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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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sexuellen Spielen von naturgemäßer Wichtigkeit. Aber ohne die Augen war der Rest überhaupt nichts wert. Die Augen waren das Wesentliche. In den richtigen Augen, diese Erfahrung hatte er gemacht, konnte man ertrinken; man konnte in ihnen versinken, und man bemerkte erst dann, was mit einem angestellt wurde, wenn die Vagina den Penis umschloß.
    Nach seiner Ankunft auf Gammu waren ihm sofort Lucillas Augen aufgefallen. Von da an hatte er sich vorsichtig bewegt. Kein Zweifel, die Schwesternschaft wußte ihre Talente einzusetzen!
    Und da war Lucilla auch schon. Sie wartete an der zentralen Inspektions- und Desinfektionsschleuse. Ein kurzes Handzeichen sagte ihm, daß mit dem Ghola alles in Ordnung war. Teg entspannte sich und schaute zu, als Lucilla und Odrade einander begegneten. Trotz des Altersunterschiedes war ihre Ähnlichkeit bemerkenswert. Körperlich unterschieden sie sich allerdings: Lucilla wirkte neben der graziösen Erscheinung Odrades fester und solider.
    Der weibliche Wachhauptmann mit den verführerischen Augen näherte sich Teg und beugte sich ihm entgegen.
    »Schwangyu hat gerade erst erfahren, wen Sie mitgebracht haben«, sagte die Frau und deutete mit einem Kopfnicken auf Taraza. »Ahhh, da ist sie ja.«
    Schwangyu trat aus einer Liftröhre und ging auf Taraza zu, wobei sie Teg nur mit einem wütenden Blick streifte.
    Taraza wollte dich überraschen, dachte er. Wir wissen alle, warum.
    »Du scheinst nicht gerade glücklich zu sein, mir zu begegnen«, sagte Taraza zu Schwangyu.
    »Ich bin überrascht, Mutter Oberin«, sagte Schwangyu. »Ich hatte keine Ahnung.« Wieder sah sie Teg kurz an; in ihrem Blick war Gift.
    Odrade und Lucilla brachen ihre beiderseitige Untersuchung ab. »Ich habe natürlich davon gehört«, sagte Odrade, »aber es macht einen tatsächlich sprachlos, wenn man seinem Gesicht in einem anderen begegnet.«
    »Ich habe dich gewarnt«, sagte Taraza.
    »Wie lauten deine Befehle, Mutter Oberin?« fragte Schwangyu. Auf eine andere Weise konnte sie wohl den Grund für Tarazas überraschenden Besuch nicht in Erfahrung bringen.
    »Ich möchte mit Lucilla unter vier Augen sprechen«, sagte Taraza.
    »Ich werde Räumlichkeiten dafür bereitstellen«, versicherte Schwangyu.
    »Nicht nötig«, sagte Taraza. »Ich bleibe nicht. Miles hat schon alles für die Weiterreise arrangiert. Die Pflicht ruft mich zum Domstift zurück. Lucilla und ich werden uns draußen unterhalten, auf dem Hof.« Taraza legte einen Finger auf ihre Wange. »Oh, und ich möchte unbeobachtet ein paar Minuten lang den Ghola sehen. Ich bin sicher, Lucilla kann das arrangieren.«
    »Er bewältigt das Intensivtraining sehr gut«, sagte Lucilla, als die beiden sich in Richtung auf die Liftröhre in Bewegung setzten.
    Teg wandte seine Aufmerksamkeit Odrade zu. Als sein Blick dabei Schwangyu streifte, bemerkte er die Heftigkeit ihrer Verärgerung. Sie tat nichts, um sie zu verbergen.
    War Lucilla eine Schwester oder Tochter Odrades? fragte sich Teg. Plötzlich wurde ihm klar, daß hinter dieser Ähnlichkeit eine Absicht der Bene Gesserit stecken mußte. Ja, natürlich – Lucilla war eine Einprägerin!
    Schwangyu überwand ihren Ärger. Sie sah Odrade neugierig an. »Ich wollte gerade eine Mahlzeit einnehmen, Schwester«, sagte sie. »Hättest du vielleicht Lust, mich zu begleiten?«
    »Ich muß mit dem Bashar unter vier Augen sprechen«, erwiderte Odrade. »Wäre es vielleicht möglich, daß wir unser Gespräch hier erledigen? Der Ghola darf mich nicht sehen.«
    Schwangyus Gesicht verfinsterte sich. Sie versuchte erst gar nicht, ihre Verstimmung von Odrade fernzuhalten. Im Domstift wußte man, wer loyal war! Aber niemand – niemand! – würde sie ihres hiesigen beobachtenden Kommandos entheben. Auch die Opposition hatte ihre Rechte!
    Was sie dachte, war sogar für Teg offensichtlich. Als Schwangyu sie allein ließ, fiel ihm die Steifheit ihres Rückens auf.
    »Es ist übel, wenn eine Schwester sich gegen die andere wendet«, sagte Odrade.
    Teg gab dem weiblichen Wachhauptmann ein Handzeichen. Die Umgebung mußte geräumt werden. Unter vier Augen, hatte Odrade gesagt. Also unter vier Augen. »Dies hier ist eines meiner Gebiete«, sagte Teg zu ihr. »Es gibt hier weder Spione noch andere Lauschmöglichkeiten.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Odrade.
    »Dort drüben haben wir ein Dienstzimmer.« Teg deutete mit dem Kopf nach links. »Möbliert. Sogar Sesselhunde, wenn du es wünschst.«
    »Ich mag es nicht, wenn sie sich

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