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Dunkle Häfen - Band 1

Dunkle Häfen - Band 1

Titel: Dunkle Häfen - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hirvi
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hier zu haben. Unsere Anteilnahme gilt allen, die durch dieses Unglück zu Tode und zu Schaden gekommen sind. Sie sind im Dienste ihres Landes gestorben und das wird ihnen nicht vergessen werden."
    "Ich danke Euch, Majestät, im Namen aller. Wir alle wissen, welch große Opfer der Krieg von uns fordert."
    "Gewiss, da habt Ihr leider recht. Ich werde Euch nun entlassen. Und... erzählt mir später von Euren Abenteuern."
    Sie warf einen Blick auf Lord Fayford, der gleichmütig im Hintergrund stand.
    James verließ die Königin und trat zu seinem Vater.
    "Es scheint alles nach Plan zu laufen, was?"
    Der nickte. "Übrigens, Harley zeigt Interesse an dir. Ebenso unser Held Marlborough. Er ist heute auch hier, mit seiner ehrgeizigen Frau. Du musst aufpassen."
    "Lasst mich nur machen. Ich weiß, was ich tue."
     
    Doch es war leicht, auf dem glatten Parkett des Intrigenspiels zu stürzen, das wusste auch James. Es war ein Fehler, zu früh Partei zu ergreifen. Am besten, er wartete etwas ab und hielt sich an die Königin. James schlenderte davon und zwischen den Leuten hindurch. Ein junger Mann kam ihm entgegen, ein paar Jahre älter als er selbst. James kannte ihn vom Hörensagen und vom Sehen. Der Mann reichte ihm die Hand.
    "Henry St John, Viscount Bolingbroke", stellte er sich vor.
    "Ah, unser neuer Kriegssekretär ", meinte James leutselig. "Man hört viel von Euch. Sicher kennt Ihr mich auch schon?"
    "Natürlich, wer kennt die Fayfords schon nicht? Ihr seid kein unbeschriebenes Blatt. Und Euer Abenteuer ist in aller Munde. Man könnte meinen, Ihr hättet soeben den Krieg für uns gewonnen. Deshalb dachte ich mir, ich sollte Euch kennen lernen."
    "Nun, mein Abenteuer, wie alle es nennen, ist nur wenig mehr als ein Zwischenfall, der oft passiert. Wir verlieren täglich Schiffe."
    "Das könnt Ihr laut sagen. Erst gestern ist eines unserer Schiffe vor Calais versenkt worden. Aber die meisten hier interessiert das wenig. Sie mögen lieber Eure romantische Geschichte. Weiß der Himmel, warum sie glauben, die Piraterie und Schiffbruch sei etwas Romantisches."
    James schnaubte verächtlich.
    "Dann sollten sie mal wirklich dieser Meute gegenüberstehen oder in der Hitze schmoren. Die Piraten sind kaum mehr als Abschaum, wie wilde Tiere. Und alleine auf dem Meer heru mzutreiben, ist die Furcht jedes Seemannes. Es ist die Hölle."
    "Ich habe keine Erfahrung damit, ich kenne nur eine andere Art von Hölle."
    James wusste, dass St John ein starker Trinker gewesen war, bevor er in die Politik gegangen war. Sein Leben war ausschweifend und auszehrend gewesen.
    "Doch ich würde Euch gerne ein Frage stellen, auch wenn sie recht plump wirkt. Welcher Partei gedenkt Ihr Euch anzuschließen? Es bringt Vo rteile, in einer Partei zu sein", warb St John.
    St John gehörte ebenso wie Harley zu den Tories, den Konservativen, war aber radikaler als Harley. Seit dem Sturz der Whigs, ihrer Gegenpartei, hatten die Tories an Stärke zugelegt.
    "Es ist oft ein Fehler, sich mit Leib und Seele einer Sache zu verpflichten, Viscount Bolingbroke."
    "Aber das Risiko ist es wert. Ohne Einsatz kein Erfolg."
    " Ihr seid ein Spieler", stellte James fest.
    "Ja, wie Ihr auch. Ich mag Euch, muss ich gestehen. Ihr könntet an meiner Seite Karriere machen. Ich empfehle mich."
    James blickte ihm nachdenklich hinterher. St John verfolgte natürlich seine eigenen Interessen. Möglicherweise wollte er James lieber auf seiner Seite als gegen sich haben.
    Lord Fayford war bereits wieder im Anmarsch.
    "Das war doch St John Bolingbroke. Was hatte der Kerl dir zu sagen?" Sein Vater verachtete Leute wie Bolingbroke, Aufsteiger aus niederem Adel.
    "Vater, ich bin kein Kind mehr, Ihr müsst mich nicht beaufsichtigen."
    "Lass dich nicht zu übereilten Entschlüssen hinreißen."
    "Ich bin nicht dumm."
    Wie viele Väter glaubte Lord Fayford, seinen Sohn vor dem Übermut der Jugend bewahren zu können. Doch er hoffte, dass James sich von den anderen unterschied. Er würde nichts tun, was ihm schaden könnte.
    "Was ich dir eigentlich sagen wollte", fuhr er fort. "Deine Verlobte ist hier. Sie erwartet dich dort hinten."
    James blickte in die betreffende Richtung, doch zwischen ihnen standen viele Menschen. Lord Fayford schritt voraus und James folgte ihm. Letzterer wusste nicht so recht, was er denken sollte. Dieses junge Mädchen sollte seine Ehefrau werden, die intimsten Stunden mit ihm teilen. Sie stand bei ihrem Vater. Der begrüßte die Neuankömmlinge und begann dann ein

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