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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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gibst nicht auf, was?“, erwiderte er ärgerlich.
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich möchte nur, dass du ihr eine Chance gibst.“
    „Also gut, ich mache dir einen Vorschlag. In drei Wochen baust du einen anspruchsvollen A-Parcours bei uns auf. Wenn Melanie auf Lady in drei Durchläufen fehlerfrei bleibt, darf sie auf dem Turnier starten.“
    „Einverstanden.“

    In dieser Nacht hatte ich einen Albtraum, der diesmal nichts mit meinem Sturz auf dem Turnier zu tun hatte. Ich stand im Wald, es war dunkel und neblig um mich herum. Panisch schaute ich mich um. Ich suchte etwas, konnte es aber nicht finden. Dann ein schrilles Wiehern, ich rannte blindlings los. Zweige peitschten mir übers Gesicht, ich stieß mir meinen Kopf an einem Baum. Endlich eine Lichtung, der Nebel brach auf. Wieder das Wiehern, ich sah Flying High mit hocherhobenem Kopf, das Weiße in seinen Augen, wie er wiehernd nach hinten in den Wald auswich, Schritt für Schritt, rückwärts auf einen Abgrund zu. Er sah mich nicht, seine Augen waren auf einen Baum fixiert. Ich schrie auf, lief auf ihn zu, doch es war bereits zu spät. Mit einem letzten schrillen Wiehern stürzte das Tier rückwärts in die Tiefe. Ich hörte ein Lachen von dem Baum, dann wachte ich schweißgebadet auf. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Mama stürzte in mein Zimmer, sie machte Licht.
    „Vera, mein Kind, ist alles in Ordnung?“ Besorgt strich sie mir eine feuchte Strähne aus dem Gesicht. Ich nickte nur, zu mehr war ich nicht fähig. Mama hielt inne, strich sanft über eine Stelle auf meiner Stirn.
    „Aua, pass auf.“
    „Was hast du gemacht?“, fragte sie mich erstaunt.
    „Keine Ahnung.“ Ich stand auf und ging ins Bad, um mir mein Gesicht anzusehen. Tatsächlich gab es eine rote Stelle an meiner Stirn, die sich zu wölben begann. Ich starrte darauf.
    „Ich hole dir schnell ein kaltes Kirschkernkissen und Arnikasalbe.“
    Als Mama mit beiden Sachen zurückkam, stand ich noch immer vor dem Spiegel. Sie gab mir die Salbe, und ich schmierte sie vorsichtig auf die rote Stelle. Während ich den feuchten Pyjama auszog und mir einen frischen anzog, stand Mama in meinem Zimmer.
    „Vera, soll ich besser hier bleiben?“
    Ich sah sie an. „Nein, ich habe wirklich nur etwas lebhaft geträumt.“
    Sie zögerte sichtlich mit ihrer nächsten Frage. „Hattest du wieder den Albtraum von deinem Sturz?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung mehr, was ich geträumt habe“, log ich sie an. Sie glaubte mir nicht.
    „Ehrlich Mama“, ich ging zu ihr rüber und umarmte sie. Die Berührung brachte mich zurück in die Realität. „Es ist alles in Ordnung.“ Diesmal überzeugte sie meine Stimme.

17

    Am nächsten Morgen war auf meiner Stirn von der nächtlichen Beule keine Spur mehr zu sehen. Ich stand früh auf, fütterte die Pferde und brachte Dumont auf die Wiese, von wo aus ich ihn gut im Auge behalten konnte. Der Hengst wälzte sich ausgiebig, dann begann er an den paar Grashalmen zu rupfen, die sich aus dem Boden hervorgewagt hatten. Er wurde von allen anderen Pferden beneidet, die ihn von ihren Paddocks aus beobachteten. Ich ging zurück ins Haus, wusch mir die Hände und achtete auch darauf, dass jeder Dreck unter den Fingernägeln wegkam. Zuletzt zog ich mir eine saubere Jeans sowie ein ordentliches Oberteil an.
    Mama war bereits in der Küche. Sie bereitete die Zutaten für ein Mohn-Parfait vor. Ich ließ mir von ihr die einzelnen Schritte erklären. Sie beobachtet mich, wie ich alles ausführte, und korrigierte mich, wenn sie es für notwendig hielt. Zu meinem eigenen Erstaunen, gelangt mir der Nachtisch wesentlich besser, als ich es erwartet hatte. Zufrieden prüfte Mama die Konsistenz, bevor wir die Masse in das Gefrierfach packten.
    „So, das erste Parfait ist fertig. Denk daran, dass du es rechtzeitig aus dem Gefrierfach holst. Es sollte beim Servieren etwas weich sein, aber nicht so, dass es zerfließt.“
    Ich nickte, lachte und umarmte sie. „Keine Angst, Mama, ich schaffe das, und jetzt sieh zu, dass du zu Papa kommst.“
    Ihre gepackten Koffer standen bereits im Flur. Henning kam herein. Er drückte Mama und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. In Hennings Armen sah sie zerbrechlich aus, doch er war vorsichtig mit ihr. Er packte ihre Koffer ins Auto, und gemeinsam winkend schickten wir sie weg.
    Henning drehte sich zu mir um. „Alles klar bei dir?“
    Ich nickte. Er hatte mir gestern noch beim Füttern der Pferde

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