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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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die Augen blic ken. Brady hat mir vorgeworfen, ich würde mich komisch benehmen.« Ich lache leise und lasse den Arm sinken, als ich mich daran erinnere, was für ein Gesicht mein Bruder gemacht hat, wenn er das sagte.
    »Nach ein paar Wochen«, fahre ich fort, »wurde James dann ärgerlich. Er hat meinem Bruder sogar fünf Dollar gegeben, damit er mich ruft und ich zu ihnen komme. Als ich das mit den fünf Dollar erfuhr, dachte ich, er würde sich über mich lustig machen, aber als ich dann wütend weggerannt bin, hat sich alles geändert.«
    »Wie das?«, fragt Dr. Warren.
    »James ist mir nach oben gefolgt. Er hat meinem Bruder gesagt, er will sich bei mir entschuldigen. Als er an meine Tür klopfte, wollte ich ihn zunächst nicht hereinlassen. Aber dann hat er ›bitte‹ gesagt.« Ich lächele, denn ich höre immer noch seine Stimme im Kopf und spüre wieder, wie seine Worte mein Herz auf diese seltsame Weise berühren. Ich war gar nicht fähig, ihm zu widerstehen, selbst damals nicht.
    Ich warte, bevor ich Dr. Warren den Rest erzähle. Warte, während die Drogen durch meine Adern kreisen und mich in Ruhe hüllen. Ich will ihr alles erzählen. Aber zuerst möchte ich jenen Moment noch einmal für mich selbst durchleben, mir meinen eigenen sicheren Platz im »Programm« suchen.
    Als ich die Tür meines Zimmers öffnete, lehnte James am Rahmen und sah ganz elend aus.
    »Du hasst mich«, sagte er.
    »Nein.«
    »Weshalb beachtest du mich dann nicht?«
    Ich war verblüfft, schaute an ihm vorbei auf den Flur, ob auch niemand in der Nähe war. »Wieso stört dich das?«, wollte ich wissen. »Du hast doch selbst gesagt, ich dürfte nicht …« Ich zeigte auf ihn, dann auf mich und wieder auf ihn, und meine Wangen brannten rot vor Verlegenheit.
    »Ja, ich mache eine Menge dumme Bemerkungen, Sloane. Warum hast du dir ausgerechnet die gemerkt?«
    Verwirrt trat ich einen Schritt zurück. Hatte er …? Wollte er …?
    James stieß meine Tür weiter auf und ging an mir vorbei in mein Zimmer, zog die Tür hinter sich zu.
    Ich starrte ihn an, nicht sicher, was er vorhatte.
    »Das Problem ist«, begann er, »ich will dich nicht zu gern haben.«
    Das Herz sank mir bis in die Zehenspitzen.
    »Ich will nicht mal bemerken, wie hübsch du bist. Ich will dich auf den Boden werfen und dich kitzeln und mich über deine Haare lustig machen. Ich will mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich dich in meine Arme ziehe. Und ich sollte mir verdammt noch mal erst recht nicht vorstellen, wie es wäre, dich jetzt zu küssen.«
    Ein winziger Seufzer kam mir über die Lippen, und bei seinem Geständnis wurde mir im ganzen Körper warm. Und dennoch versetzte mich das, was als Nächstes passieren würde und was es bedeutete, in tiefsten Schrecken.
    »Du kannst mich nicht küssen«, sagte ich und trat noch einen Schritt zurück. »Es würde alles ruinieren.«
    »Eben!«, stimmte er zu. Er sah sich in meinem Zimmer um, offensichtlich wütend, dann glitt sein Blick wieder zu mir. »Was hast du getan?«, wollte er wissen.
    »Ich?«
    Er ignorierte meinen Einwurf. »Himmel, weißt du, wie viele Mädchen ich nicht mag? Und die eine, die Einzige, die ich zu gern mag … ist die kleine Schwester meines besten Freundes.«
    Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch. »Du magst mich?«
    Unsere Blicke trafen sich, und dann zog er die Brauen zusammen, als ob er dächte, ich sei dumm. »Ja, Sloane.«
    »Und du bist nur so gemein zu mir, weil …«
    Da hellte sich James’ Gesicht plötzlich auf, und er lachte. »Ich weiß es nicht genau. Ich habe mich so sehr bemüht, dich nicht zu mögen, seit ich damals im Zelt deinetwegen einen Steifen bekommen habe …«
    »Was?«
    »Ach, vergiss es. Okay, hör mir zu. Wir werden uns nicht küssen oder so«, sagte er, als ob ich mich an ihn herangemacht hätte. »Vielleicht … ich weiß nicht, wenn wir Zeit miteinander verbringen würden – nur wir beide ganz allein – , dann würden wir vielleicht merken, dass wir uns nicht wirklich mögen. Das könnte sogar damit enden, dass du mich wirklich hasst. Ich kann ein ziemlicher Scheißkerl sein.«
    Ich musste mir ein Lächeln verkneifen. »James, ich kenne dich seit der zweiten Klasse. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich eine so gute Idee wäre, wenn wir noch mehr Zeit miteinander verbrächten.«
    Er betrachtete mich, während er nachdachte. »Wahrscheinlich nicht«, meinte er gelassen. »Aber ich will es trotzdem.«
    »Oh.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Komm her.«
    Meine

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