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Du sollst meine Prinzessin sein

Du sollst meine Prinzessin sein

Titel: Du sollst meine Prinzessin sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Es gab nichts, was er dagegen tun konnte.
    Mit größter Anstrengung hob er seinen Blick. Das war ein Fehler.
    Die Reaktion seines Körpers blieb dieselbe.
    Ihr Gesicht passte perfekt zu ihrem Körper.
    Es lag an ihren Haaren … was zur Hölle war mit ihren Haaren passiert? Die Sprödigkeit war verschwunden. Als hätte sie nie existiert. Stattdessen umgaben weiche Locken in einem warmen Kastanienton ihr Gesicht und fielen in sanften Wellen über ihre Schultern.
    Und was ihr Gesicht anging …
    Wie hatte er es vorher nicht bemerken können? Die funkelnden grauen Augen waren von dichten langen Wimpern umgeben, darüber wölbten sich schmale elegante Augenbrauen. Die Wangenknochen betonten die gerade Nase, der Mund war …
    Wieder musste er schlucken.
    Ihr Mund war sinnlich, die Lippen leicht geöffnet und … Dio , so einladend …
    Eine Stimme sagte etwas. Jemand zupfte ihn am Ärmel.
    „Tio Rico. Du hörst mir ja gar nicht zu. Ist es schon Zeit für mein Abendessen? Ich habe Hunger.“
    Woher er die Kraft nahm, wusste er nicht. Aber irgendwie gelang es Rico, seine Aufmerksamkeit auf Ben zu richten.
    „Ja … sicher, richtig. Du möchtest essen? Okay. Das ist in Ordnung.“ Er sagte noch etwas auf Italienisch, ebenso unzusammenhängend.
    Was in aller Welt war hier los? War das Universum stehen geblieben und breitete sich jetzt in eine andere Dimension aus? Eine Dimension, in der das Unmögliche völlig normal war?
    Lizzy sagte etwas. Ihre Stimme klang höher als üblich. Sieversuchte, entspannt zu klingen, und scheiterte kläglich.
    „Geht es Ben gut? Es tut mir leid … alles hat so lange gedauert … ich …“, sie verstummte.
    Rico starrte sie wieder an. Er konnte einfach nicht den Blick von ihr abwenden.
    Einen Moment noch blieb Lizzy stehen, während sie sich seinem ausdruckslosen Gesicht gegenübersah.
    Plötzlich konnte sie es nicht länger ertragen. Sie wirbelte auf ihren schmalen Absätzen herum und lief los. Wohin sie rannte, wusste sie nicht. Nur fort von hier.
    Die Terrasse endete an einer Treppe. Sie hastete die Stufen hinunter, vorbei an dem azurblau glitzernden Wasser des Swimmingpools und weiter den von Büschen und Pinienbäumen gesäumten Pfad entlang, der zum Meer führte.
    Warum hatte sie dieses Horrorszenario zugelassen? Sie hätte wissen müssen, dass es hoffnungslos war, nutzlos, sinnlos.
    Sie hätte es nicht versuchen sollen – sie hätte nicht versuchen sollen, besser auszusehen. Es zu versuchen und zu scheitern war schlimmer, als zu akzeptieren, was sie war.
    Hinter sich konnte sie Schritte hören, ihr Name wurde gerufen. Lizzy beschleunigte ihre Flucht, stolperte in ihrer Hast auf den ungewohnten Absätzen und musste sich am Geländer festhalten, um nicht zu fallen.
    Bevor sie weiterlaufen konnte, schloss sich eine Hand um ihren Arm.
    „Bleib stehen. Was ist denn los?“
    Jeder Muskel in ihrem Körper spannte sich, als sie versuchte, sich loszureißen. Doch sein Griff war wie Stahl.
    „Geh weg.“
    Die Worte sprudelten aus ihr heraus, sie hatte keine Macht über sie.
    „Geh weg. Lass mich in Ruhe. Lass mich allein!“
    Auf Ricos Gesicht spiegelten sich Schock und Fassungslosigkeit.
    „Was ist passiert? Stimmt etwas nicht?“
    „Was meinst du damit? Nichts stimmt. Gar nichts!“
    Bewegungslos stand Lizzy vor ihm. Er war so nahe, viel zu nahe. Sie versuchte zurückzuweichen, aber es war hoffnungslos. So wie alles hoffnungslos und nutzlos war.
    Immer noch sah er sie an, völliges Unverständnis schimmerte in seinen Augen. Langsam wich der Ausdruck von Schock und Fassungslosigkeit aus seinem Gesicht. Sie sah, wie es passierte. Sah es und konnte es doch nicht begreifen.
    Da war etwas anderes in seinen Augen. Etwas, das sie langsam weich werden und schmelzen ließ. Lizzy fühlte sich wie heißes Wachs, das sich allmählich verflüssigte.
    Ihre Haut wurde warm. Geschmolzener Zucker oder flüssiger Honig floss durch ihre Adern und erwärmte ihren Körper.
    Sie spürte, wie sich sein Griff änderte. Rico hielt sie nicht länger nur fest, vielmehr … hielt er sie. Hielt sie in der Position, in der er sie haben wollte, weil … weil …
    Die Welt hörte auf, sich zu bewegen. Alles erstarrte. Sie war einfach nur da und wurde gehalten. Und er blickte sie an. Der Ausdruck in seinen Augen ließ ihren Atem stocken.
    Lizzy erwiderte seinen Blick. Sie hatte keine Ahnung, was gerade passierte. Die Realität hatte aufgehört zu existieren.
    Und zugleich hatte sie sich noch nie so lebendig

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