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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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spielt ihr denn?«, erkundige ich mich, als sie die Karten aufnehmen.
    Realm lächelt, blickt mich jedoch nicht an. »Was wohl? Bullshit natürlich.«
    Sie fangen alle an zu lachen. Ich kenne das Spiel noch von der Junior High. James, Brady und ich pflegten in unserer Küche zu sitzen und zu spielen, wenn meine Eltern nicht zu Hause waren. Manchmal kam Lacey vorbei und schloss sich uns an.
    James war unschlagbar in diesem Spiel. Er wusste genau, wie er sich verhalten musste, und hat uns alle ausgetrickst, bis wir »Bullshit« riefen – nur um uns dann zu zeigen, dass er die Wahrheit gesagt hatte.
    Als ich nun daran denke, fangen meine Finger an zu zittern.
    »Kennst du die Regeln?«, will Realm wissen.
    Ich nicke, bringe aber kein Wort hervor.
    »Bullshit, Sloane!«, rief James immer und hieb mit der Hand auf den Tisch. »Du bist die miserabelste Lügnerin, die es je gegeben hat.« Dann lachten er und Brady wie verrückt, und ich machte mir nicht einmal mehr die Mühe, meine Karten zu zeigen, sondern nahm einfach den Stapel auf. Irgendwann traute ich mich schließlich gar nicht mehr zu lügen, weil James mich ja doch durchschaute. Jedes Mal.
    »Du bist dran«, sagt Realm und stößt mich mit dem Ellbogen an.
    Ich sehe, dass ich eine Zehn legen müsste, und betrachte meine Karten. Ich habe die Kreuz Zehn, doch ich nehme die Karo Zwei und lege sie verdeckt hin.
    »Eine Zehn«, sage ich.
    Einen winzigen Augenblick herrscht Schweigen, dann spielt Shep weiter. »Ein Bube«, sagt er. Derek ist nach ihm dran, und das Spiel geht weiter.
    Ich starre auf meine Zehn.
    Es ist niemand mehr da, der »Bullshit!« ruft, wenn ich lüge.

5. Kapitel
    Es ist Montagmorgen, anderthalb Wochen im »Programm« sind vergangen, und Dr. Warren sitzt hinter ihrem Schreibtisch, freundlich lächelnd. Vor diesem Termin habe ich versucht, so viel wie möglich zu essen, in der Hoffnung, das würde die Wirkung der Drogen schwächen. Aber schon spüre ich, wie mein Körper schwer wird und mich tiefer in den Sessel zieht.
    »Welche Rolle hat das Körperliche für dich und James gespielt?«, will die Ärztin wissen.
    Ich lache. »Bei uns an der Schule gab es keinen Sportunterricht.«
    »Das habe ich nicht gemeint, Sloane.«
    Natürlich weiß ich, was sie gemeint hat, aber es geht sie nichts an. Ich vertraue Dr. Warren nicht. »Was steckt in den Pillen drin?«, frage ich.
    Sie seufzt. »Fang nicht schon wieder damit an. Die Antwort ist doch eh immer dieselbe. Sie bewirken, dass du dich entspannst.«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein«, sage ich, »sie bewirken viel mehr. Sie führen dazu, dass ich Ihnen alles erzähle, obwohl ich das gar nicht will.«
    Dr. Warren schaut mich eine Weile an, abschätzend, als würde sie überlegen, wie viel sie antworten kann. »Um wieder auf James zurückzukommen«, meint sie dann, »es liegt dir doch am Herzen, über ihn zu reden, oder?«
    Ich zucke zusammen, als sie seinen Namen erneut erwähnt, es ruft mir ins Bewusstsein, wie sehr ich ihn vermisse. Der Raum um mich herum wird durchlässig, meine Erinnerungen sind klarer als die Welt um mich herum. Ich würde alles tun, könnte ich dann zu ihm zurückkehren.
    »Ja«, sage ich und gebe es auf, »James und ich hatten eine körperliche Beziehung. James bedeutet das Körperliche viel.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    Mir gefällt nicht, wie sie das sagt, als ob ich ohne James immer noch Jungfrau wäre und in ebendiesem Moment zu Hause säße bei meinen Eltern und mit ihnen Plätzchen backen würde.
    »Nur für den Fall, dass es Sie interessiert: Ich war es, die die Initiative ergriffen hat. James hätte es nichts ausgemacht, noch zu warten …« Ich mache eine Pause. »Na ja, zumindest noch ein bisschen zu warten.«
    »Habt ihr aufgepasst?«
    Ich verziehe den Mund. »Ja, Mom. Wir benutzen immer ein Kondom, weil wir in diese kaputte Welt kein Kind setzen wollen.«
    »Kondome sind nicht immer …«
    »Hören Sie, ich kenne die Statistiken«, unterbreche ich sie. »Aber im Moment muss ich mir ja wohl kaum Sorgen deswegen machen, oder?« Ein scharfer Unterton schleicht sich in meine Stimme, und Dr. Warren wendet den Blick ab. Ich bin sauer darüber, wie sie James darstellt, und ich will ihr Bild korrigieren. Ich will ihr sagen, dass sie nur davon träumen kann, jemanden wie ihn in ihrem Leben zu haben.
    »Vielleicht können wir jetzt über euren ersten Kuss reden?«
    Spöttisch lächelnd kuschele ich mich in den Sessel. Die Drogen lockern meine verspannten Muskeln,

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