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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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bin ich etwas eifersüchtig auf deine Süßholzraspelei mit Mariana.«
    »Echt, deswegen bist du eifersüchtig?«, frage ich belustigt. »Das ist cool.« Es beweist, dass ich ihr was bedeute.
    »Das ist nicht witzig. Du hast mit ihr geflirtet.«
    »Habe ich nicht. Das war Paco. Ich weiß jedoch nicht, ob man ein Kind, das nicht mal zwei ist, dafür zur Rechenschaft ziehen kann.« Ich lege den Kopf auf die Seite und wechsle das Thema. »Hast du die zwei Tore gesehen, die ich für dich geschossen habe?«
    »Für mich?«
    »Hast du nicht gesehen, wie ich auf dich gezeigt habe, nachdem ich sie gemacht habe?«
    »Du hast in den Himmel gezeigt, Luis. Zu Gott.«
    »Das ist doch dasselbe.«
    »Ist es nicht und das weißt du.« Sie nimmt mir Paco ab. Mein Neffe spielt mit ihrem Haar, und plötzlich bin ich derjenige, der eifersüchtig ist.
    »Warum machst du Witze darüber?«, fragt sie.
    »Weil es Unsinn ist, Nik. In meinem Leben ist nicht mal Raum, um an jemand anderen zu denken .« Paco fängt an, ihr dicke, feuchte Schmatzer auf die Wange zu geben. »Er schleimt sich bei dir ein.«
    »Wenigstens einer.«
    »Willst du dich mit mir streiten? Bevor du antwortest, sollte ich dich warnen, dass ich es unglaublich sexy finde, wenn du so viel Temperament an den Tag legst.«
    »Ich … ach, vergiss es einfach«, sagt sie. »Wenn du noch nicht mal merkst, dass du rumflirtest, bringt es nichts, darüber zu diskutieren.«
    Meine Brüder lachen, als sie sehen, wie sie mir die kalte Schulter zeigt. »Oh, Mann«, sagt Carlos. »Ich glaube, mein kleiner Bruder steckt in großen Schwierigkeiten.«
    Carlos legt uns seine Arme um die Schultern. »Küsst euch und vertragt euch wieder, ihr beiden. Kiara wird in weniger als einer Stunde hier sein und ich habe eine Aufgabe für euch. Für dich auch, Alex.«
    »Was für eine Aufgabe?«, frage ich.
    »Ihr müsst mi’amás Schmuckkästchen für mich finden.«
    Oh nein. Nicht schon wieder. Als Carlos noch jünger war, dachte er, es wäre super, so zu tun, als sei er ein Pirat, der einen Schatz versteckt. Mi’amás Schmuckkästchen stellte die Beute dar. Wie sich herausstellte, war die Idee doch nicht so super, denn Carlos vergaß, wo er das Kästchen verbuddelt hatte. Mi’amás Ehering und jedes einzelne Schmuckstück, das sie besaß, lagen dort drin. Jahrelang gruben wir das kleine Wäldchen in der Nähe unseres Hauses um und kamen mit leeren Händen nach Hause.
    »Ich glaube nicht, dass Nikki auf Schatzsuche gehen möchte«, sage ich.
    »Ich hab nichts dagegen«, widerspricht sie. »Wo ist es?«
    »Das ist eine gute Frage. Ich habe es in der Senke in der Nähe unseres Hauses versteckt.« Carlos reibt sich über seinen Bürstenhaarschnitt und zieht eine Grimasse. »Ich brauche es ziemlich dringend. Kiara kommt und ich, na ja, muss das verdammte Ding finden. Ich habe heute Morgen schon versucht zu graben, aber mein verfluchtes Bein hat nicht mitgemacht.«
    Als Carlos losfährt, um Kiara vom Flughafen abzuholen, zieht der Rest von uns mit Schaufeln Richtung Senke. Nikki hat mich genötigt, diesen Schäferhund namens Hank aus dem Heim zu holen, damit er bei der Suche helfen kann. Denn sie schwört, er habe zu irgendeinem Zeitpunkt seines undokumentierten Lebens ein Spezialtraining durchlaufen, da sei sie sich sicher.
    In dem Wäldchen oberhalb der Senke teilt Alex das Gelände in Abschnitte auf, die er uns zuweist. Alex, Brittany und ich sind nicht besonders zuversichtlich. Aber Nikki und Hank haben genug Zuversicht und Energie für uns alle. Hank schnuppert in der Luft und trottet über tote Blätter und Äste, während er und Nikki zu dem ihnen zugewiesenen Abschnitt spazieren.
    Brittany wedelt mit ihrer kleinen Gartenschaufel herum, als hebe sie im Unterricht die Hand. »Wie tief sollen wir graben?«, ruft sie.
    »Ich weiß es nicht«, erklärt Alex. »Ich schätze, nicht sehr tief, weil Carlos ein Kind war, das schweißtreibende Arbeit gehasst hat.«
    Ich grabe los, wobei ich zwischen den Löchern etwa fünfundzwanzig Zentimeter Platz lasse, bis allmählich ein übersichtliches Gittermuster entsteht. Die Schmuckschatulle war weiß, also sollte sie leicht zu finden sein. Ich gucke zu Nikki rüber. Sie spricht mit dem Hund und weist ihn an: »Geh, such!« Mal ehrlich, woher soll der Hund wissen, wonach er suchen soll? Ich lache, als Hank schnüffelnd davonsaust. Kaum hat er an einer Stelle angeschlagen, beginnt Nikki mit dem Graben. Sie ist so vertieft in ihre Aufgabe, dass sie nicht ein Mal

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