.
    »Das ist unser Spielzimmer«, erklärt Madison.
    Ich bin überzeugt, das hier katapultiert die Definition eines Spielzimmers in eine völlig neue Dimension.
    Ein weißer Typ lümmelt auf einer braunen Ledercouch. Er lehnt dort so entspannt und lächelt so glücklich, als wolle er für immer in dieser Position sitzen bleiben. Er trägt ein schlichtes weißes T-Shirt, dazu schwarze Jeans und Stiefel. Das ist einer, der glaubt, er wär von der coolen Sorte – das erkenn ich sofort. Auf einem kleinen Tisch vor ihm liegt eine Bong.
    »Carlos, das ist Nick«, sagt Madison.
    Nick nickt mir

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