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Duell: Island Krimi (German Edition)

Duell: Island Krimi (German Edition)

Titel: Duell: Island Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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herstellen lassen, aber das lehnte Bobby ab. Dann wurden drei Schachbretter aus Holz angefertigt, Rosenholz, Teak und noch eins. Nichts ist gut genug für ihn. Spasski dagegen ist die Gelassenheit und Ruhe selbst. Im Grunde genommen ist es ein Wunder, dass er nicht schon längst abgereist ist.«
    »Er will gegen Fischer antreten«, sagte Albert. »Darum geht es schließlich? Um jeden Preis.«
    »Die Amerikaner sagen, das sei die einzige Erklärung. Er will spielen. Ist dieser Junge von einem Ausländer umgebracht worden?«
    Albert versuchte, das Ganze herunterzuspielen.
    »Schwer zu sagen«, antwortete er, während er sich rückwärts aus dem Saal heraus und zur Treppe zu schieben versuchte.
    »Bist du vielleicht deswegen hier?«
    »Nein, ganz gewiss nicht.«
    »Aber ihr zieht die Möglichkeit in Betracht, dass es sich um einen Ausländer gehandelt haben könnte?«
    »Ähm …«
    »Ich meine, hier wimmelt es doch nur so von Ausländern.«
    »Wir ziehen das genauso in Betracht wie jede andere Möglichkeit«, sagte Albert. »Beim gegenwärtigen Stand der Dinge ist alles denkbar.«
    »Ich habe mit den Kinoangestellten gesprochen, und von denen weiß ich, dass vier oder fünf der Kinobesucher möglicherweise Ausländer gewesen sein können. Seid ihr inzwischen damit weitergekommen, die restlichen Kinobesucher zu finden?«
    »Wir ermitteln noch«, erklärte Albert. »Mehr kann ich nicht sagen. Nett, dich getroffen zu haben.«
    »Aber ihr habt auch Ausländer im Visier?«, fragte der Reporter hartnäckig und blieb Albert auf den Fersen, der auf den Ausgang zusteuerte.
    »Wir ermitteln in jede Richtung«, sagte Albert und verschwand im Gewimmel. Er war wütend auf sich selbst, denn er wusste, dass er gleich von Anfang an klare Grenzen hätte ziehen und jegliche Auskunft verweigern müssen.
    Eine der beiden Ford-Vertretungen befand sich im Gewerbegebiet Skeifan. Albert fuhr dorthin, mit nichts als der Aussage von Konni im Gepäck: ein nagelneuer blauer Ford Cortina, mit dem angeblich ein alter Säufer nach der Vorstellung in betrunkenem Zustand davongefahren war. Albert erwischte den Chef der Verkaufsabteilung erst nach einer regelrechten Verfolgungsjagd – in der Vertretung war viel los. Praktisch jedes vierte in Island verkaufte Auto sei ein Ford, vor allem der Cortina, aber auch der Bronco-Jeep und der Mustang hatte ein Verkäufer zu Albert gesagt. Albert hätte selbst liebend gern einen dieser neuen Fords gehabt, aber er konnte ihn sich nicht leisten. Er und Guðný mussten sich mit einem orangefarbenen, verbeulten Escort begnügen.
    Als er den Abteilungsleiter endlich erwischt hatte, wies er sich aus und sagte, dass er auf der Suche nach Käufern von blauen Cortinas sei. Konnis Beschreibung des Mannes war nicht sehr genau gewesen, mittleres Alter, glatzköpfig. Womöglich Alkoholiker.
    »Blaue Cortinas?«, fragte der Abteilungsleiter. »Und wie lange liegt das zurück?«
    »Ungefähr ein Jahr, das zumindest nehmen wir an. Das Auto, das er fuhr, war ziemlich neu.«
    »Hat er was verbrochen?«
    »Keineswegs. Wir müssen bloß mit ihm sprechen.«
    »Ich müsste die ganzen Verkaufsstatistiken durchgehen.«
    »Ich kann warten«, sagte Albert.
    »Der Cortina ist außerordentlich gefragt, da gibt es stapelweise Verkaufslisten.«
    »Auch viele blaue?«
    »Das vielleicht nicht, Blau ist bei uns die am wenigsten gefragte Farbe.«
    »Ich habe keine Eile.«
    Albert hatte sich gerade in einen leuchtend roten Bronco geschwungen und genoss den Geruch des brandneuen Autos mit Lenkradschaltung und durchgehender Sitzbank vorne, als der Abteilungsleiter mit einem der Verkäufer zurückkehrte, einer schlaksigen Gestalt Ende zwanzig.
    »Ist der Mann, nach dem ihr sucht, in betrunkenem Zustand gefahren?«, fragte der Abteilungsleiter.
    »Auf Details kann ich nicht eingehen«, antwortete Albert und stieg aus dem Bronco. »Wieso fragst du?«
    »Brynjar hier hat vor etwa einem Monat einen blauen Cortina an einen glatzköpfigen Mann verkauft, auf den deine Beschreibung passt.«
    »Tatsächlich?«
    »Er hatte eine Fahne«, sagte Brynjar.
    »Ich dachte, die Polizei interessiert sich vielleicht für ihn, weil er betrunken gefahren sein könnte«, sagte der Abteilungsleiter. »Hast du deswegen nach ihm gefragt?«
    »Wonach hat er gerochen?«, fragte Albert.
    »Nach Schnaps«, sagte Brynjar. »Ich glaube, er war total besoffen. Ich habe mich geweigert, ihm das Auto zu übergeben, obwohl er es schon vor langer Zeit bestellt hatte. Es musste

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