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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Steinwand und spürte das Gewicht des eisigen, gnadenlosen Metalls, als Vlad mir die Handschellen gab.
    Ich weiß nicht, wie lange ich schrie, doch meine Kehle brannte, als ich lange genug zu mir kam, um zwischen der Realität und den Erinnerungen anderer Leute unterscheiden zu können. Mein Gesicht war tränennass, und ich erkannte, dass es keine Phantomschmerzen waren, die meine Glieder plagten. Ich hatte mich so in den entsetzlichen Erinnerungen verloren, dass ich mich selbst verletzt hatte – was mir noch nie zuvor passiert war.
    Natürlich hatte ich auch noch nie Ähnliches durchleben müssen. Als mir bewusst wurde, dass ich in Vlads Armen zusammengesackt war, empfand ich zunächst eine so tiefe Abscheu, dass sich meiner wunden Kehle ein Aufschrei entrang.
    »Hauabfassmichnichtan!«
    Er ließ mich so abrupt los, dass ich zu Boden fiel. Instinktiv ballte ich die rechte Hand an der Seite, statt meinen Fall damit abzubremsen. Ich fiel wie ein Stein, doch so nahm ich wenigstens keine neuen Erinnerungen aus dem fleckigen Steinfußboden auf, was am allerwichtigsten war.
    »Soll ich helfen?«, erkundigte sich Maximus in geflissentlich neutralem Tonfall.
    Ich glaubte nicht, dass die Frage an mich gerichtet war, antwortete aber trotzdem. »Nein. Eine Minute, bitte.«
    Meine Stimme war noch heiser. Ich saß auf dem Boden und versuchte, meine aufgewühlten Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, während ich die Arme wärmesuchend um mich schlang. Ein Fehler, den ich nicht gemacht hätte, wäre ich in der Lage gewesen, klar zu denken. Kaum war meine rechte Hand in Kontakt mit Vlads Gehrock gekommen, brach eine weitere Erinnerung über mich herein.
    Ich stand nackt vor einem Kleiderschrank in meinem Schlafzimmer. Per Knopfdruck wirbelte Reihe um Reihe an Kleidung an mir vorbei, Lässiges, Formelles, ein paar Stücke, die so prächtig waren, dass sie zeremoniellen Anlässen vorbehalten blieben. Ich strich mir über das Kinn, während ich mir überlegte, was ich anziehen sollte. Ich kann ihre Familie nicht in irgendeinem Outfit empfangen. Sie hat etwas Besseres verdient. Schließlich entschied ich mich für den Gehrock mit den schwarzen Saphiren an Kragen und Ärmelaufschlägen.
    Das ging. Vielleicht würden auch die Handschuhe dazu beitragen, ihren Zorn zu besänftigen. Sie waren nicht einen Augenblick zu früh fertig geworden.
    Das Bild verblasste, ersetzt durch Vlad, der in diesem bedrückenden Kerker statt in all seiner herrlichen Nacktheit über mir stand. Ich starrte zu ihm hoch, und diesmal schockierten mich die Erinnerungen, die zu mir durchgedrungen waren, aus anderen Gründen.
    »Du hast dich so herausgeputzt, um meine Familie kennenzulernen?« Die unerwartet aufmerksame Geste ließ mich ein ersticktes Lachen ausstoßen. »Wie kannst du der sein, der auch all diese anderen Dinge getan hat? Du bist nicht nur facettenreich und komplex – es ist, als wärst du schizophren!«
    Vlad kniete sich zu mir, seine Augen umgeben von einem grünen Schein, wie die einer Katze, wenn Licht auf sie fiel.
    »Wir sind alle mehr als die Summe unserer Sünden«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Das weißt du besser als die meisten anderen, Leila.«
    Dann streckte er mir die Hand hin. Ich starrte sie an. Die Erinnerungen, die ich durch die vielen Essenzen in den Handschellen durchlebt hatte, sorgten dafür, dass mich kurz das kalte Grauen packte. Dann wurden sie von anderen Bildern überdeckt, meinen Erinnerungen an Vlad, so ganz anders im Vergleich. Sehr langsam legte ich die Hand in seine und ließ mir von ihm aufhelfen. Ich ging zurück zu den Handschellen und unterdrückte ein Schaudern. Beim zweiten Mal ist es immer leichter, rief ich mir in Erinnerung. Vlad hatte meine Familie in Sicherheit gebracht, doch Maximus hatte Marty nicht erreichen können. Vielleicht ging es ihm gut, vielleicht brauchte er aber auch Hilfe, und die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, bestand darin, der Spur zu folgen, die Martys Essenz in den Fesseln hinterlassen hatte, als er von Vlad verhört worden war.
    Bevor ich die Handschellen ein zweites Mal berührte, befingerte ich den Saum von Vlads Gehrock und schenkte ihm ein leises Lächeln.
    »Gute Wahl. Du sahst wundervoll aus darin.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Klar doch.«
    Seine ungebrochene Arroganz ließ mich den Kopf schütteln, verlieh mir aber auch das letzte bisschen Stärke, das nötig war, um wieder nach den Metallschellen zu greifen. Abermals brach die entsetzliche Bilderflut über mich

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