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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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sagen.«
    »Hab ich ja versucht. Aber sie …«
    »Richte ihr aus, dass ich gesagt habe, du sollst es ihr sagen. Sie wird mir glauben.« Realm sieht sich um, stellt fest, dass die meisten ihr Essen bereits beendet haben und nun gehen, um fernzusehen oder Karten zu spielen.
    »Ich sollte gehen«, sagt er in einem Tonfall, als hätte er eigentlich keine Lust dazu. »Die Einladung zum Kartenspielen steht noch, okay?«
    Ich nicke, dabei hatte ich es vollkommen vergessen, bis er es gerade erwähnt hat. Ich schaue ihm hinterher und sehe, dass er extra einen Umweg macht, auf den Betreuer zu.
    Als er an ihm vorbeigeht, wirft er ihm einen mörderischen Blick zu, und für einen Moment befürchte ich, dass es eine Prügelei geben könnte. Doch stattdessen stößt sich der dunkelhaarige Betreuer, der, der mir so viel Angst einflößt, von der Wand ab und verlässt den Raum.
    Komisch, dass Realm diese Wirkung auf ihn hat, aber vielleicht sind sie schon einmal aneinandergeraten. Realm schien ziemlich sauer zu sein, als ich ihm von dem Betreuer und den Spritzen erzählt habe. Ich beschließe, dass Realm jemand ist, dessen Nähe ich in der nächsten Zeit suchen werde. Jedenfalls so lange, bis ich herausgefunden habe, wie ich »Das Programm« in meinem Sinne steuern kann.
    »Hat ja doch geklappt«, meint Realm, als ich an ihren improvisierten Kartentisch trete. Die anderen Jungs starren mich erwartungsvoll an, aber ich tue so, als würde ich es nicht bemerken. Realm schiebt den Typ weg, der ihm am nächsten sitzt, und zieht einen Stuhl für mich heran, schiebt ihn in die Lücke.
    »Das war mein Platz«, beschwert sich der Junge.
    »Jetzt nicht mehr.« Realm sammelt die Karten ein, obwohl sie anscheinend gerade mitten in einem Spiel waren, und mischt sie neu.
    Ich sitze neben ihm, fühle die Blicke der anderen an diesem Tisch auf mir.
    » Sie darf mitmachen, und ich nicht?«, beschwert sich ein Mädchen mit schneidender Stimme. Eine Rothaarige steht mir gegenüber, zeigt mit dem Finger auf mich. »Hast du nicht gesagt, Realm, dass ihr niemand Neues aufnehmt?«
    Er neigt den Kopf, als wolle er sich entschuldigen, während ich höre, wie der Junge auf meiner anderen Seite glucksend ein Lachen unterdrückt.
    »Meine allerliebste Tabitha«, beginnt Realm, »ich habe dir gesagt, dass wir ein sehr exklusiver Club sind. Aber ich verspreche dir, wenn Sloane ausscheidet, bekommst du ihren Platz.«
    Sie wirft mir einen zornigen Blick zu.
    »Oh, ich …«, beginne ich und stehe auf, aber Realm packt mich und zieht mich wieder auf den Stuhl.
    Als ich Tabitha erneut anschaue, sagt sie: »Ach, egal. Ihr seid sowieso alle nur Loser.«
    »War nett, sich mit dir zu unteralten, Tabby«, ruft ihr einer der Jungs hinterher, als sie weggeht.
    »Stör dich nicht an ihr«, meint Realm und beginnt, die Karten auszuteilen. »Sie ist immer zickig, und nein, sie wird dir nichts antun. Weil sie alles vergisst. Sie vergisst immer alles, deshalb lassen wir sie auch nicht mitspielen. Sie kann sich nicht mal die Spielregeln merken.«
    Die Kälte, die in seinen Worten liegt, stört mich, und am liebsten würde ich wegrennen.
    Realm merkt es offenbar, denn er sieht mich an und sagt: »Eine Nachwirkung von ihrem Selbstmordversuch. Sie hat QuikDeath genommen, und sie konnten sie zwar wiederbeleben, aber ihr Hirn hat Schaden genommen. Allerdings geht es ihr allmählich besser, deshalb hat sie sich daran erinnert, dass ich gesagt habe, sie kann nicht mitspielen. Aber ich wette um zwanzig Dollar mit dir, dass sie morgen wieder hier steht und fragt, warum du spielen darfst und sie nicht.«
    »Genug geflüstert«, sagt der Junge neben mir. »Mach voran mit den Karten.«
    Realm lächelt ihn an, dann greift er sich eine Laugenstange und balanciert sie zwischen seinen Lippen. »Jungs, das ist Sloane. Hände weg von ihr.«
    Sie lachen alle, schauen Realm aber merkwürdig an. Und ich frage mich, ob gerade jemand Anspruch auf mich erhoben hat. Doch dann stellt Realm mir Derek und Shep vor. Sie scheinen nett zu sein – obwohl Shep, der neben mir sitzt, recht streng riecht. Er ist fünfzehn, und Derek siebzehn. Sie alle sind schon seit knapp drei Wochen hier und hoffen, es in sechs Wochen überstanden zu haben. Auf mic h wirken sie ziemlich ausgeglichen, abgesehen davon, dass Shep sich geistesabwesend am Oberschenkel kratzt, so heftig, dass ich fürchte, dass seine Haut unter dem Stoff schon blutig ist.
    Realm bietet mir eine Laugenstange an, aber ich schüttele den Kopf. »Was

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