Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du sollst meine Prinzessin sein

Du sollst meine Prinzessin sein

Titel: Du sollst meine Prinzessin sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
zur gegenüberliegenden Wand hinüber, in die ein Kamin eingelassen war. Er tastete nach dem verborgenen Kopf, mit dem sich eine Tür öffnenließ. Er hatte den Gang schon eine Weile nicht mehr benutzt, aber der Mechanismus funktionierte tadellos. Ein Teil der Wand schwang zur Seite und gab eine kleine Treppe frei.
    Plötzlich heiterte sich seine Laune für eine kurze Sekunde auf, und er musste grinsen.
    „Das ist der Grund, warum ich mir als Teenager diese Zimmer ausgesucht habe. Eine erstklassige Möglichkeit, Hausarrest zu umgehen. Und jetzt kommt.“
    Ben brauchte keine zweite Einladung. Er stürmte in den Geheimgang, während Rico das Licht einschaltete und hinter Lizzy die Tür wieder schloss.
    Der Gang führte auf eine kleine unbelebte Seitenstraße hinaus. Der Wagen wartete bereits. Trotz der getönten Scheiben bestand Rico darauf, dass sich Lizzy und Ben auf den Boden legten.
    „Fahren Sie“, befahl er Gianni.
    Erst als er sich in seinem Sitz zurücklehnte und spürte, wie Ben sich an seinem Bein festhielt, als erlebe er das großartigste Abenteuer aller Zeiten, kehrten seine unterdrückten Gefühle zurück.
    Ihre Stärke erschütterte ihn zutiefst.
    In weniger als zwanzig Minuten erreichten sie die italienische Grenze.
    „Wir sind draußen“, sagte Rico. Er bückte sich und zog Ben zu sich auf die Sitzbank, dann seine Tante.
    „Was passiert nun?“, fragte Lizzy. Ihre Stimme klang ausdruckslos, aber Rico spürte dennoch das Zittern darin. Hörte die Furcht. Und die Angst.
    Er blickte sie an. Ihr Gesicht war bleich. Wieder wallten Gefühle in ihm auf, die er rücksichtslos verdrängte.
    „Wir suchen einen Priester“, antwortete er.

7. KAPITEL
    Es erschien Rico wie grausame Ironie, dass sie immer noch davor zurückschreckte, ihn zu heiraten. Letzten Endes musste er drastische Worte finden.
    „Es ist die einzige Möglichkeit, Sie zu beschützen. Und Ben.“
    Lizzy starrte ihn an, ihr Gesicht vor Angst verzerrt.
    „Das ist ein Trick. Eine weitere Falle.“ Ihre Stimme klang hohl.
    „Nein. Ich schwöre, ich habe nicht gewusst, was meine Familie plant. Wenn ich könnte, würde ich Sie nach England zurückbringen, aber ich kann nicht. Italien war meine einzige Chance, denn jetzt ist mein Vater gezwungen, mit den italienischen Behörden zu verhandeln. Das verschafft uns ein wenig Zeit. Aber sollten Sie versuchen, nach England zurückzukehren, wird man Sie verhaften. Mein Vater wird alle italienischen Grenzen beobachten lassen. Und glauben Sie nicht, dass er das nicht kann. Sein Ziel ist es, Sie und Ben zu trennen. Sobald sie getrennt sind, wird ein Gericht die Trennung unter irgendeinem Vorwand für rechtmäßig erklären.“
    Er tat einen tiefen Atemzug. „Der einzige Ausweg, sie beide zu beschützen, ist der, den ich gerade genannt habe. Wenn wir verheiratet sind, kann niemand Sie anrühren und Ben auch nicht. Nicht auf legalem Wege. Außerdem wird der Palast jede Publicity vermeiden wollen und deshalb die vollendeten Tatsachen akzeptieren müssen. Ich kenne meinen Vater. Einen offenen Bruch mit mir wird er nicht riskieren. Diese Art Skandal wird er auf keinen Fall heraufbeschwören.“
    Er blickte zu ihr hinüber, wie sie Ben fest in den Armen hielt, der in dem gleichmäßigen Schaukeln des Wagens eingeschlafen war. „Ich bin der einzige Mensch, der Sie beschützen kann.“
    „Warum?“ Fast unhörbar stellte sie ihre Frage. „Warum tun Sie das für uns?“
    „Ich habe Ihnen mein Wort gegeben“, erwiderte er.
    In seinem Kopf erklang Lucas Stimme. Er beschrieb die grauenhafte Kindheit, die er für Ben geplant hatte.
    Wut stieg in ihm auf. Wut über seinen Vater, seine Mutter, seinen Bruder … über die ganze verdammte, verdrehte, hartherzige, empfindungslose Familie.
    Wie hatten sie überhaupt nur daran denken können?
    Aber er wusste es längst. Pflicht und Ansehen waren das Einzige, was für die Ceraldis zählte. Jeder Skandal, jedes Aufsehen, jeder Eklat musste vermieden werden.
    Und um das zu erreichen, waren sie bereit, ein vierjähriges Kind aus den Armen seiner Mutter zu reißen.
    Wieder blickte er zu den beiden hinüber. Also hatte Luca ihn wie einen gutgläubigen Trottel hereingelegt? Hatte ihn ausgesandt, die Tante mit seinem Charme zu umgarnen, um ihr das Kind zu stehlen? Hatte ihm weisgemacht, er solle ihr die Ehe anbieten, damit sie sich in falscher Sicherheit wiegte? Er presste die Lippen zusammen.
    Danke für die Idee, Luca – sie ist wirklich gut.
    Lizzy hatte das Gefühl, sie

Weitere Kostenlose Bücher