Du und ich – fuer immer
warf ihr einen forschenden Blick zu. “Bitte, willst du mir nicht verraten … ?”
“Nein.” Sie schluchzte auf. Verdammt! Schnell begann sie zu husten.
Ash ließ sich nicht täuschen. “Jermaine …“
„Fahr los.” Sie schrie beinah.
Er runzelte die Stirn, gehorchte dann aber. “Macht es dir etwas aus, wenn wir nicht die Autobahn, sondern die Landstraße nehmen? Ich muss auf dem Weg noch etwas erledigen.”
Jermaine rang sich ein Lächeln ab. “Nein. Du hast schon so viel für mich getan.
Dafür möchte ich dir danken.” Sie machte die Augen zu und lehnte sich zurück.
Hoffentlich war sie bald in London! Dann konnte sie die Wohnungstür hinter sich schließen und endlich allein sein.
Der Umweg kostete sie vierzig Minuten. Ash hielt irgendwo in der Wildnis vor einem Haus und stieg aus. “Bis gleich.” Es dauerte wirklich nicht lange, und sie machten sich wieder auf den Weg.
Die teilweise glatten, schneebedeckten Straßen zwangen ihn dazu, langsamer zu fahren, als es Jermaine lieb war. Mir ist nie aufgefallen, dass er so vorsichtig ist, dachte sie entnervt. Etwas mehr Gas könnte er schon geben! Vielleicht lag es ja auch an ihr. Sie wollte endlich in Ruhe ihre Wunden lecken.
Nach einer kleinen Ewigkeit, wie es ihr schien, erreichten sie endlich London, und Ash hielt vor dem Apartmenthaus, in dem sie lebte. “Danke”, sagte Jermaine, als er ihre Reisetasche vom Rücksitz nahm. “Ich rufe dich in den nächsten Tagen an. Dann verabreden wir uns zum Essen.” Er konnte ja nichts dafür, dass sein Bruder der verabscheuungswürdigste Mann im ganzen Universum war.
„Ich helfe dir beim Tragen.”
“Das brauchst du nicht.” Doch ihr Protest verhallte ungehört. Ash hatte sich schon abgewandt. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Sie nahm den Schlüssel aus ihrer Jacke und öffnete die Tür.
Ash betrat den Flur und blickte sic h suchend um. Was sollte das? Er kannte sich hier doch aus! Warum ging er nicht die Treppe hinauf, sondern blieb stehen und stellte die Tasche neben sich auf den Boden? “Bist du schon lange hier?”
Mit wem redete er da? Erstaunt trat sie ein - und blieb wie erstarrt stehen.
“Danke, Bruderherz.” Jake kam auf sie zu.
Jermaine traute ihren Augen kaum. Was machte er hier? Wie war er überhaupt ins Haus gekommen? Wahrscheinlich hatte ihn einer der anderen Bewohner wieder erkannt und eingelassen. Das war jetzt allerdings unwichtig. Viel interessanter war die Frage: Was hatte Ash damit zu tun? Er schien nicht überrascht zu sein, seinen älteren Bruder zu sehen. Plötzlich wusste Jermaine auch, wieso.
“Du hast mit ihm telefoniert!” Anklagend betrachtete sie ihren Exfreund.
Warum, zum Teufel, hatte er das getan? “Du hast ihn mit deinem Handy von der Tankstelle aus angerufen.” Natürlich. Jetzt ergab alles einen Sinn. Die langsame Fahrt, der Umweg … Trotzdem musste Jake alle Geschwindigkeitsrekorde gebrochen haben, denn er war vor ihnen hier gewesen. Weswegen bloß? Und wo war Edwina?
“Du kannst jetzt gehen, Ash.” Jake nickte seinem Bruder zu.
“Es ist alles in Ordnung, Jermaine”, sagte dieser leise. “Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.”
“Ich werde ihr schon nichts tun.”
Jakes Worte holten Jermaine in die Wirklichkeit zurück. “Genau! Das werde ich nämlich nicht zulassen.” Sie stampfte mit dem Fuß auf. “Verschwindet endlich aus meinem Leben, ihr beiden! Ich will euch nicht mehr wieder sehen!”
Ash betrachtete sie unglücklich, aber Jake ignorierte ihren Protest. Er begleitete seinen Bruder hinaus und verabschiedete sich kurz angebunden von ihm. “Ich melde mich.” Dann schloss er die Tür und wandte sich wieder Jermaine zu.
“Nun, was hast du zu deiner Entschuldigung zu sagen?”
10. KAPITEL
Jermaine konnte es nicht fassen! Was für eine Unverschämtheit. Wütend funkelte sie Jake an. Sie sollte sich entschuldigen? Was fiel ihm eigentlich ein?
Normalerweise hätte sie ihn ohne weiteres vor die Tür gesetzt, doch da gab es ein großes Problem. Sie liebte diesen Mann - und das, obwohl er sie belogen und mit ihrer Schwester betrogen hatte. Es war ja nicht das erste Mal gewesen, dass Edwina ihr den Freund ausgespannt hatte. Sie, Jermaine, hatte den Schmerz tief in ihrem Herzen verborgen und war über kurz oder lang immer darüber hinweggekommen. Nur bei Jake Tavinor klappte es nicht. Er war zwar ein untreuer, hinterhältiger Widerling, aber sie konnte sich gegen ihre Gefühle nicht wehren. Es war zum
Weitere Kostenlose Bücher